THEMA:

Liebe Forenmitglieder,

ich habe schon lange nichts mehr geschrieben....
Muss nun aber mal kurz einige Dinge schriftlich loswerden, vielleicht um sie auch selbst be-greifen zu können.
Im Dezember 2010 hatte ich meine OP für den Bauchfellkatheder. Immer wieder habe ich mich mit Bauchfellentzündungen rumgeschlagen. 8 insgesamt! Die letzte vor 7 Wochen. Diesmal haben aber keine Antibiotika geholfen. Der Schlauch musste in einer Not-OP raus. Mir ging es echt be......Habe einen Vorhofkatheder bekommen und kam an die Hämodialyse. Die vertrage ich nun sooo schlecht. Immer wieder habe ich Migräneanfälle mit Übelkeit, einen sehr hohen Blutdruck. Morgen früh werde ich nun ins Krankenhaus gehen und einen Shunt in den linken Unterarm bekommen. Habe totalen Bammel vor der OP....
Bin sonst immer sehr optimistisch. Diesmal fällt mir das aber echt schwer!
War bis vor 7 Wochen auch noch Vollzeitarbeiten. Bin mir momentan nicht mal sicher wie ich wieder in Zukunft einsteigen kann.
Ich kenne es nicht, das mein Körper mich über so lange Zeit so im Stich lässt, ich nicht so kann wie ich gerne würde.
Und auch für meine Familie und das sonstige Umfeld ist es ja auch nicht einfach. Es kann eben keiner wirklich etwas tun. Am Ende muss ich da selbst durch.
Werde für morgen all meine Kraft zusammen nehmen.
Hoffe das es mir mit der Dia über den Shunt dann besser geht.

Lg Mouse

Ich drücke dir die Daumen für die OP

Und die Dia über den Shunt sollte auf jeden Fall mehr bringen, den über den Katheter dalysierst du effektiv ja nur die Hälfte der Zeit (da Blutentnahme und Rückgabe über den selben Zugang laufen müssen).

Grüße, Elena.

Hallo mouse,

für die OP drücke ich Dir die Daumen, vor einer Shunt-OP muss man aber keine Angst haben. Es ist rcht verschieden. Manche Ärzte führen diese OP unter Lokalnarkose durch und andere unter Vollnarkose.

Zu Deinen Migräneanfällen kann ich Dir nichts sagen ausser, dass diese vielleicht genauso wie die Übelkeit mit Deinem hohen Blutdruck zu tun haben könnte.

Du hast geschrieben:

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Ich kenne es nicht, das mein Körper mich über so lange Zeit so im Stich lässt, . . . .

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Das ist ein Gedanke den ich zu Beginn meiner Dialysejahre auch hatte.

Inzwischen denke ich ein wenig anders: Was wäre z. B. wenn der Körper ein Problem hat (welches auch immer das sein mag) mit dem er nicht fertig wird und z. B. der hohe Blutdruck und die Übelkeit sind sozsagen nur die Hilferufe Deines Körpers.
Wie z. B. eh Du da Chefin mouse hilf mir doch bitte, ich komme mit dem hohen Blutdruck nicht mahr klar Und nur Du kannst da was tun, und wenn es der Gang zum Doc ist mit dem Du gut zusammenarbeitest etc.

Damit denke ich auf keinen Fall, dass Du alles irgendwie mit Geisteskraft lösen kannst oder so und dann würde alles gut. Schön wäre es ja, nur funktioniert das so leider nicht. Man kann das nur annehmen und sehen, dass man das Beste draus macht.

Durch meine Krankheit habe ich noch etwas für mich selber gelernt. Manchmal kann es wichtiger sein an sich selbst zu denken und nicht in erster Linie an andere. Denn nur dann wenn Du mir allem im Reinen bist, kannst Du gut für andere sein.

Ausserdem ist es wichtiger an das Hier und Heute zu denken als an das ferne Überübermorgen welches Du selbst ja noch nicht überblicken bzw. sehen oder wissen kannst (geschweige denn hilfreich sein kannst).


In diesem Sinne Alles Gute für die OP und einen dann sehr gut funktionierenden Shunt wünscht

Limo

Hallo mouse,

mir ging es vor 2 Jahren ähnlich. Allerdings hatte ich 8,5 Jahre PD hinter mir, als mich aus heiterem Himmel die erste Bauchfellentzündung erwischte. Es war ein eigenartiger Erreger, niemand wusste wo er herkam und es war auch schwierig, ihn zu bekämpfen. Ich hatte es mehrfach erlebt, dass Mitpatienten meines Zentrums nach 14 Tagen im KH wegen einer Bauchfellentzündung, dieses geheilt verlassen konnten. Bei mir musste der Katheter nach 14 Tagen Kampf gegen die Entzündung im KH dringend raus und ich landete anschließend auf der ITS. Ich war über 2 Monate im KH und insgesamt 5 Monate AU.
Ich konnte nur noch kurze Strecken laufen und kam kaum eine Treppe hoch. Nach den Dialysen war der Tag gelaufen. Ich habe ganz stark, dieses auf und ab bei der HD gespürt. Aber ich habe trotzdem versucht Schritt für Schritt meinen Zustand wieder zur normalisieren, z.B. am Anfang schon im KH beginnend, trainierte ich Treppen steigen und dann nach und nach alles, was mir zur Verfassung vor der Bauchfellentzündung fehlte. Es hat 3-4 Monate gedauert, bis ich dies erreichte.
Ich schreibe dass Dir, um Dir Mut zu machen, dass dein Körper sich auch wieder erholen kann, aber eben nur langsam Schritt für Schritt. Du hattest über längere Zeit eine schwere Erkrankung und die hat deinem Körper viel Kraft gekostet. Ich war damals auch besonders am Anfang ungeduldig und verzweifelt über meinen Zustand. Aber nach einer so schweren Erkrankung braucht der Körper eben Zeit sich zu erholen. Gib sie ihm aber bleibe dabei in Übung.
Heute kann ich wieder normal voll arbeiten, allerdings ist das an den Tagen nach der Dialyse manchmal schon etwas anstrengend. Ich mache inzwischen Nachtdialyse.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo mouse,
auch ich musste von Dialyse“light“,also der PD, schnell zur HD wechseln. Da mein 1.Shunt nicht so lief musste ein 2.Versuch gestartet werden. Die OP´s war aushaltbar. Den Vorhofkatheder hatte ich fast 8 Monate und machte zum Ende hin mächtige Probleme bei der Dia.
Auch ich hatte während der HD extrem hohen Blutdruck. Zum Schluss der Diabehandlung immer über 200.
Geholfen hat das Senken des Trockengewichts. Nach kurzer Zeit konnten meine Blutdrucksenker völlig abgesetzt werden.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein gutes halbes Jahr gedauert hat, bis ich mich an die HD gewöhnt habe. Mir ging es teilweise richtig elend.
Jetzt bin ich wieder extrem gut drauf, und kann wieder arbeiten gehen.

Gruß und viel Mut

gerdgerd