THEMA:

Hallo,
dass es bei Dialyse 100% gibt, ist mir aus dem Forum mittlerweile klar. Um aber in Leipzig eine verbilligte Jahreskarte zu bekommen, muss man den Zusatz G haben. Nun ist man ja als Dialysepatient nicht gerade ein Herkules an Kraft, um lange Strecken zu gehen. Gibt es Erfahrungen, als Dialysepatient das G zu bekommen, auch wenn man keine Krankheit an den Beinen hat. (Ich besitze kein Auto und fahre alles mit der Straßenbahn.)
Tschüss!
pitti

Hallo pitti,
wende Dich doch mal an den Leipziger Dialyseverband( www.idnleipzig.de ). Da ich gute Kontakte dahin habe, weis ich, dass man Dir dort bei allen Fragen rund um den Schwerbehindertenausweis und natürlich auch bei anderen Fragen gerne auch persönlich und tatkräftig weiterhelfen wird!

Viele Grüße
MaRIO
IGD Chemnitz e.V.

Ich hatte deswegen auch einspruch eingelegt.
Haben es aber mit der Begründung abgelehnt das es ja ne innere erkrankung sei und ich noch ortsübliche strecken laufen kann.
sehr toll wozu hat man den ausweis wenn er nichts bringt

Hi Klausi,

Wenn das Deine Meinung ist, der Schwerbehindertenausweis sei nutzlos, dann kannste ihn doch direkt in den Müll schmeißen.

Nun in der Regel ist ein Dialysepatient nicht gehbehindert, daher wird der Antrag auf Eintrag des Merkzeichens G abgelehnt.
Wir haben doch zwei gesunde Beine, daher kann ich das voll verstehen. Ein Asthmatiker kann auch keinen Marathon laufen, da ihm sicher die Puste ausgeht, aber deshalb bekommt er doch auch nicht das G, geschweige denn einen Behindertenausweis.

Dennnoch nehme ich all die Vergünstigungen und Vorteile (Veranstaltungen, Steuererstattung, sonstige Vergünstigungen) , die mir mit meinen 100 % zusteht in Anspruch. Ganz um sonst soll meine Krankheit ja nicht sein. :-]

Wenn man einen Dialysepatienten schon als gehbehindert einstufen würde, wie würde man dann die wirklichen gehbehinderten Menschen bewerten?

Viele Grüße
Alegra

Hallo klausi,
nochmal folgendes zum G. Dieses Merkzeichen setzt eine ERHEBLICHE Einschränkung der Bewegungsfähigkeit voraus. Nun sei mal ehrlich zu Dir selbst. Fühlst Du Dich so erheblich eingeschränkt? Wenn nein, dann gebe ich alegra natürlich völlig Recht. Dialysepatient bedeutet nicht gleich Gehbehindert. Da gibt es wirklich Menschen, die in dieser Beziehung weitaus schlimmer dran sind.
Solltest Du allerdings der Meinung sein, Du bist tatsächlich erheblich Gehbehindert, dann kann ich Dich nur ermuntern vor das Sozialgericht zu ziehen. Das ist, zumindest in der 1. Instanz, kostenlos und es besteht auch kein Anwaltszwang. Du kannst Dich also selbst vertreten und hast dabei kein finanzielles Risiko. Vorher solltest Du Dich aber genau über die Kriterien für das G informieren. Das innere Leiden bei der Beurteilung der Gehbehinderung keine Rolle spielen ist im übrigen völliger Quatsch. Diese Begründung Deines Versorgungsamtes ist also definitiv anfechtbar.
Hier ein LINK zu einigen Gerichtsentscheidungen beim Merkzeichen G.
Grundsätzlich möchte ich mich alegra nochmal anschließen. In erster Linie ist jeder für sich selbst verantwortlich. Staatliche Hilfen, ob nun das Merkzeichen G oder ander Hilfen sind für den Fall da, dass durch die Erkrankung tatsächlich Nachteile oder Einschränkungen, egal welcher Art, auftreten, die der einzelne nicht oder nur schwer selbst Schultern kann.

Viele Grüße
MaRIO

so drastisch meinte ich das doch gar nicht! Es ist doch kalr das andere noch viel schlimmer dran sind als wir. Aber wenn man noch nicht einmal die befreihung von der gez bekommt denkt man sich schon manchmal wie gesund ist man eigendlich. Bei der Einschränkung die die dialyse bedeutet hätte ich nunmal nicht erwartet das man praktisch keine Hilfen bekommt. Vor allem wenn man bedenkt wie viele kosten diese Krankheit einen im Jahr kostet!

Hallo Pitti !

Ich habe vom Versorgungsamt in Berlin die 100% und ein G bekommen, obwohl ich noch gut laufen kann. Warum genau, kann ich Dir leider nicht sagen. Meiner Ärztin ist es auch unklar, manche Patienten haben ein G andere nicht, oft sogar sind das die, denen es am schlechtesten geht.
Beim Stöbern im Internet fand ich mal ich mal eine Ausführungsbestimmung, in der sinngemäß gesagt wird, das der Verlust bzw. völlige Einschränkung der Funktion beider Organe (wenn 2 der gleichen Sorte vorhanden) zur Ausstellung des Merkzeichen Gs führt. Leider finde ich diese Quelle nicht mehr. Aber ich würde Widerspruch einlegen mit einer Begründung etwa in dieser Art. Vielleicht hilft es.
Viele liebe Grüße
Hati

Hallo,
danke für euere Antworten. Ich werde das G beantragen, denn ich fühle mich einfach zu schwach, größere Strecken zu laufen. Allerdings mache ich mir nicht viel Hoffnung, die Welt stürzt nicht ein, wenn es abgelehnt wird. Die billigere Beförderung (Es nennt sich kostenlos, stimmt aber nicht, weil man ja die Wertmarke kaufen muss.) würde ich schon gern in Anspruch nehmen, weil das neben dem Steuerfreibetrag der einzige Vorteil wäre, den ich von dem Ausweis hätte. (Zu Veranstaltungen gehe ich nicht.) Selbst der Steuerfreibetrag, wird aufgrund unseres geringen Einkommens nicht ausgeschöpft, denn weniger als keine Steuern zahlen gibt es nicht.
Tschüss!
pitti

Hallo Pitti,

mein erster Schwerbehindertenausweis (100%) war auch ohne das Sondermerkmal G ausgestellt. daraufhin legte ich Widerspruch ein und ich bekam das G.
Begründung waren die Empfindungsstörungen an den Gliedmaßen und das Restless legs syndrom.

Limo

Hallo Pitti,

war heute bei meinem Arbeitsvermittler wegen einer Weiterbildung und wir kamen zufällig aus anderen Gründen auf das G. Er meinte G bekommt man nicht nur wegen der Gehbehinderung, sondern auch wenn man in seiner Bewegungsfähigkeit irgendwie eingeschränkt ist, auch wenn man normal gehen kann. Das ist z.B. auch der Fall durch die ständige Einnahme von Medikamenten, die die Fahrtüchtigkeit einschränken. Welcher Dialysepatient nimmt so etwas nicht?
Vielleicht hilft das ja.
Viele liebe Grüße
Hati

Danke für die weiteren Tipps, ja, Restless-Legs-Syndrom habe ich auch (Hätte ich beinahe vergessen.) und dadurch Schmerzen in den Beinen und Empfindungsstörungen. pitti