Hallo liebes Forum,
die Beiträge hier machen mir sehr viel Mut.
ich bin 33 Jahre alt und habe im Leben nie gedacht, dass ich mich mal ernsthaft mit dem Thema Niere auseinandersetzen werde.
Im Mai wurde bei mir eine sehr geringe Proteinausscheidung festgestellt und ich wurde zum Nephrologen überwiesen.
Dieser eröffnete mir, dass ich nierenkrank sei und da kann man, außer abwarten, nichts machen, aber es könnte sein, dass das noch 30 Jahre so bleibt und ich nicht an die Dialyse müßte und wer weiß schon, welche Fortschritte die Medizin in der Zukunft noch macht...
Richtig aufgeklärt wurde ich nicht, er stammelte halt was von Immunkomplexablagerungen usw ...
Seitdem renne ich zu verschiedenen Ärzten, wobei jeder etwas anderes sagt. Angeblich ist das eine harmlose Mikroalbuminurie, die auf sportliche Betätigung zurückzuführen ist - komischerweise habe ich vor den Untersuchungen niemals Sport gemacht, die Niere ist auf jeden Fall noch nicht, wie anfangs behauptet, wirklich beschädigt (Clearance bei über 100).
Ich bin topfit und sportlich, hatte nie ernsthafte Erkrankungen, aber seit Mai ist in meinem Leben alles anders, weil ich panische Angst vor einer Nierenerkrankung und der Dialyse mit den Nebenwirkungen bekam. Ich habe immer sehr auf meine Gesundheit geachtet, nie geraucht, habe wie ein wahnsinniger trainiert, laufe 10km locker in 45min ... nicht im entferntesten hätte ich damit gerechnet.
Mittlerweile habe ich das komplette Internet zum Thema chronische Nierenentzündungen durchgelesen, mit dem Ergebnis, dass ich jetzt noch beunruhigter bin, die Diagnosen der Ärzte hinterfrage und mittlerweile Depressionen bekommen habe ... ich habe panische Angst das sich die Funktion der Nieren irgendwann drastisch verschlechtern wird.
Ich weiß, dass meine Probleme wahrscheinlich total albern wirken, auf jemanden, der an der Dialyse ist, oder kurz davor steht. Wahrscheinlich sind meine Laborwerte total lächerlich.
Was ich nur los werden wollte ist, dass die Berichte der Menschen im Forum mir sehr geholfen haben und mir die Angst vor dem Schreckgespenst genommen haben, an das ich denke, wenn ich abends zu Bett gehe und an das ich denke wenn ich morgens wieder aufstehe. Ich weiß nicht, ob ich irgendwann jemals an die Dialyse muss. Ich weiß aber, dass das Leben, wenn auch mit vielen Einschränkungen, aber da kann ich nicht mitreden, trotzdem weitergeht.
Beste Grüße und schöne Weihnachten
Christian