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Innere Unruhe 14 Nov 2009 10:20 #143288

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Liebe DO-Gemeinde.

heute las ich einen Beitrag in unserer Tageszeitung, der mich wieder einmal tief bewegt hat. Voriges Jahr erlitt ein kleines Mädchen aus dem Spreewald wegen Unaufmerksamkeit der Erzieher im Kindergarten einen Unfall, der dazu führte, dass sie sich strangulierte. Die Sauerstoffarmut im Gehirn führte dazu, dass sie ins Wachkoma fiel, in dem sie bis heute ist. Die Eltern sowie die gesamte Familie und Verwandtschaft stellten ihr eigenes Leben spontan auf den Kopf und taten alles für Anna. Es wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr hier Näheres erfahren: www.Linedancer-helfen.de

Mich lässt dieses Schicksal nicht los. Ich beteiligte mich finanziell mit einer Spende, habe aber mit mir selbst Probleme, weil mich das nicht wirklich befriedigt, ich aber weiß, dass ich selbst nicht anders helfen kann. Manchmal frage ich mich, ob ich selbst psychisch einen Schaden weg habe. Ist das normal, wenn man solchen Menschen Auge in Auge gegenübersteht und vor lauter Emotionen in Tränene ausbricht,gelähmt und handlungsunfähig ist, weil man nichts tun kann, es aber doch so gern möchte? Weiß jemand einen Rat, was ich selbst tun kann für mich? Danke für Eure Hilfe!

Björn, das beuteltier.

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Re: Innere Unruhe 14 Nov 2009 13:54 #143289

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Ich bin auch nah am Wasser gebaut. Ich hab manchmal das Gefühl je mehr man mitmacht umso empfindlich wird man.

Wenn es dich so sehr belastet versuch doch mal einen Therapeuten aufzusuchen, und nun bitte nicht wieder die endlosdiskussion das man nur weil man psychische Probleme hat nicht bekloppt ist, der Therapeut ist für psychische Probleme da und nur weil man zu einem geht ist man noch kein Freak, oder Geisteskranker.

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Re: Innere Unruhe 14 Nov 2009 14:17 #143290

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Hallo Björn!
Ich finde es sehr berührend, wenn dich das Schicksal anderer und fremder Menschen so tief berührt. Und ich finde es stark, dass du dich in solchen Situationen sofort animierst fühlst, helfen zu wollen! Toll!!!! Es gibt leider nicht viele Menschen, die nur halb so viel Großzügigkeit und Herz mitbringen! Das vorweg als meine persönliche Anerkennung für dich!!!
Auch ich habe manchmal den Wunsch, ganz vielen Menschen helfen zu wollen.
Eines darfst du jedoch nicht ausser Acht lassen! DICH!!! So sehr dich die Einzelschicksale auch betroffen machen - ich denke, es ist ganz wichtig, auch für sich Grenzen zu setzen! Du tust niemandem gut damit, wenn du bei deinen Hilfsaktionen und deiner Emotionalität drauf gehst...
Wenn du das Bedürfnis spürst, Menschen in Not nah sein zu wollen, engagiere dich doch in sozialen Projekten oder eröffne eine Selbsthilfegruppe oder ähnliches. Ich glaube, der Kontakt und Austausch mit Gleichgesinnten ist sehr wichtig und nimmt dir vielleicht auch ein Stück selbstverordnete Verantwortung...
Mir geht es häufig so, wenn ich durch Berlin laufe und manche Obdachlose sehe. Am liebsten möchte ich sie mitnehmen, unter die Dusche stellen und ihnen was vernünftiges zu essen geben...
Die Idee mit dem Therapeuten finde ich auch nicht schlecht - und das ist absolut nichts außergewöhnliches mehr heute. Und seien wir mal ehrlich - wer hat heute keine Klatsche von uns, häää???

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Re: Innere Unruhe 14 Nov 2009 14:33 #143291

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Hallo Björn,

um zur Versachlichung beizutragen, ein Zitat:

Da Gefühlsansteckung und Empathie oft miteinander verflochten auftreten und das Eine mit dem Anderen dann gleichgesetzt wird, ist eine begriffliche Trennung im Alltag von großer Bedeutung.

Gefühlsansteckung (und auch „Mitgefühl“) ist immer eine Überschreitung der persönlichen Grenzen, was das Wort „Ansteckung“ ja auch aussagt. Sie kann als positiv oder negativ empfunden, als Hilfe oder Therapie eingesetzt werden oder eher belastend wirken. Gefühlsansteckung geschieht oft unwillentlich, sie kann aber nur kognitiv beendet werden.

Vielleicht hilft ein Satz wie: Ich kann nur Anderen helfen, wenn es mir selber gut geht.

vG Peter

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Re: Innere Unruhe 14 Nov 2009 14:34 #143292

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Hallo Björn,

Du bist einfach nur ein besonders sensibler empfindsamer Mensch. Das rührt sicher auch daher, weil Du selbst schon viel durchgemacht hast. Wenn Dich das Schicksal anderer auch fremder Menschen so sehr berührt, kann das sicherlich auch belastend sein.
Wenn ich mich hinsetzte und nachdenke wieviel Unrecht es auf der ganzen Welt gibt, wieviele Menschen leiden müssen, nicht nur durch Krankheit, werde ich auch nachdenklich und komme ins grübeln. Aber niemand kann die ganze Welt retten. Darum ist es am wichtigsten für die Menschen da zu sein, die einem persönlich am nächsten stehen denke ich. Ansonsten helfen vielleicht manchmal auch kleine Gesten. Vielleicht in diesem Fall, wenn Du einen Leserbrief an die Zeitung schreibst wie sehr Dich das Schicksal des kleinen Mädchens berührt. Das erleichtert Dich evtl. auch selbst etwas.
Wer zu Weihnachten noch ein Geschenk der besonderen Art sucht, mit dem er ein wenig die Welt retten kann, empfehle ich folgende Seite:
www.oxfamunverpackt.de.
Eine interessante Idee wie ich finde.

Björn Du bist so richtig wie Du bist!

Lieben Gruß. Anja

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Re: Innere Unruhe 14 Nov 2009 15:33 #143293

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Hallo Björn,

ich denke in unserer doch recht kalten und auf Egoismus ausgelegten Welt, ist es wichtig, dass es noch Menschen wie dich gibt, die Mitgefühl für andere empfinden ( und diese Gefühle auch noch in Worte fassen können -beeindruckend!).
Du hast geholfen, mit den Mitteln, die dir zur Verfügung stehen, dass ist toll, aber wie schon geschrieben wurde, darfst du auch nicht dich selbst vergessen. Denk doch mal darüber nach, ob diese innere Unruhe, ob du nicht mehr tun kannst, diesem Kind oder seinen Angehörigen hilft. Ich denke nein.
Wenn man es alleine nicht schafft mit seinen Gedanken -egal welche-klarzukommen, kann ich auch aus eigener Erfahrung nur den Weg zum Therapeuten empfehlen.
Liebe Grüße
Bärbel

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Hi :)

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