Hallo Karotte,
das war ja ein besonders krasser Einschnitt, in Euer gewohntes Leben, was Ihr seit 1.5 Jahren durchmacht.
Viele der DOler können das sehr gut nachvollziehen. Deshalb ist es sehr gut, wenn Du für Euch hier bei DO nach Informationen sucht. Da die User hier bei DO alle selbst Betroffene sind, gibt es natürlich auch eine Menge der verschiedensten Erfahrungen, an denen man Dich/Euch sicherlich gerne teilhaben lassen wird. Viele User berichten davon auch auf ihren Userseiten hier bei DO.
Ich kann Dir von meinen Erfahrungen berichten.
Ich kanm auch plötzlich an die Dialyse; habe HDF gemacht. Vom ersten Tag an war ich krank geschrieben. Kurze Zeit später waren beide Nieren raus und ich war an der Dia. Fast 3 Monate später dann für 6? Wochen zur Reha.
Eine Sozialarbeiterin in Krankenhaus hat für mich einen Rentenantrag gestellt. Da ich allein lebe und freiberuflich tätig war, hatte ich riesige Existenzängste. Diese blieben bis ich, den für mich positiven Rentenbescheid, in Händen hielt. Das hat allerdings leider ca. 5 Monate gedauert. Aber immerhin, ich war beruhigt.
Seit dem beziehe ich eine 100% Erwerbminderungsrente. Sie wurde von Anfang an unbegrenzt gewährt. Kurze Zeit später bekam ich auch noch das Sondermerkmal G in meinem Schwerbehindertenausweis, so das ich mich Deutschlandweit sehr kostengünstig im öffentlichen Nahverkehr bewegen kann. (Das hat allerdings nichts mit der Nierenerkrankung zu tun)
Inzwischen bin ich transplantiert.
Bis meine Rente durch war, war ich krank geschrieben. Da die Rente rückwirkend (ab dem Tag der Entnahme beider Nieren) gewährt wurde, haben sich im Nachhinein die Krankenkasse und die Rentenversicherung über den finanziellen Ausgleich geeinigt. Ich wurde davon nur unterrichtet und nicht weiter damit behelligt. Jedoch bekam ich eine entsprechende Nachzahlung, da die Rente etwas höher ist, als mein Krankengeld war.
Die physische und auch psyhische Situation eines jeden Dialyse- oder TX-Patienten ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Die einen sind sehr leistungsfähig und die anderen eben nicht. Es gibt eben nichts, was es nicht gibt. Genauso unterschiedlich ist demzufolge natürlich auch die Möglichkeit einer beruflichen Tätigkeit.
Wenn ich wieder voll arbeiten könnte, dürfte ich das auch. Aber ich müsste natürlich sofort meine Rentenversicherung informieren, die dann entsprechend natürlich die Rentenzahlungen einstellen würden. Ist ja auch logisch, wenn der Grund der Berentung entfällt. Leider ist mir eben aus gesundheitlichen Gründen eine Vollzeit Tätigkeit nicht möglich. Aber ich darf zu meiner Rente, im Rahmen einer festgelegten Grenze, dazu verdienen.
So, bis hierher reichen meine eigenen Erfahrungen bzw. Erlebnisse. Das bedeutet aber nicht, das es immer so sein muss wie bei mir.
Wie ich hier bei DO schon des öfteren lesen konnte, gibt es aber auch Teilrenten, befristete Renten usw..
Darüber kann ich allerdings keine Auskunft geben. Andere User haben auf dem Gebiet ihre Erfahrungen gemacht, bzw. kennen die entsprechenden gesetzlichen Vorschriften, und werden sicherlich dazu auch ihr Wissen mit Euch teilen.
Eine gute Zukunft wünscht
Limo(tu)(tu)(tu)