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Gedanken am Abend 24 Mai 2008 18:23 #142300

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Hallo liebe User,

einige von euch haben schon auf meiner User-Homepage gelesen, wer ich bin, was ich für eine Krankheit habe (bzw. was für KrankheitEN) und wie ich damit umgehe.
Ich liege schon seit geschätzten 2 Stunden mit meinem Laptop auf meinem Sofa und stöbere im DO-Forum herum. Ich habe Geschichten gelesen, die sich mit meiner Geschichte vergleichen lassen, ich habe die Homepages von lebensfrohen, aber auch traurigen Patienten gesichtet und ich habe einige sehr interessante Dinge erfahren.

Nun liege ich also hier und mache mir ein paar Gedanken. Ich stehe kurz vor der Dialyse, habe 3 Shunt-OPs unter Vollnarkose innerhalb von 8 Tagen hinter mir und überlege, wo ich jetzt stehe. In den letzten Tagen/Wochen habe ich mit vielen Bekannten/Freunden/Verwandten geredet und wie ihr das sicher auch kennt, hört man da so Sachen wie Das tut mir soooo leid oder Du Arme usw. Ich denke nicht, dass ich in irgendeiner Art und Weise arm bin. Ich glaube eher, dass die chronische Nierenerkrankung eine Form der Bereicherung ist. Ich weiß Dinge zu schätzen, die für mein privates Umfeld selbstverständlich sind - wie etwas die zeitliche Freiheit, die man hat, wenn man sich nicht gerade der Hämodialyse hingibt. Ich finde, dass ich trotz allem ein schönes Leben habe - auch wenn ich jede Woche 2- 3 Arzttermine habe, täglich 11 Tabletten schlucke und bald an 3 Tagen die Woche für je 4einhalb Stunden an der Maschine hänge.

Sicherlich habe ich nicht solche Möglichkeiten, die ein gesunder Mensch hat (ich wollte zur Luftwaffe), aber ich denke mir auch immer - ich habe Möglichkeiten, die ein gesunder Mensch nicht hat.:D Nächstes Jahr beispielsweise finden die World Transplant and Dialysis Games in Australien statt - und ich will mit meinem Rennrad unbedingt an den Start gehen. Es ist bis dato mein größter Traum.

Sollten sich jetzt einige fragen, warum ich das alles hier poste - vielleicht liest sich ja jemand meinen Beitrag durch, der gerade in diesem Moment nur wenig Licht am Ende des Tunnels sieht. Sollte ich in irgendeiner Art und Weise zu ein wenig mehr Optimismus verholfen haben, dann würde ich das richtig klasse finden.
Ich bin jetzt 21. Ich habe hier schon öfter den Spruch Dialysezeit ist Lebenszeit gelesen. Wenn die Dialyse auch nur ein Bruchteil zu meinem Wohlbefinden beiträgt, dann würde mich das auch sehr glücklich machen.

Zum Schluss habe ich hier noch einen kleinen Spruch, den ich neulich bei einer Freundin gelesen habe:

Wer sein Ziel kennt, findet den Weg. (Laotse)

In diesem Sinne wünsche ich allen noch einen angenehmen Samstag Abend. Wer mag, kann mir gerne eine Email schicken.



Liebe Grüße
Aline

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Re: Gedanken am Abend 29 Mai 2008 09:13 #142302

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Hallo Aline,

Dein Geschriebenes beeindruckt mich. Zu diesen Ansichten über das Leben und über die Erkrankung als 21-jährige zu kommen - das zeugt von einer Menge Reife. Mit dieser Einstellung wirst Du Dein Leben mit der Krankheit und später auch mit der Dialyse in jedem Fall meistern. Du bist ein Mensch, der das Leben grundsätzlich positiv sieht - trotz mancher Tiefschläge. Das ist gut so und das wird Dir noch sehr helfen.
Ich wünsche Dir dafür alles Gute.

LG
MaRIO

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Re: Gedanken am Abend 29 Mai 2008 10:45 #142304

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Liebe Aline, mich haben Deine Worte auch sehr beeindruckt, wenn man bedenkt, dass Du erst 21 Jahre bist. Ich hoffe jedoch, dass Dir durch eine TX wieder ein paar Jahre ohne Dia geschenkt werden, trotzdem zeigt es große Stärke. Ich hoffe, dass Du Deinen Optimismus weiterhin behälst und auch in schwereren Stunden Kopf hoch sagst. Ich habe in meiner 20jährigen Diazeit viel ertragen müssen, jedoch meinen Optimismus nie verlosen und Dinge getan, wo mancher sich davor gescheut hätte. Trotz Dia habe ich die Welt bereist und wenn wieder ein Tiefschlag kam, ich sagte mir immer Wird schon wieder . Ich drücke Dir die Daumen, dass trotz allem Dein Lebensmut und die Freude am Leben bleibt. Alles Gute, Albertine

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Re: Gedanken am Abend 05 Jun 2008 19:56 #142324

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Ich gratuliere Dir. Mit dieser einstellung wirst Du noch viele schöne erfahrungen machen. Ich bedauere immer die menschen um mich die nur jammern . ich habe die Dialyse manchmal richtig genossen weil ich dort lesen und lange zeit in ein buch versinken konnte.i

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Hi :)

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