Ein Gang zur Polizei ist sicher nicht falsch. Aber ob eine Anzeige Sinn macht, ist eine andere Frage. Wer auch immer Sachen von deiner Oma mitnimmt, wird sich wahrscheinlich darauf berufen, dass die Oma zu allem ja gesagt habe. Sie habe es geschenkt. Wollte es loswerden usw. usw. Traurig. Ein Polizeirapport macht vielleicht Eindruck, aber ob es am Ende die Situation besser macht, ist fraglich.
Warum der Gang zur Polizei trotzdem Sinn macht:
du brauchst Beratung, deine Oma braucht Hilfe und die Polizei weiss vielleicht, wo du die am ehesten bekommst. Wer eingeschaltet werden muss. So aus der Ferne und ohne jede Kenntnis des Landes-Sozialrechts... (Oesterreich, oder?) :
Was sagt deine Oma dazu? Ist sie schon so dement, dass sie keine klaren Antworten geben kann? Realisiert sie, was passiert? Andere Verwandte, auf die sie hört?
Wenn sie sich wundliegt, wird sie früher oder später sowieso wieder Pflege in einem Krankenhaus benötigen. Was spricht gegen den Übertritt in ein Pflegeheim, sofort? Aus gesundheitlichen Gründen. Auflösung des Haushalts. Wer ist zuständig dafür? Was, wenn sie sich je nach Demenzgrad wehrt? Andere Verwandte, die helfen, die schon davon wissen? Wie funktioniert eine Entmündigung? Von Amtes wegen?
Ich denke, dass du damit überfordert bist, nur schon zeitlich mit der Dialyse. Es muss von jemand anderem übernommen werden (oder wenigstens geleitet), einem anderen Verwandten oder eben einer Person von einem Amt. Wer müsste es machen, wenn es überhaupt keine Verwandten gäbe?
Das Ganze ist traurig und hart. So einen Fall "sauber" und rasch zu einem guten oder wenigstens befriedigenden Ergebnis zu führen, wird dich physisch und psychisch überfordern, wenn du das allein versuchst. Du brauchst deine Kräfte für die Bewältigung deines auch nicht gerade unkomplizierten Lebens.
Lieber Gruss Kohana