THEMA:

Hallo habe fünf Jahre meine neue Niere, im letzten jahr meine letzte eigene verloren und bin gerade dabei eine Pankreasentzündung zu verdauen. Wenn ich zurückdenke haben ich in der ganzen Zeit, wenige Tage ohne Schmerzen verbracht.
Wir mußten oft absagen wenn wir mal eingeladen wahren oder meine Frau ist alleine gegangen. Sie hat alles ohne groß zu klagen mitgemacht. Am letzten Samstag sind wir ausgegangen, wieder einmal ging es nicht und ich bin ohne mich zu verabschieden gegangen. Am Ausgang blieb ich ein wenig stehen, ich konnte sehen, das meine Frau wieder einmal richtigen Spass hatte, sie hat getanzt und gelacht, so hatte ich Sie schon lange nicht mehr gesehen Ich frage mich immer wieder, währe es nicht besser gewesen ich hätte die Intensivstation nicht mehr verlassen. Ich denke Sie währe besser dran! Sorry mußte ich mal los werden,habe keinen zu reden! Gruß Magnus

Hallo Magnus
Ich finde es nicht schlimm, wenn deine Frau Spaß am Tanzen hat. Klar es ist nicht schön alleine weg zu gehen oder etwas absagen. Aber ich denke es ist besser so, denn wenn sie nur zu Hause rum sitztn würde und trübsal blasen würde, glaube ich würdet ihr zwei ihn einen Zustsand fallen, bei dem ihr beide nie glücklich werden würdet. Also lass sie doch mal ein bisschen machen, was ihr Spaß macht und dann kann sie Eure Situation vielleicht mal vergessen oder besser verarbeiten.
Grüße Andrea
P. S. Warum verabscgiedest Du denn nicht. Finde ich eigentlich nicht so super!

Hallo Magnus,

ich glaube jeder von uns hatte schon mal Zweifel am Sinn des Lebens. Mir ging es nicht anders. Ich habe auch mit allem gehadert. Aber irgendwann siegt der Wille zum Leben. Und ich denke deine Frau erträgt es nicht nur sondern sie würde alles machen weil sie dich liebt. Dafür muß man sie auch mal frei lassen. Es ist sehr schwer, aber wenn man das Vertrauen zueinander hat dann geht alles. Mein Mann fährt gerne zelten und ich laß ihn.
Halt die Ohren steif, das Leben hat so vieles schönes zu bieten. Auch wenn es manchmal nicht so aussieht.


Liebe Grüße Cosima

Hallo Hommele, hallo Truemmerlotte, vielen Dank für Eure Zeilen! Aber vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, ich fand es schön mal wieder zusehen, wie Sie lacht und ausgelassen ist. Ich meine nur, ohne mich währe es besser.
Gruß Magnus

Unterschätze nie die immense Kraft einer Frau....deiner Frau. Ich glaube nicht das sie mit dieser Aussage einverstanden wäre. Wie heißt es?.....In guten wie in schlechten Zeiten. Ich denke ohne dich würde es ihr schlechter gehen, weil sie dann wirklich traurig wäre. Denke immer daran...sie liebt dich so wie du bist. Mit allem was dazu gehört.

LG Cosima

Du unterschätzt die Kraft der Liebe.
Noch schlimmer ist es denjenigen für immer zu verlieren, den man liebt.

Deine Userpage klingt viel optimistischer, kann es sein, daß Du im Moment einen Durchhänger hast?
Das geht mir ab und zu auch so und dann denke ich auch so komische Sachen,
aber dann passiert wieder was Schönes und ich denke:
Jetzt erst recht
ich nehme mir mein Leben ,solange ichs noch habe.

Komm wieder raus aus dem Loch, eine positve Einstellung bewirkt zwar keine Heilung aber eine Besserung.

ganz herzliche Grüße
Bina

Es spricht gar nichts dagegen, dass Du sowas hier schreibst!!!

Ich als forumsbekannter Pessimist kann Dich nur zu gut verstehen! Aber wie schon einige der Damen hier geschrieben haben: unterschätze die Frau nicht! Die Kraft der Liebe ist ungemein stark. Und kaum jemand vergibt das Wort: in guten wie in schlechten Zeiten leichtfertig!!!

Wünsche Dir noch viele solcher glücklichen Momente mit Deiner Frau!!!

Werner

... aber beim nächsten mal verabschiede dich!!!

Hallo Magnus,
ich bin Ehefrau eines Dialysepatienten und schreibe mal wie es bei uns so ist. Mein Mann war dieses Jahr schon 8 mal im Krankenhaus wegen z.B. Shuntverschlüsse, Neuanlage, Bypass am Handgelenk, amp. eines Fingergliedes usw. Das Krankenhaus ist 50 km von uns weg und ich arbeite bis 16.00 Uhr. Bin jeden Tag hingefahren und hab mich immer riesig gefreut ihn zu sehen und ihn noch zu haben. Wenn wir eingeladen waren sind wir öfter nicht gegangen, ich merkte wie mir dann was fehlte, ich bin eine Rüseltüte. In letzter Zeit gehen wir zusammen weg und wenn er nicht mehr möchte macht er sich heimlich aus dem Staub und geht nach Hause. Er sagt extra nicht Schüß, weil dann die Stimmung gestört wird. Die uns kennen wissen warum, das ist okay so. Ich bleibe dann noch und feiere weiter, natürlich wäre es schöner wenn er dabei wäre, aber es ist nun mal nicht so. Er weiß daß ich harmlosen Spaß habe und er sich auf mich verlassen kann. Zuhause macht er es sich gemütlich und wartet bis ich komme, dann erzähle ich was so alles noch war und sitzen noch ne Stunde zusammen. Ich darf nicht daran denken wenn er nicht mehr wäre, solange man mit einem Menschen noch sprechen und lachen kann ist alles zu ertragen. Wir verbringen viel schöne Zeit miteinander, die paar Stunden Feierlichkeiten wo jeder seine Wege geht sind gut zu verkraften. Ich hoffe es ist so rübergekommen wie ich es meine.
Ich Wünsche Dir ne Menge Optimismus und alles Gute.
Anne

Hallo Anne,

das kann ich nur unterstützen. Mein Mann war diesen Jahr auch schon 3 mal im Krankenhaus, einmal für 4 Wochen, zweimal für 14 Tage. Jedesmal schwere Gefäß-Bypass-OP. Das Krankenhaus ist von uns 110 km entfernt und ich bin auch jeden Tag hingefahren - nach der Arbeit. Er hat immer gesagt, ich brauche nicht jeden Tag zu kommen, aber mir wäre nicht wohl gewesenl, hätte ich es nicht getan.
Weggehen ist zur Zeit nicht drin, er fühlt sich nicht danach. Macht mir aber nichts aus, ich arbeite die ganze Woche halbtags und bin immer froh, wenn ich am frühen Nachmittag wieder zu Hause bin. Ich mach mir den ganzen Vormittag Sorgen, ob es ihm auch gutgeht oder doch wieder eine Bauchfell-Entzündung (er macht APD) dazwischenkommt. Nach der mißglückten TX ist ständig irgendwas anderes, so richtig gut geht es ihm seit dem nicht mehr. Ist egal, Hauptsache er ist da, ich versuche ihm den Alltag so einfach wie möglich zu machen und wir sind einfach nur froh, wenn wir zusammen sind. Jeder Tag, wo es ihm etwas besser geht, nehmen wir als Geschenk, die schlechteren Tage gehen auch vorbei.

Also Magnus, deine Frau ist sicher genauso stark wie die anderen hier, interpretiere nicht irgendwas in die Situtation hinein, was gar nicht da ist.

Gruß
Brandy

Hi Magnus,

ich denke Du wirst hier niemanden finden der Dich nicht versteht, ich bin ebenfalls eine Frau deren Mann an der Dialyse ist wir sind beide um die 30 uns hat das alles kalt erwischt mit seinem Nierenversagen, das war oft sehr schwer. Vorallem für mich als Frau ich habe schlimme Sachen erlebt und meinen Mann in Situationen gesehen das hätte ich mir in meinen Träumen nie vorstellen können und oder vielleicht deshalb kann ich mir mein leben ohne ihn nicht eine Sekunde vorstellen......klar wir hatten soviel vor wir waren gerade ein jahr verheiratet und klar man hat sich seine zukunft so nicht vorgestellt und ich sag Dir auch ganz ehrlich das ich mich nach den 7 Jahren immer noch nicht damit abfinden kann das er krank ist ABER das ist wie schon gesagt alles nichts denn er ist noch bei mir und das ist auch gut so.....denn ohne ihn hätte ich auch nicht zwei so tolle Kinder.
KOPF HOCH....es hört sich an als seist Du zur Zeit an deine Grenzen gekommen aber das wird auch wieder besser !
Ich gebe mir Mühe unseren Alltag so normal und selbstverständlich zu bewältigen aber auch ich habe Moment wo ich mich zurück ziehe und weine oft bis keine Träne mehr da ist......Deine Frau ist stark aber auch sie hat sicher Zeiten wo es ihr nicht gut geht vorallem mit dem Wissen das es Dir schlecht geht.

Ach und noch was ich stimme den anderen zu....verabschiede Dich in Zukunft von Deinen Leuten....egal wie schlecht es dir geht!

LG Juliane

Ich verstehe Dich auch sehr gut. Und ich habe es immer bedauert dass mein Mann meinetwegen auf so viel Gesellschaft verzichtet hat. Nach den er mir eine Niere gespendet hat geht es mir wieder gut und wir unternehmen viel.
Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen wie Du . Wenn ich z.B. mit 3 halbwüchsigen Kinder n zu Hause im Krankenhaus lag und mein Mann hat den Haushalt geschmissen, seine Firma weitergeführt und mich trotzdem jeden Tag besucht.
Aber mittlerweile hab ich verstanden dass ich ihm sehr viel bedeuite und es ihm schon sehr viel gibt wenn ich ihm zu höre oder einfach nur da bin.
und das ist für mich auch ein Grund nie aufzugeben und das Beste aus der Situation zu machen. Ich wünsch Dir und Deiner Frau noch viel gemeinsame Zeit.
LG pluri

Hallo Juliane,

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ich gebe mir Mühe unseren Alltag so normal und selbstverständlich zu bewältigen aber auch ich habe Moment wo ich mich zurück ziehe und weine oft bis keine Träne mehr da ist......
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du sprichst mir aus der Seele. Wir haben auch zwei Kinder und mein Mann ist Selbstständig und wir warten auf eine Nieren/Pankreas Transplantation. Manchmal ist alles nicht ganz so einfach und ich bewundere meinen Mann wie nervenstark er ist.

lg Silvi

Hallo nochmal...
als ich Magnus seinen Beitrag meinen Mann vorgelesen habe meinte er gleich , ich zitiere der spinnt doch ich hab ihn dann gefragt warum er das sagt zumal er weiß wie sich das anfühlt und Magnus ist ja auch einwenig älter wie wir und das mein Mann auch oft verzweifelt war weil er nicht so konnte wie er wollte.
Wir reden darüber sehr offen und ehrlich und ich habe stets gesagt wenn ich das alles zum kotzen finde das auch ich oft zurück stecken muss das ist schon hart aber ich will das nicht in mich reinfressen und mal alles rauszulassen auch wenns mal unangenehm ist tut auch gut.....er macht es aber genauso.
@Silvi:
Manchmal hab ich das Gefühl ich hab einen Freund der zum essen und zum schlafen heimkommt viel Familienleben ist manchmal nicht drin.....zumal Dein Mann noch selbstständig ist.
Marc ist Fachinformatiker ist viel unterwegs bei Kunden, er fängt vor 8 Uhr an und arbeitet bis 15Uhr danach Dia und heim kommt er um 22.30 Uhr an nicht DiaTagen kommt er meistens um 17.30 Uhr aber seit Monaten kommt er mit so einer Verspätung das er die Kinder oft Tage net sieht und das kotzt mich an.
Wir haben uns sogar was einfallen lassen damit unsere Große ihn sieht , wir haben uns jeweils Webcams gekauft und so kann sie ihn wenigstens sehn da er seinen Laptop immer dabei hat. LG Juliane

Hallo Juliane,
ich bin froh, dass du auch so offen darüber denkst. Ich bin auch oft sehr traurig denn er ist so viel unterwegs. Deshalb machen wir auch seit Juli Heimdialyse und es tut uns und den Kids auch wenn er einfach in der Nähe ist und man mit ihm reden kann.


lg Silvi

Hi Silvi,
das ist natürlich eine schöne Alternative. Nach dem ersten halben Jahr hat unsere
damalige Dia angefragt ob wir das nicht auch möchten aber Marc wollte und kann sich nicht selbst punktieren ich hätte mir das vorstellen können aber als erstes entscheidet das ja der Patient.
Ich bin niemand der jammert ich hoffe das wirkt nicht so und ich denke an das was Diapatienten mit sich rumtragen aber es ist schön zu lesen das es auch andere partner gibt die darunter leiden.
LG Juliane

Wir haben gerade Eure Beiträge zu diesem Thema gelesen und haben uns gefragt, wie wir beide das eigentlich sehen. Wir sínd ja nun beide krank. Und in dem einen Jahr , wo wir jetzt zusammen sind, gab es kaum Zeiten, wo es wirklich beiden von uns gut ging. Ich hatte mehrere Krankenhausaufenthalte, viele Probleme mit dem Herz. Michi hat sein Darm-Problem, was ihn auch nicht mehr so ohne weiteres an gesellschaftlichen Leben teilnehmen läßt, außerdem Shunt-Probleme bzw. Durchblutungsstörungen. So gibt es immer das ein oder andere Wehwehchen , wo der ein oder andere mit zu kämpfen hat.

Die Frage, ob es uns ohne den anderen besser gehen würde, hat sich eigentilch nie gestellt. Wir sind froh über jede Minute, die wir noch miteinander verbringen können und genießen die Zeit, die uns bleibt. Natürlich gibt es auch Momente, die uns verzweifeln lassen und wo wir uns fragen, warum gerade wir immer noch mal einen drauf kriegen und warum das Schicksal oft so ungerecht ist. Aber dann sagen wir uns wieder, dass die Krankheit uns beide auch zusammengeführt hat, und das ist wiederum das Beste, was uns passieren konnte. Wir haben uns für einander entschieden mit allen Konsequenzen.

Lange Rede, kurzer Sinn: In unserem Fall haben wir zwar keinen gesunden Partner an unserer Seite, dem es durch seine körperliche Beschaffenheit leichter fällt für uns in schweren Zeiten da zu sein. Aber wir haben dafür auch den großen Vorteil, dass man sich eher in den anderen reinversetzen kann, weil man ja das gleiche Leiden hat somit mehr Verständnis für den anderen zeigen kann.

In diesem Sinne, Euch noch einen schönen Sonntag und genießt die Zweisamkeit!

Gaby und Michi