THEMA:

Hallo zusammen!!
Ich weiss nicht so recht wie ich anfangen soll.Das Wochenende war so schön mit allem was für mich dazu gehört.Meine neue Partnerin brachte am Freitag zu ihrem Labi noch 2 Gast Hunde mit.Das machte zusammen mit meinen 2 und ihrem auf einmal 5 daraus.Ihr könnt euch vorstellen was das für ein Gewusel war.Lustig war das meine 11 Jährige Labradorlady die Jungs alle im Griff hatte.Der jüngste ist gerad e mal 2 Jahre alt und entsprechend Tempramentvoll.Mein Sohn Konstantin war auch zu Besuch.Wir nutzten das schöne Wetter um alle zusammen in einem Waldsee wo wir niemanden störten,uns noch mal so richtig im Wasser aus zu toben.
Zum Abend gab es Gulaschsuppe mit Feuer gekocht.Nach Sonnenuntergang fingen die Hirsche an zu rufen.Meine Bella und ich haben dann den Stadthunden gezeigt wie man darauf antwortet.
Es dauerte nicht lang,und der jüngste fing an mit zu heulen.Ich bin vor lachen bald vom Stuhl gefallen.Als gegen 22 Uhr di Besitzerin anrief,konnte die das gar nicht glauben.
Leider ist jedes schöne Wochenende auch vorbei.
Heute erster Tag im Qartal,Üschein holen,danach zum Kfh,Kontrolle und Rezepte.
Kaffee trinken mit meiner Lieblingstechnikerin,Schwester.
Auf einmal höre ich so ganz leise eine Frage;hast du schon gehört das Norbert verstorben ist….Stille ,Unverständnis meinerseits,Hände zittern,…
Doch nicht Norbert,der Waldschrat,Jäger,der beste Dackelzüchter den ich kenne…
Zur Geschichte:wir haben 1980 zusammen in einem 3 Mann Zimmer in Frankfurt /Oder 5Jahre dialysiert.Der 3. Im Bunde war lange Zeit Dr.Gerd Keil.
Gerd war zwischenzeitlich 3 mal TX,davon 2 Lebendspenden.Leider ist auch er vor etwa 4 Jahren verstorben.
Norbert und ich hatten immer noch unregelmässig Kontakt.Obwohl wir nur 30 Kilometer auseinander wohnten hatte jeder so sein Leben.Arbeit,Familie ,Jagd..
In 2000 bei meinem Hausbau hat Norbert noch meinen Schornstein gemauert.
Einmal im Jahr gab es ein Treffen mit Wildgulasch und Palinka.(Eine ganze Nacht durch am Feuer)
Mit Jägerlatein ,fluchen und Geschichten über die besten Hunde der Welt,eben die schönsten Geschichten des Lebens.
Vor 31 Jahren haben wir gedacht ,wenn wir noch 5 Jahre Leben haben wir viel geschafft.
Als ich nach der Sprechstunde allein im Auto sas,habe ich erst mal meinen Chef angerufen und habe ihm die Geschichte kurz erzählt.Seine Reaktion,kauf ein Straus Blumen und bleib verdammt noch mal heut zu Hause.
Ich war dann am Nachmittag auf dem kleinen Waldfriedhof und hab in aller Stille Abschied genommen.DK

So was ist deprimierend, aber Du hast die Hunde. Ich mach es auch in solchen Situationen so. Eine alte Labi-Dame hilft eben gegen fast jeden Kummer...meine ist auch 11.

LG Kerstin

Hallo Kerstin!
Danke für dein Mitgefühl.Deprimierend ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck dafür.Für Norbert und und mich war die Dialyse niemals Lebenszweck;weswegen wir uns auch niemals in irgend einem Verein organisiert haben.Familie ,Arbeit die Kinder,Jagd ,Hunde waren unser Lebensmittelpunkt.Dialyse ,TX wichtig zum überleben.Bei mir kommt noch der Schwimmverein und das paddeln im Kanadier dazu.
Für mich war es heut einfach ein Schock,der letzte der Mohikaner zu sein.Als mir vor 4 Wochen ein Motorradfahrer mit etwa 140 km/ in mein Opel Astra raste dachte ich;das wars.Brille im Arsch,Airbag im Arsch, zum Glück Bella und Wotan und DIDI wohl auf.Motoradfahrer hat die Nieren und alles andere sofort mit genommen.Gutachter und Feuer wehr konnten es nicht glauben das es mein Schrotthaufen ist der dort am Strassen rand steht.
Zum Glück hatte ich nur eine kaputte Brille und 2 Tage später eine dicke Backe.Die Hundis hatten vom Knall und Qalm der Airbags nur kurzzeitig einen Schreck.Als Jagdhunde sind sie Schüsse gewohnt.
Mich persönlich hat bei dieser Situation am meiste geärgert ,das viele Autofahrer an der Unfallstelle einfach weiter gefahren sind.Nach Absetzen des Notrufes verging bis zur Landung von Christoph 113 (ADAC Rettungshubschrauber)gerade mal 10 Minuten.Der Bicker war offensichtlich auf der Stelle tod
Er war gerade mal 21 Jahre; ich empfinde keinen Groll,nur Ratlosigkeit…
Es hätte mein letzter Sonntag sein können(warum nicht)
Ich habe den Eltern des Jungen mein Beileid aus gesprochen;washättet ihr gemacht?????
VG DK

Hallo DK,

so ist das, irgendwann bleiben wir allein übrig. Ich habe selbst schon so viele sterben sehen in meiner langen Dia-Zeit. Die alten Bekannten, die noch am Leben sind, kann ich wohl an einer Hand abzählen. Das schmerzt schon, gerade, wenn man sich näher stand oder viele Jahre in einem Raum zusammen lag. Es bleibt Wehmut zurück.
Und es muss ja keineswegs die Erkrankung sein, die uns dahinrafft. (siehe Dein Unfall) Wer mit dem Leben spielt, hat es vielleicht nicht anders verdient. Wir strampeln uns ab und schaffen es, darauf können wir auch ein wenig stolz sein. (Ich bin es zumindest.) Andere denken, ihnen gehört die Welt und - peng, das wars dann! Finde ich gut, dass Du den Eltern Dein Beileid ausgesprochen hast, das zeigt Größe.

Alles Gute für Dich!
Anja

Ja, tu das. Mich ärgern auch die Menschen, die gedankenlos egoistisch durch die Welt gehen. Man kann sie nicht ändern. Ich werde regelmäßig für meine Hilfs- und Rettungsaktionen belächelt. (Wie kann die so blöd sein und sich um jedes Vieh kümmern, handelt sich immer nur Ärger und Abeit ein)
Ich denke manchmal, es sind nur ganz kleine Dinge mit denen wir etwas bewirken, aber trotzdem sind sie richtig.

Es kommen auch für Dich wieder schönere Tage. Sei tapfer!

Liebe Grüße
Kerstin