Hallo Jessica, Du schreibst, Du hast Familie, Freunde, Arbeit usw. Mensch, dann sei doch zufrieden! Hört sich jetzt brutal an, aber es gibt viele Patienten, die durch die Krankheit keinen Partner mehr haben, Freunde auch nicht viele und von Arbeit ganz zu schweigen, Viele haben durch die Dia Ihre Arbeit verloren und müssen mit dem bißchen Rente usw. über die Runden kommen. Su wirst von der Familie, in der Arbeit und von Deinem Pferd gebraucht!! Es ist eine Sache der Organisation und Ansichtssache!, tut mir leid, wenn ich das so sagen muß. Als ich vor 20 Jahren an die Dia kam, hatte ich eine Tierarztpraxis, die ich dann später aufgeben mußte, ein neugeborenes Baby, das ich während der Anfangsdia in fremde Hände geben mußte, weil wir keine Verwandten mehr hatten, mein Mann ging um 7.00 Uhr aus dem Haus ins eigene Geschäft und kam am Abend um 8.00 Uhr heim, Samstag um 17.00 Uhr und oftmals am Sonntag dann Büroarbeiten machen. Ich war dann auch für Haushalt, Familie und noch für die Praxis zuständig, dann mit Freunden Kontakt halten. Ich habe es geschafft, wenn es auch manchmal schwierig war und die medizinischen Maßnamen weit unter den heutigen lagen , von der Maschine abgefangen über Medikamente wie Epo, das es damals nicht gab.Daraufhin als Erleichterung bekam ich Heimdialyse, damit ich mit Hilfe mein Baby gut versorgen konnte. Dazwischen kamen auch noch Nebenerkrankungen dazu, aber ich war immer optimistisch und wenn mal was nicht ging, dann halt nicht. Aber Du mßt Dir auch vor Augen halten, dass durch die 3x5 Std. (ich dialysiere auch heute noch sogar 4x in der Woche) Du leben kannst und ein schönes Hobby mit Deinem Pferd auch noch ausüben darfst! Wie gesagt, es gibt viele, denen geht es viel schlechter! Nochmals betont, Du kannst trotz allem ein gutes Leben führen, heute Reisen mit Dia in der ganzen Welt machen. Wenn es Dir physisch weiterhin schlecht geht, dann gehe zu einem Psychiater, es gibt heute gute Mittel für Burn out Syndrome, damit Deine Stimmung wieder besser wird. Sonst leiden Deine Familie, Freunde und auch Pferd unter Deiner Schwermütigkeit. Ich wünsche Dir viel Stärke und wieder Lebensmut, dass es sich für Dich sich zum Positiven wandelt, in der Einstellung zu den 15 Stunden eingesperrt sein. Auch wenn es draußen 30 Grad hat und Schwimmen im See ein Traum in diesem Moment bleibt, aber dies kannst Du auch in der diafreien Zeit nachholen. Alles Gute, Kopf hoch, meine Erwiderung ist nicht böse gemeint , Albertine
