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Die Kinder 15 Okt 2010 11:04 #143629

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Hallo,

In meiner kurzen DO-Zeit habe ich bisher hier nichts über die Kinder dialysepflichtiger Eltern und ihre Probleme gelesen.

Ist das kein Thema, weil die Aufmerksamkeit in den Familien überwiegend auf den CNI-Elternteil gerichtet ist?

Die ganzen Lebensumstände und Unsicherheiten einschl. sozialer Probleme haben sicher auch Auswirkungen auf die seelische Gesundheit der Kinder.

Findet eine Kommunikation über die Problematik darüber statt? Gibt es erlebte Auffälligkeiten? und wie kann den Kindern geholfen werden?

Das sind die Fragen die mich bewegen.

peter

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Re: Die Kinder 15 Okt 2010 17:02 #143630

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Hast Du nicht bei
Eltern nierenkranker Kinder geschaut?
VG
Elvi

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Re: Die Kinder 15 Okt 2010 18:19 #143631

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hallo peter
gutes,schwieriges thema
habe 2 kinder schon 16 und 21 jahre alt.da ich mittlerweile schon fast 8 jahre dialysiere war und ist das immer ein thema.
gerade aktuelles thema:meine tochter macht ein auslandssemester in australien,ihre grösste sorge vor abflug es könnte was mit mama sein und sie ist nicht da.
hatte eigentlich schon immer ein ungutes gefühl,meinen kindern mit meiner krankheit zuviel zuzumuten.muss aber sagen sie kommen echt gut damit zurecht.
mein sohn war schon immer sehr interresiert und baut mir schon ab und an ,wenns mir nicht so geht,meinen cycler komplett auf.es gab zeiten,da hatte ich schon angst,dass die beiden damit nicht klar kommen.aber ich glaube sie haben genau wie ich gelernt mit der krankheit zu leben,obwohl es sicherlich nicht immer leicht für sie ist.
lg claudia

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Re: Die Kinder 15 Okt 2010 19:51 #143632

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Hallo Peter,

bin selbst ein betroffenes Kind, inzwischen 44 und habe auch eine Tochter. Als Kind war es schwer, es drehte sich alles nur um meinen kranken Vater, um uns Kinder wurde sich nur insofern gekümmert, als dass wir versorgt wurden.

Nach 10 Jahren Dialyse, vor 1 1/2 Jahren transplantiert, kann ich sagen, dass auch heute noch keiner nach den Kindern fragt. Ich habe meiner Tochter immer alles erzählt, habe ihr alles Wissen über chron. Niereninsuffizienz, Dialyse, Transplantation weiter gegeben. Sie durfte mich von der Heimdia abschließen. Sie war mächtig stolz, das ich ihr so viel Verantwortung übergeben habe, natürlich immer nur wenn es mir super gut ging. Es war richtig, sie in alles mit einzubeziehen, über alles offen zu reden, auch über Ängste und Gefühle.
Aus ihr ist eine wunderbare junge, sehr selbstbewußte Frau geworden, auf die ich mächtig stolz bin. Sie hat eine für ihr Alter(21) ungewöhnlich hohe Sozialkompetenz entwickelt. Ich denke, ich habe es ungefähr richtig gemacht, aber eher intuitiv. Nicht gelernt.
Sicher ist es auch von Fall zu Fall unterschiedlich. Sicher würden viele Familien auch professionelle Hilfe gebrauchen können.

Kerstin

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Re: Die Kinder 15 Okt 2010 20:29 #143633

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Knutpeter redet aber von Kindern nierenkranker Eltern....

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Re: Die Kinder 16 Okt 2010 11:07 #143634

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Meine Tochter ist 13 und kennt mich eigentlich nur krank.
Sie geht gut damit um, hat allerdings mitlerweile eine große Abneigung gegen Krankäuser entwickelt, weil ich seit der Transplantation vor gut 7 Jahren wirklich oft im Krankenhaus war und sie mich dort immer besucht hat.
Mir war das immer sehr wichtig, dass ich sie auch im Krankenhaus regelmäßig gesehen habe, um den engen Kontakt beizubehalten.
Letzte Woche sagte sie auf die Frage, was sie sich wünschen würde, wenn sie 3 Wünsche frei hätte, dass ich nicht mehr chronisch krank sein sollte.
Sie hat sicher einige Dinge entbehren müssen, die dann aber mein Mann zum großen Teil versucht hat, auszugleichen
Ich denke, dass diese Kinder einfühlsamer im Bezug auf Erkrankungen oder Behinderungen anderer Menschen werden.

Gruß
Nicole

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Re: Die Kinder 16 Okt 2010 12:17 #143635

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Hallo Nicole,
da hast Du ganz recht, mein Sohn , der als Neugeborener schon seine Mutter als DiaPat. hatte, ist sehr sensibel gegenüber Menschen jeglicher Behinderung. Er hatte aber auch immer sehr große Verlustängste, wenn ich wieder wie so oft in die Klinik mußte. Dies hat sich im Kleinkindalter unter anderem so ausgewirkt, dass er mitten in der Nacht aufwachte und sich übergeben musste, war ich wieder daheim war es vorbei. Mit der Heimdialyse kam er dann, je größer er wurde, kein Problem, war auch immer stolz, wenn er beim Aufbau und später beim Anhängen helfen durfte. Auch hatte er kein Problem gegenüber seinen Freunden , die bei uns gern gesehen waren, er hielt sogar Vorträge in seiner Schule über Dialyse und auch TX. Er war jedoch befreiter, als er auf das College nach England konnte und mit 20 bereits seine eigene Studentenwohnung bezog, da er, wie er mir dann gestand, froh war, aus der tgl. Krankheitssituation raus zu kommen, um sich auf sein Studium konzentrieren zu können. Das hat aber nichts mit seinem Verhältnis zu mir als Mutter zu tun, er kommt mind. 2x in der Woche zu Besuch. Meiner Meinung nach leiden Kinder sehr unter chronischen Krankheiten eines Elternteils, aber im Besonderen der Mutter. in schönes Wochenende, Albertine

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Re: Die Kinder 16 Okt 2010 18:54 #143636

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Hallo ihr Lieben, ich bin ganz neu bei DO... Meine Mutter ist schon seid einer Weile angemeldet und als sie mir die Frage von Knutpeter vorlas habe ich mich entschlossen mich auch anzumelden um zu antworten, denn dies ist schließlich auch ein Forum für Angehörige :)
so nun zur Beantwortung deiner Frage:
Ich bin 17 Jahre alt und wie gesagt ist meine Mutter seid 5 Jahren Dialysepflichtig. Ich muss sagen am Anfang war es ein echter Schock für mich. Plötzlich war ich jeden zweiten Tag alleine wenn ich von der Schule kam und meine Mama war zwar im Zentrum gleich um die Ecke aber es war dennoch schwer.. Mir hat es geholfen sie häufig zu besuchen bzw. abzuholen so habe ich die Maschine der Hämodialyse langsam kennen gelernt und konnte mich komplett zurückziehen wenns mir zu viel wurde.. Als sie angefangen hat Partnerlose Heimdialyse zu machen war ich sehr dankbar. Nicht nur dafür das sie mich praktisch aus der Sache rausgehalten hat wodurch ich keine Verantwortung tragen musste (wobei ich natürlich trotzdem als ich soweit war aufgebaut habe :P) sondern auch weil sie einfach da war.
Doch leicht ist es auch jetzt noch nicht.. Sie macht mittlerweile PD am Cycler und war gerade mal wieder 4 tage im krankenhaus wegen verdacht auf bauchfellentzündung (hat sich gottsei dank nicht bestätigt) und darauf will ich hinaus: Es ist immer eine ungemeine Sorge und Angst vorhanden. Ich mache mir häufig Sorgen das etwas passieren könnte und narürlich habe ich Angst vor dem Tag des Anrufs.. Wenn ich von einer auf die andere Sekunde auf mich gestellt bin und mir Sorgen machen muss, da eine Transplantation nun mal eine große OP ist. Andererseits gibt es auch immer etwas Vorfreude und Hoffnung auf Besserung. Aber auch die Tatsache an sich das sie chronisch krank ist, ist schwer zu handlen..
Doch ich bin dankbar für die Dialysen denn sonst wäre ich mit 12 Jahren halbwaise geworden :)
Liebe Grüße Nami

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Re: Die Kinder 16 Okt 2010 21:09 #143637

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hallo, Peter,

hast du Kinder?

Antonio

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Re: Die Kinder 16 Okt 2010 22:43 #143638

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Hallo,

ich möchte dir mal aus Sicht einer Mutter und einer Tochter (bin nämlich beides)antworten. Als meine Mutter 1976 dialysepflichtig wurde und immer nachts mit meinem Vater nach Kassel zum Training für Heimdia fuhr, hat mich das sehr mitgenommen. Daher stammt auch meine chronische Magen-Schleimhautentzündung. Mit der Zeit wurde das Verstehen besser, bis halt auf die kleine Vorfälle, die in dieser Zeit halt mal passierten.
Später fand ich es toll, dass mir meine Mutter lange erhalten blieb.

1986 wurde unser Sohn geboren und ich bin immer mit ihm zur Oma gefahren. Er hat schon von kleinauf bei meiner Mutter geschlafen. Die Maschine war halt ein Gegenstand im Schlafzimmer. Später hat er, wenn meine Mutter dialysiert hat mit ihr Kinderfilme im Bett geschaut. Omas Waschmaschine gehörte dazu.

Nachdem ich 2000 dialysepflichtig wurde hat ihn das nicht sehr beunruhigt. Er wusste von der Oma, dass die Sache nicht so schlimm ist.

Als er selber mit 19 dialysepflichtig wurde hat ihn das nicht weiter gestört. Die Maschine hatte ihn schon sein ganzes Leben begleitet.

Elke

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Re: Die Kinder 16 Okt 2010 22:52 #143639

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Hallo Antonio,

unabängig von allem Anderen finde ich es gut, wenn Peter sich diese Frage stellt und es ist völlig egal, ob er Kinder hat. Fragen sind auch interessant und berechtigt, wenn keine persönliche Betroffenheit vorliegt.

Gruß
joe

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Re: Die Kinder 16 Okt 2010 23:06 #143640

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liebe namira, du kannst sehr stolz sein auf dich und ich wünsche dir weiterhin grossen optimismus und alles liebe und gute für dich und deine mutter.
ich bin vor acht monaten transplantiert worden und ich kann dir sagen, es waren die letzten monate natürlich eine schwere zeit, denn du bist nach der tx ganz unten, aber ich sage dir, es lohnt sich für euch beide, kopf hoch und versuche nicht so viel angst in dich hineinzufressen, vielleicht kannst du dir auch professionelle hilfe holen, du wirst sehen alles wird wieder gut

ich halte euch die daumen und sende liebe grüsse aus österreich winnimaus alias ferny:-)

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Re: Die Kinder 16 Okt 2010 23:16 #143641

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Hallo Antonio,

ja, meine Tochter hat 12 Jahe Heimdialyse mitgemacht. Jetzt habe ich 2 Enkelkinder und auch da bewegt mich wieder die Frage. Wie erleben und verarbeiten sie diese Information?

peter

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Re: Die Kinder 17 Okt 2010 09:52 #143642

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Hallo Peter,

da ich schon 1 Jahr nach der Entbindung an die Dialyse gekommen bin, kennt meine Tochter (7,5 Jahre) mich praktisch nicht anders. Dadurch daß ich CAPD mache, bin ich eigentlich auch immer zu Hause und für sie da, wenn sie mich braucht. Einmal war ich 2 Wochen im KH (wegen NSD, es gab dann noch Komplikationen), da war sie 3 Jahre alt und das war eigentlich schon ein Problem für uns beide. Ich habe es kaum ausgehalten, bis ich wieder zu Hause war und sie war sehr sehr anhänglich in der Zeit danach, hat sich richtig an mich geklammert. Ich gaube jetzt nicht, daß es bei uns im Alltag großartige Einschränkungen wegen der Dialyse gibt, alles was mit Schwimmen, Freibad zu tun hat, muß halt der Papa übernehmen, manchmal muß man halt noch warten, weil ich erst noch einen Beutelwechsel machen muß aber das wars dann im Großen und Ganzen.
Ein bißchen Angst habe ich, wenn dann der Anruf kommt, dann muß mein Freund sie erstmal bei den Großeltern unterbringen und sie muß dann vormittags in die Kernzeit, bis ich wieder zu Hause bin. Aber das habe ich ihr schon gesagt und das kriegen wir auch hin.

Und wie wars bei Dir mit Deiner Tochter?

LG
Sabine

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Re: Die Kinder 17 Okt 2010 11:13 #143643

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Hallo,

also meine Tochter ist jetzt 10. Ich bin seit fast 1 Jahr mit der CAPD zugange.
Allerdings muss ich ganz klar sagen, dass die Zeit vor der Dia für meine Tochter wohl die schlimmere Zeit war. Man kann jetzt im Nachhinein eine Parallelkurve ziehen zw. der Verschlechterung meiner Gesundheit und der Verschlechterung der Psycho meiner Tochter. Zum Schluss war es so schlimm, dass ich noch nicht einmal mehr den Müll alleine rausbringen konnte ohne dass sie mit wollte. Von Übernachten beim Vater, Oma oder Freunden gar nicht zu reden. Es ging nichts mehr - sie hat wahnsinning geklammert.
Jetzt - seit der Dia - geht es mit uns beiden bergauf - bei mir gesundheitlich und bei der Kleinen psychisch. Sie ist wieder fit und rennt auch mit Freunden alleine draußen rum, übernachtet auch wieder bei Freunden etc. Und den Müll kann ich ohne Bodygard rausbringen ;-)
Dennoch ist das Thema nie ganz vom Tisch. Sie achtet schon arg darauf, dass ich nicht zu schwer hebe (sprich sie) oder sie weckt mich am freien Wochenende um 9 mit den WortenMama du mußt beuteln ;-)

Mein Fazit: Kinder sind da immer ganz massiv miteingebunden - auch wenn man es auf den ersten Blick nicht so merkt.

LG
Tina

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Re: Die Kinder 17 Okt 2010 12:53 #143644

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Hallo zusammen,

ich kenne meine Mutter leider auch nur krank. Bei uns ist das vererblich, haben aber keine Zystennieren, sondern Schrumpfnieren (die angeblich nicht vererblich sind), aber bei mir ist es auch durchgedrungen, bin seit Juli jetzt auch an der Dialyse. Ich empfand es schon immer sehr belastend, wobei es mir meine Mama so angenehm wie möglich gemacht hat. Man hat es ihr fast nicht angemerkt, dass sie an der Dialyse war, aber ich habe sie auch öfter besucht, soweit es möglich war. Seit Mai hat meine Mama ihre 4. Niere, die auch wieder mal alles andere als einfach war. Am schlimmsten waren natürlich immer die Transplantationen, da war ich fix und fertig und konnte oft nur heulen. Essen konnte ich auch nicht mehr, obwohl ich wußte, dass ich bei Kräften bleiben muss, damit ich für sie da sein kann...

Bei ihrer 1. Trans war ich 6 Jahre, sie war 5 Wochen im KH und dann hat die Niere erst ihren Dienst angetreten. Nach 3 Jahren war es leider vorbei (Sandimmunschaden, da kannten sie sich noch nicht so aus 1983). Bei der 2. Trans war ich 13, die einzige Niere, die sofort angesprungen ist und sehr gut gearbeitet hat. Leider hielt sie nur zwei Jahre, nur weil der Harnleiter abgeknickt war und das keiner bemerkte, obwohl sie das sogar angesprochen hat. Aber keiner wollte daran glauben. Da könnte man heute noch aus der Haut fahren, wenn darüber nachdenkt! 3. Trans wieder 4 Wochen KH, die hat endlich mal 6 Jahre gehalten und dann auch nur nicht mehr, weil die Blutversorgung verengt war. Sie hatte höllische Schmerzen und sie bekam nur ein Schmerzpflaster. Sie haben nicht bemerkt, dass es eine Durchblutungsstörung ist und die Niere ging dadurch natürlich kaputt. Ach ja, kurz zuvor mußte sie sich ihre beiden eigenen Nieren entfernen lassen. Dafür hat sie einen riesigen Schnitt längs am Bauch. Und dieses Jahr nun die 4. Trans, die Niere hat ganze 10 Wochen gebraucht, bis sie angesprungen ist und das auch noch ganz ganz langsam.
Meine Mama hat aber nie die Hoffnung aufgegeben, sie ist so stark und schafft es sogar immer, mich zu beruhigen und mich aufzubauen. Ich versuche aber auch immer ganz stark zu sein. Wir sind immer füreinander da - das war schon immer so... Und jetzt begleitet sie mich zur Dialyse und macht alles für mich. Ich wünsche uns, dass die Niere laaaaaaange hält und dass es ihr damit immer gut geht...

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Re: Die Kinder 17 Okt 2010 13:38 #143645

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Hallo
ich gaube meine Kinder haben am heftigsten gelitten, als ich wegen zu spät entdeckter Dehydration im Krankenhaus lag und keiner wußte welche Schäden ich behalten würde.
Da habe ich von ihren Freunden gehört, daß sie wohl viel geweint haben, obwohl sie schon 17 nd 18 Jahre alt waren.
Sicher machen sie sich auch jetzt noch Sorgen um mich, aber es ist halt alles nicht mehr so dramatisch wie damals, und sie leben trotzdem ihr eigenes Leben.
Wir haben aber fast täglich Kontakt, und das geht genauso von ihnen aus , meist über ICQ , so vergewissern wir uns gegenseitig ,daß es uns gut geht :).

lg Bina

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Re: Die Kinder 17 Okt 2010 17:39 #143646

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Hallo Angelika,
das ist berührend, was Du schreibst. 4 Transplantationen sind wirklich eine harte Nummer und ich wünsche Dir und Deiner Mutter viel Glück für die Zukunft!
Lieben Gruß. Anja

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Re: Die Kinder 17 Okt 2010 18:50 #143647

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Danke Anja, das können wir brauchen. Dir wünsch ich auch alles alles Gute... Kann ich verstehen, wenn man die Nase voll hat von OP´s... Schönes Gedicht übrigens :-)

Schönen Abend noch!

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Re: Die Kinder 17 Okt 2010 19:17 #143648

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Vieles war bei uns auch so. Einen Aspekt möchte ich noch hinzufügen: Die Fahrt ins KKH zur Lebenspende war auch ein Abschied von unseren 3 Kinder, das war der emotionale GAU für uns alle. hemago

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Re: Die Kinder 17 Okt 2010 20:21 #143649

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Ich bin sprachlos vor solchen starken Menschen, vor so viel Lebensmut und so viel Kraft. Seit beide herzlich gedrückt und in die Arme genommen! Deine Mutter und Du, diese gemeinsame Verbindung durch diese Dialysepflicht und diese Schicksale, da weiß ich nicht so richtig, was man da noch sagen kann...Für mich völlig klar, dass Ihr dadurch ganz eng miteinander verbunden seit.

Ich finde, Ihr seit ein Vorbild für andere Betroffene! Ihr könnt stolz auf Euch sein, Bitte grüße auch ganz lieb Deine sehr charkterstarke Mutter. Was Ihr da durchgestanden habt und Euer ganzes Leben gekämpft habt, das schaffen nicht viele Menschen...

Ein beeindruckender Bericht, der für mich zeigt, dass es sich lohnt zu leben und dass es doch immer wieder einen Weg gibt zurück in dieses Leben und es sich fast immer lohnt, dafür alles zu geben. Danke für Eure Erfahrungen.

Für mich nehme ich sehr viel daraus mit.


LG von Björn, dem beuteltier.

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Re: Die Kinder 18 Okt 2010 12:21 #143650

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Hallo Knutpeter, mein Mann Manne war von 1996 - 2004 an der Heimdialyse.
Die ersten sechs Wochen bin ich mit ihm jedesmal zur Trainingsdialyse mitgegangen. Nach sechs Wochen die erste Dialyse zu Hause. Unsere Kinder waren damals 8 und zehn Jahre. Sie interessierten sich Beide so für Papa und die Maschine, dass beide lernten wie man Papa anschliesst und wieder abhängt. 1997 würde unsere dritte Tochter per Notkaiserschnitt geboren. In den zehn Tagen, die ich im Krankenhaus lag, versorgten sie ihren Papa hervorragend, es war keine Last, sondern Liebe!!!
Das war ein Notfall und unsere Kiner halfen uns.
Unsere älteste Tochter hat seit einem Jahr ihre Ausbildung zur Dialyse-Fachkraft beendet.
Ich glaube, dass unsere Kinder immer mit eingebunden waren und dabei nicht zu kurz kamen. Die Maschine musste sein und wir haben das Beste daraus gemacht.

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Re: Die Kinder 18 Okt 2010 12:27 #143651

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Möchte noch bemerken: Als mein Mann nach 8 Jahren Dialyse tranplantiert wurde, war es eine große Umstellung für uns, dass wir wieder machen konnten, was wir wollten.
Aber ich kann nicht sagen, dass unsere Kinder gelitten haben. Durch die Heimdialyse war ihr Vater immer da und man konnte die Zeiten auch besser einteilen, wenn etwas außer Haus bevorstand. Liebe Grüße Beate

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Re: Die Kinder 18 Okt 2010 12:48 #143652

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Ja, ich hab es auch so erlebt, dass in den schweren Jahren, viel Liebe einerseits nötig war, andererseits besonders intensiv erlebt wurde.

Mir hat mein behinderter Sohn mal das Leben gerettet. Als er mich berwusstlos im Bad fand, hat er mich auf sein Bett geschleift und die Polizei angerufen.
Er hat sogar gesagt, dass ich transplantiert bin.
Wir haben ihn als Lebensretter gefeiert und er war richtig stolz.

Kinder kommen mit schweren Situationen oft besser zurecht, als Erwachsene
Meine Meinung ist: Um glücklich sein, brauchen sie vorrangig die Liebe der Eltern, dann erst deren Gesundheit.
Am besten natürlich beides.

beri

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Re: Die Kinder 19 Okt 2010 08:51 #143661

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Guten Morgen,

es ist mir ein Bedürfniss allen, für ihre persönlichen, berührenden Zeilen zu danken.

Die so unterschiedlichen Bewältigungsstrategien haben mich noch einmal zu dem Buch von A. Antonovsky und seinem Konzept der Salutogenese greifen lassen.

„Salutogenese: Zur Entmystifizierung der Gesundheit“

In dem Buch versucht er die Frage zu beantworten, warum reagieren Menschen, die dem gleichen Stress ausgesetzt sind, so verschieden.

Nach A.A ist dafür der unterschiedlich ausgeprägte Kohärenzsinn (Sense of Coherence) verantwortlich.

Zur Info : Gesundheit

peter

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Re: Die Kinder 19 Okt 2010 18:03 #143662

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Hallo Peter,
Deinen ersten Satz kann ich nachempfinden.
Aber sonst, entschuldige bitte, das ist schon ziemlich heftig! Dieses Buch ist sowas von abstrakt, schon der Titel. Aber hallo! Wir sind hier im Seelenspiegel. Und ist es nicht gut, dass es so unterschiedliche Strategien zur Bewältigung einer Krankheit, von Problemen ect. gibt. Ist es wichtig zu wissen, warum das so ist? Liegt es an mir, dass ich nicht weiter in die Materie eindringen möchte?
Wir Menschen sind vernunftsbegabte Wesen. Und wir schaffen das, wir schaffen das mit Freude, mit Humor, mit guten Gesprächen, durch die Natur und das Lachen, aber sicher nicht mit so einem Buch!
Ich will nicht Deinen Forscherdrang stoppen, aber ich vermisse Deine berührenden Worte die hierher passen - in den Seelenspiegel.
Lieben Gruß. Anja

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Re: Die Kinder 19 Okt 2010 19:27 #143663

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Hi Silber, ich habe auch mich mit dem Buch beschäftigt und fragte mich wirklich Hallo, spinn ich oder wer?. Ich glaube, dass es unter Umständen nicht schlecht ist, aber bei der Erziehung eines Kindes, dessen Mutter oder Vater Dialysepapient ist, da entscheidet vieles andere, als in dem Buch zu vermitteln versucht. Es ist zu abstrakt, dass ein Normalverbraucher es versteht und was soll dann dieses Verweisen. Verständnis, Herzenswärme und Toleranz kann man nicht aus einem Buch vermitteln. Danke für Deine übereionstimmende Meinung. Liebe Grüße albertine

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Re: Die Kinder 19 Okt 2010 19:38 #143664

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Ich kann mich Euch beiden auch nur anschließen. Bin froh über Eure Meinung und Eure Berichte auf der homepage.
Zum Glück ist jedes Leben einzigartig und nicht ob man gesund ist und warum oder nicht, bestimmt den Lebenswert.
Das Leben eines realen Menschen und wie er damit zurecht kommt, ist für mich viel hilfreicher, als hochwissentschaftliche Analysen und Theorien.
beri

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Re: Die Kinder 19 Okt 2010 23:31 #143666

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Guten Abend,

könnt Ihr Euch eigentlich nicht vorstellen, dass es mir Gedanken macht, warum Menschen Stresssituationen besser oder schlechter bewältigen?

Ich habe einmal auf einem Hp-Seminar als Erklärung gehört:

es gibt Menschen die kommen mit einem gefüllten Rucksack auf die Welt und Andere mit einem leeren Rucksack das war mir dann doch zu billig.

peter

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Re: Die Kinder 20 Okt 2010 06:22 #143667

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Mir fällt zu Salutogenese ein Bericht über eine absurde Studie ein.
Sinngemäß ging es darum, dass Frauen in der Menopause in KZs weniger gesundheitliche Beschwerden hatten, als Frauen unter normalen Verhältnissen.
Nun ja, sie sind zwar verhungert, erfroren usw. Aber wenigstens sind sie gut durch die Wechseljahre gekommen.
Ist doch krass!
beri

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Re: Die Kinder 20 Okt 2010 10:59 #143670

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Ich hänge mich mal an Dioch an, meine aber Anja (silber) und albertine genauso.

Es ist o.k., wenn man die Welt nicht verstehen will oder meint, sein Alltagsverständnis und der sogenannte gesunde Menschenverstand würden ausreichen. Ich würde nie jemanden, der so denkt für dumm erklären oder sonstwie abqualifizieren.

Aber seid doch bitte so nett, Menschen die tiefer oder anders blicken und die Frage nach dem Warum stellen nicht abzuqualifizieren oder dafür zu kritisieren. Auch diese Überlegungen haben im Seelenspiegel natürlich berechtigt ihren Platz.

Zum Abschluss ein Zitat, derzeit eines meiner liebsten:

Die Vernunft ist hell.

Sie ist nicht trocken, sondern funkelnd und hell, sie ist nicht langweilig, sondern das Spannende schlechthin:
Richtig eingesetzt macht sie die Welt nicht bloß sicherer und angenehmer, sondern auch tausendfach interessanter.

Die Umgebung des Unwissenden ist voll Magie, der Wissenschaftler aber, das ist ja nicht der, der alles weiß, sondern der […] den Mut hat, keine Frage auf dem Herzen zu behalten.

(Daniel Kelhmann in der Laudation auf Rudolf Taschner anlässlich der Verleihung des Donauland Sachbuchpreises)

In diesem Sinn
joe

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Re: Die Kinder 20 Okt 2010 19:08 #143671

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Hallo Peter,

aber warum macht es Dir solche Gedanken, das zu wissen? Es ist ja in Ordnung, wenn Du so ein wissbegieriger Mensch bist. Aus Deinem reinen Eigeninteresse kann ich das verstehen.
Aber ich halte es für unrelevant dafür, dass Kinder die Dialysepflichtigkeit ihrer Eltern besser verkraften. Am wichtigsten ist doch, dass sie es gut verkraften und nicht warum. Wichtig ist, dass Kinder in einem stabilen sozialen Umfeld aufwachsen, ihnen vor allem Liebe und Aufmerksamkeit, Vertrauen und immer ein offenes Ohr entgegengebracht wird. dann verkraften Kinder manchmal so etwas besser als wir Erwachsenen, denke ich. Sie kindgerecht mit einzubeziehen finde ich auch gut. Am schlimmsten sind sicherlich die Verlustängste.
Ich denke, manchmal verwirrt einen zu viel Wissen auch nur. Als Bespiel: Welcher Erziehungsratgeber hilft denn wirklich bei besserer Erziehung!? Da lobe ich mir doch meinen gesunden Menschenverstand. Solche Bücher hindern einen auch manchmal am Sinn unsere Daseins, nämlich zu leben. Je mehr ich manchmal weiß, umso mehr Sorgen und Gedanken mache ich mir. Und dabei geben doch Kinder auch ein gutes Vorbild. So unbedarft und locker wie in der Kindheit werden wir später nicht wieder sein.

Peter, es geht nicht gegen Dich, aber ich würde auch gern einmal Deine ganz persönliche Meinung lesen und nicht nur immer das Verweisen auf Schriften jeglicher Art.

Lieben Gruß. Anja

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Re: Die Kinder 21 Okt 2010 10:04 #143674

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Liebe Anja,

aber warum macht es Dir solche Gedanken, das zu wissen?

Irgendwann sollen ja die Menschen vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. Reicht Dir nicht?

Es ist mein Wunsch nach Besser Werden ok? Nach Wissen wollen.

aber ich würde auch gern einmal Deine ganz persönliche Meinung lesen

Gerne m.M. dazu:

Jede Meinung muss begründet werden können. Woher habe ich sie? Meinung ist in meinen Augen eine Sachebene.

Dann gibt es da noch: die Intuition, der Glaube (das ist so oder so) oder mein Gefühl (sagt mir)

es grüßt Dich peter

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Re: Die Kinder 21 Okt 2010 18:43 #143677

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Hallo Peter,

Du schreibst weiter oben, dass Deine Tochter auch 12 Jahre Heimdialyse miterlebt hat. Hattest Du denn das Gefühl, sie kann gut mit Deiner Dialysepflichtigkeit umgehen? Hast Du mit ihr darüber gesprochen und was hast Du getan, damit sie besser damit zurechtkommen kann? Die Antworten auf diese Fragen sind doch auch interessant für die anderen zu lesen. Und damit würdest Du Dich auch konstruktiver an der Diskussion beteiligen, ist meine Meinung. (ganz ohne Sachkenntnis) ;-)

Lieben Gruß. Anja

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Re: Die Kinder 22 Okt 2010 10:03 #143683

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Hallo Anja,

ich will versuchen Deine Fragen zu beantworten.

Am Beginn meiner Dialyse wurde mir gesagt: du hast maximal 5 Jahre zu leben.

Also haben wir den Tod in das Leben integriert. Wie ich persönlich finde, gewinnt das Leben dadurch erheblich an Qualität. Das Leben wird groß und man selber stark. Das Leben wurde für mich wertvoller, die kleinen Dinge belangloser.(einschl. Reisen)

Ich hatte nie den Eindruck, dass meine Tochter unter den Umständen gelitten hat.

Da aber n.m.M vieles im Unterbewusten abläuft und nicht zu verbalisieren ist, bin ich mir letztlich nicht so sicher.

Tatsache ist, dass meine Tochter mit dem Tod sehr rational umgeht (Tod der geliebten Mutter).Sie ist psychisch sehr stark.

es grüsst Dich,
peter

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Re: Die Kinder 22 Okt 2010 11:21 #143684

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Hallo zusammen,

da die Dialyse und damit auch meine Erkrankung für meine Kinder ein selbstverständlicher Teil unseres Lebens sind, kann ich hier nur sagen,
es schadet meinen Kindern bisher nicht und sie sind genau so fröhlich und
unbeschwert wie Ihre Freunde auch.
Meine Kinder wissen wie es mir geht und sehen jeden zweiten Tag,
dass ich mich an die Dialyse anschließe.
Meine Tochter, jetzt sieben Jahre alt hilft mir manchmal beim Aufbauen und
beide großen (damals drei und sechs) Jahre alt haben sich riesig gefreut,
als die Maschine endlich kam und ich nicht mehr drei Tage in der Woche ins Zentrum musste.
Die Kinder wissen (bis auf den Kleinsten, der erst knapp 2 ist) warum ich dialysieren muss und was passiert, wenn ich das nicht tue.
Ich spreche offen darüber wenn es mir mal nicht gut geht, was aber zum Glück selten der Fall ist.
Ich bin mir sicher, dass es den Kindern mehr schaden würde, wenn man alles von ihnen fernhielte, da Sie dann eine permanente Unsicherheit spüren würden.
Kinder merken relativ genau, wenn etwas nicht in Ordnung ist und wenn man ihnen die Wahrheit verschweigt reimen sie sich voraussichtliche ein schlimmeres Szenario zusammen als die Wirklichkeit ist.

Schöne Grüße, Boris

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Re: Die Kinder 22 Okt 2010 11:32 #143685

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Hallo Peter, ich bin mir sicher, dass Deine Tochter unter den gegebenen Verhältnisen gelitten hat. wenn Du es auch nicht bemerkt haben solltest. Denn Kinder sind psychisch immer getroffen, wenn ein Elternteil chron. krank ist, denn derjenige kann manches mit seinem Sproßling nicht das unternehmen wie ein gesunder Papa. Außerdem haben Forschungen ergeben, dass es bei chron. kranken Mütter von den Kindern intensivere psychologische Probleme gab als bei Vätern , obwohl die Untersuchungen nicht immer Recht haben, es ist von Fall zu Fall immer unterschiedlich. Mir liegen einige Forschungsergebnisse vor, die ich jedoch jetzt nicht mehr zitieren brauche, da unsere Kinder aus dem Gröbsten heraus sind. Der Tod ist ein alltäglicher Begleiter in unserem Dasein, sei es im Freundeskreis oder auch in der Familie, so dass auch mein Sohn damit ebenso rational umgeht. In diesem Sinne Albertine

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Re: Die Kinder 23 Okt 2010 15:08 #143686

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Hallo Anja,

ist meine Meinung. (ganz ohne Sachkenntnis) ich hatte von Sachebene geschreiben. da muß ich doch wieder zitieren dürfen:

Kleber am 22.10 im Heute Journal :

Sie sollten nicht nur Denjenigen, der die selbe Meinung hat wie sie hat für einen intelligenten Menschen halten. Öffnen sie sich für neue Argumente

peter

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Re: Die Kinder 23 Okt 2010 17:10 #143687

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Was hat DEin Thema dann unter Seelenspiegel verloren?
Und was haben die Gefühle von Kindern für eine Sachebene?
Geht es da nicht um Gefühle?
Nun los, dann wollen wir mal darüber diskutieren (Peter darf auch zitieren, aber bitte keine Links!!!), ob Gefühle eine Sache sind.
Wir können auch gern mit Glauben, Liebe, Hoffnung weitermachen. Das sind für mich auch keine Sachen, sondern eine Ebene oberhalb des Verstandes!

Sorry, hab mirs jetzt aber echt lang verkniffen!
beri

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Re: Die Kinder 23 Okt 2010 20:10 #143688

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Hallo Peter,
ist das jetzt nicht Wortklauberei? Und was willst Du mir mit diesem Zitat sagen? Vielleicht bin ich ja nicht intelligent genug, um Deinen Ausführungen zu folgen. Aber das ist mir auch egal!
Gruß. Anja

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Re: Die Kinder 24 Okt 2010 13:35 #143691

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Hallo albertine,
ich muß dir völlig Recht geben.
Mein Sohn kennt mich nur mit Diabetes, als er 5Jahre alt war , kam ich zur Bauchfelldialyse. Ich habe nie etwas verheimlicht, sondern habe ihm versucht, alles kindgerecht zu erklären. Vor einigen Wochen haben wir uns mal wieder gezofft und im Laufe dieses Gespräches hat er mir erklärt, dass er oft Angst um mich hatte(bei Unterzuckerungen), es aber nicht zeigen wollte, weil er wollte ja soo stark sein.
Als er schwimmwn lernen wollte, mußte ich ihn in einen Schwimmkurs geben, weil ich nicht mit ins Schwimmbad konnte, das hat uns beiden nicht gefallen.
Spontane Unternehmungen gingen auch nicht so einfach, unterwegs konnten nicht immer Beutelwechsel gemacht werden und so routierten unsere Unternehmungen rund um die Beutelwechsel.
Es kommt auch noch dazu, dass mein Sohn ein ADSler ist, die sind sehr sensibel, wenn sie auch nach außen Haudegen sind.
Also nach seiner Aussage, hat er darunter sehr gelitten, er wollte es aber nicht zeigen und er hat vieles in sich hinein gefressen.
Er ist jetzt 22 Jahre alt und er spricht nun langsam darüber und da kommen manchmal dicke Brocken zum Vorschein, dass ich ganz schön schlucken muß.
quetsch

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Re: Die Kinder 24 Okt 2010 16:47 #143693

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beri schrieb:

> Wir können auch gern mit Glauben, Liebe, Hoffnung weitermachen.
> Das sind für mich auch keine Sachen, sondern eine Ebene
> oberhalb des Verstandes!

Unterhalb muss es heißen.

Meint
joe

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Re: Die Kinder 24 Okt 2010 17:10 #143694

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Deine persönliche Meinung! Okay!
Vielleicht können wir uns auf die Formulierung außerhalb des Verstandes einigen...?

Klar, für manche Männer ist Liebe eine Sache, ziemlich unterhalb des Kopfes.
Aber die Liebe zu ihren Kindern ist den meisten doch etwas Heiliges.
Oft jedenfalls!

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Hi :)

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