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neuer Mitpatient 29 Nov 2011 20:40 #477962

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Hallo,

ich hatte gestern das erste mal einen neuen Patienten mit in meinem Raum, der nach 1 Monat KH-Aufenthalt seine 4. Dialyse bekam. Mein Arzt hatte mich vergangene Woche (gnädigerweise) davon in Kenntnis gesetzt. Mir als eingefleischter Einzelraumnutzerin war das gar nicht so recht, schließlich weiß man nie, wer einem begegnet.
Nun, es ist ein Kurde, seit 15 Jahren in D, der nur gebrochen deutsch spricht.
Ich sagte ihm zuerst, er müsse keine Angst haben, es seien alle freundlich. Es war (zum Glück) auch unser neuer Starpfleger, von dem an anderer Stelle schon die Rede war, bei uns eingeteilt. Die 3 Stunden Dia verliefen gut, auch die Punktion des Gorotex bei noch recht geschwollenen Arm gelang ohne Probleme.
Wir konnten uns ein wenig austauschen. Er hat Familie und vier noch recht kleine Kinder. Wir einigten uns darauf, dass Dialyse Leben bedeutet und Kinder Hoffnung.
Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so anrührt. Die Zeit war nicht unangenehm, ich werde mich an die Gesellschaft gewöhnen.

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Re: neuer Mitpatient 30 Nov 2011 15:33 #477986

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..Leben.. Hoffnung...

ich sitze hier und heule..
wenn das Leben nicht immer so elend weh täte...

dankeschön für Deine Gedanken!

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Re: neuer Mitpatient 01 Dez 2011 17:56 #478022

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Hallo Anja,
Du bist ihm wahrscheinlich eine ganz große Stütze und er ist sicherlich froh, eine so nette Mitpatientin zu haben. Toll, dass das zwischen euch beiden so gut klappt.
Liebe Grüße, Chris.

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Re: neuer Mitpatient 03 Dez 2011 20:26 #478096

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Hallo Chris,

die Sache hat sich anders entwickelt. Nach einer ziemlich misslungenen zweiten Dialyse für meinen Bettnachbarn, bei der zuerst wegen zu hohem Venendruck eine dritte Kanüle gelegt wurde und danach das System dicht ging und nach etwa 2 Std. die Dia abgebrochen werden musste (ich habe schrecklich mitgelitten), wurde er am Freitag in einem benachbarten Raum untergebracht. Was ich dann mitbekam, war, dass der Neph zuerst den Shunt geschallt hat und dabei feststellte, dass er dicht ist. Nun musste der Patient gleich wieder in die Klinik zur Op. Ich mag mir nicht vorstellen, wie das weitergeht bei so schlechten Gefäßen, dass sofort mit Gorotex gearbeitet wurde.
Ich fühle ziemlich stark mit ihm mit, er hat mir daraufhin gleich erzählt was passiert ist und wünschte mir trotz allem auch alles Gute. Vielleicht wäre es besser, wenn sie ihn später in meinem Raum belassen würden. Aber ich muss auch auf mich achtgeben und Ruhe während der Dia bekommt mir besser.

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Re: neuer Mitpatient 28 Dez 2011 19:05 #478574

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Hallo,

mir macht mein neuer Mitpatient Sorgen. Er dialysiert jetzt in einer Zwischenschicht, kommt vormittags gegen 10 Uhr. Wir begrüßen bzw. verabschieden uns immer und sprechen ein paar Worte miteinander. Er kann die Dialyse schwer annehmen.
Er wurde während des Krieges in seinem Land angeschossen und verlor dadurch eine Niere. Die zweite arbeitet jetzt nicht mehr richtig, darum die Dialyse. Wie bereits erwähnt, er lebt jetzt seit 15 Jahren in D, hat immer ein Laptop dabei und hört die Musik seiner Heimat bzw. schaut sich die Bilder seiner Familie an, die ihm anscheinend sehr viel bedeutet und ihm Halt gibt. Jedes Mal sagt er mir, dass er die Dialyse nicht liebe, er müsse nicht ein-, zwei- oder dreimal hierher, sondern immer! Er fühle sich zu Hause in den Zwischentagen gesund, aber hier wieder krank.
Er weiß, dass er nur durch die Dialyse weiterleben kann, eine NTX wäre schwierig, weil er Hep. B positiv ist.
Mich bewegt sein Schicksal sehr, ich würde ihm gerne irgendwie helfen. Man kann die Situation nicht vergleichen. Ich habe mich mit der Dia ausgesöhnt, aber das war ein sehr langer Prozess. Er wirkt so traurig, verzweifelt - ich hoffe, dass er diese schwierige Anfangsphase gut meistert. Er beherrscht unsere Sprache nicht sehr gut, das macht alles noch komplizierter. Vielleicht kann ich ihm nur Vorbild sein und ein paar aufmunternde Worte finden.

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