THEMA:

Hallo Leute,

ich habe ein paar Fragen zur Krankenkasse. Ich habe nun mein Studium beendet und werde ab Juli eine Stelle (ich werde noch ein paar mehr Fragen hier im Forum stellen) haben. Nun hat mir der Arbeitgeber mitgeteilt, dass ich die Betriebskrankenkasse in Anspruch nehmen kann. Bisher war ich bei der AOK, doch die machen mir immer wiede Probleme (Shunt-OP, Hörgeräte etc.), weshalb ich überlege, die Krankenkasse zu wechseln.

Hat jemand Erfahrungen mit Betriebskrankenkassen? Gibt es Vorteile gegenüber der AOK? Ich glaube es zwar nicht, aber kann der Arbeitgeber auf irgendeine Art und Weise an die Daten der BKK gelangen?

Hallo Cyrous,

2 Jahre vor meiner Dialysepflicht rief mein Arbeitgeber eine eigene Betriebskrankenkasse ins Leben.
Die Vorteile für uns Arbeitnehmer wurde angepriesen :
-damals wesentlich günstiger als die gesetzlichen
- Die Beihilfezahlungen des AG (sowas gab es mal !)wurden direkt verrechnet, ohne das man einen Antrag stellen musste.
- Persönlichere Betreuung, großzügigere Genehmigungen von Kuren, Heilbehandlungen usw.

Um den Datenschutz zu waren, wurde eine extra Gesellschaft für die BKK, an einem anderen Ort als den Sitz der Geschäftsleitung gegründet. Auch die Leitung dieser BKK war personell und organisatorisch von der Geschäftsleitung abgetrennt.

Die meisten Bedenken, die damals geäußert wurden, waren die, das der Gesundheitszustand des einzelnen Arbeitnehmer so der Geschäftsleitung bekannt werden könnte.
Es wurde jedoch hoch und heilig versichert, das dies auf keinen Fall so wäre.

Jetzt handelte es sich bei meiner Firma jedoch um eine der kleineren Firmen mit BKK. Es waren damals so ca 6000 Beschäftigte in Deutschland, ca 600 in meiner Niederlassung.
Ich war seinerzeit noch nicht an der Dialyse, befand, mich jedoch bereits in umfangreicher medizinischer Behandlung und benötigte schon diverse Medikamente, die z.T auch alle sehr teuer waren.
Mein Arbeitgeber wusste aus gutem Grund jedoch nichts von meiner Nierenerkrankung oder Medikamentenpflicht.

Ich konnte mir nicht vorstellen, das die Daten der BKK, gerade bei so einer kleinen BKK wirklich,wie uns versichert wurde, so geheim bleiben. (Andere Kollegen hatten die gleichen Bedenken)

Wenn man jetzt davon aus ging, das lediglich 60 bis 70 % der Belegschaft schließlich in die BKK eingetreten sind, so hätte ich mit meinen hohen Medikamentenkosten u.U. eine signifikante Erhöhung der Krankenkassenkosten für diese kleine Gruppe der Versicherten in unserer Niederlassung bedeuten können.

Ich hatte da die Befürchtung, das die Geschäftsleitung mitbekommt, das in meiner Niederlassung mit dann vielleicht 300 Krankenkassenmitgliedern verhältssmäßig höhere Kosten anfallen als in anderen Niederlassungen und dann doch mal schaut, welche Personalnummer denn eigentlich diese Kosten verursacht. Auch wenn das eigentlich verboten ist.
Aber wer kann das schon kontrollieren ob das nicht doch hinter den Kulissen geschieht. Und schon weis mein Arbeitgeber, in welchem Gesundheitszustand ich mich befinde.
Wenn dann noch Psychopharmaka verschrieben werden usw, kann es auch ganz schnell mal vorbei sein mit der unvoreingenommenen Gleichbehandlung. Auch nach Beginn der Dialysebehandlung, als das nun allgemein bekannt war, das ich chronisch krank war, hätte man den Verlauf meiner Krankheit leicht über die BKK verfolgen können.

So habe ich mich seinerzeit, gegen eine Mitgliedschaft in der BKK entschieden.
Viele andere Kollegen aufgrund gleicher Überlegungen übrigens auch.

Im Laufe der nächsten Jahre schmolz dann auch der finanzielle Vorteil durch Einführung des Risikostrukturausgleiches dahin.

Anders sehe ich das bei den Betriebskrankenkassen die zehntausende von Mitgliedern haben. Z.B. die Siemens Betriebskrankenkasse. Da fällst Du dann auch als chronisch Kranker kostenmäßig nicht wirklich ins Gewicht.
Die Anonymität kann besser gewahrt bleiben
Wenn Dein AG zudem noch weis, das du Dialysepatient bist, weil er Dich als solchen schon eingestellt hat wäre das dann eine Überlegung wert.

Hallo Krischan,

danke für deine umfangreiche Antwort. Heute sind die Kosten für die KK ja nahezu identisch und unterscheiden sich nur noch durch Zusatzleistungen. Der Arbeitgeber, bei dem ich angestellt sein werde, ist auch ein ziemlich großer Arbeitgeber in Frankfurt mit knapp 100.000 Beschäftigten (weltweit). Die BKK preist zudem auf ihrer Seite an, dass man bei denen nur 0,7% Zusatzbeitrag leisten muss. Übrigens bin ich transplantiert und habe das beim Gespräch auch gesagt.

Ich werde die BKK mal anrufen und mich erkundigen.

Hallo!

Die BKK preist zudem auf ihrer Seite an, dass man bei denen nur 0,7% Zusatzbeitrag leisten muss.

Jetzt gibt es doch noch Kassen ohne Zusatzbeitrag. Warum erwägt Du den Wechsel in eine Kasse mit?

Schau mal bei der Stiftung Warentest . Auch im frei zugänglichen Teil gibt es schon ein paar Anregungen, wie man für seine Situation eine durchdachte Wahl treffen könnte.

Freundliche Grüße,
fabienne

Ibo,
du hast eine Stelle? Das freut mich (:D herzlichen Glückwunsch -D
Und geographisch bist du ja dann noch näher bei mir ;) vielleicht klappts dann mal wieder mit einem Treffen
Was die BKK angeht, kann ich dir leider nichtweiterhelfen, jedoch zahle ich bei meiner Kasse (TK) auch keine Zuatzbeiträge... Ich würde die Leistungen der BKK genau prüfen. Kann mich noch an meine Zeit als Arzthelferin erinnern und weiß, dass BKKs zwar wohl einige Vorteile für ihre Angestellten bieten (insbesondere woh vergleichsweise niedrigere Beiträge), du jedoch auch genau darauf achten solltet, wie die Wirtschaftslageder jeweiligen BKK ist. Gerade bei kleineren Unternehmen bestet wohl häufig die Gefahr, dass die BKKs pleite gehen (Während meiner Praxis-Zeit 2x erlebt). Häufig fusionieren sie dann auch mit analogen, größeren BKKs. Wie es dann im Einzelnen mit den Leistungne aussiet...?!
Am besten sehr ausführlich informieren und gut abwägen. Meine damalige Kollegin war übrigens bei der BKK Mobil Oil und sehr zufrieden.
Alles Gute wünsch ich dir und meld dich doch mal wieder, wies dir geht

Hallo fabienne,

danke für den hilfreichen Link. Mir ist übrigens keine Kasse bekannt, die nicht auf den Zusatzbeitrag verzichtet, oder habe ich etwas übersehen?

fabienne schrieb:

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> Hallo!
>
> Die BKK preist zudem auf ihrer Seite an, dass man
> bei denen nur 0,7% Zusatzbeitrag leisten muss.
>
> Jetzt gibt es doch noch Kassen ohne Zusatzbeitrag.
> Warum erwägt Du den Wechsel in eine Kasse mit?
>
> Schau mal bei der Stiftung Warentest. Auch im frei
> zugänglichen Teil gibt es schon ein paar
> Anregungen, wie man für seine Situation eine
> durchdachte Wahl treffen könnte.
>
> Freundliche Grüße,
> fabienne

Hallo!

Offenkundig bin ich diejenige, die etwas nicht mitbekommen hat...

Zur Entschädigung bekommst Du jetzt eine verbindliche, stets aktuelle Liste aus - zumindest diesbezüglich - seriöser Quelle über die Höhe des Zusatzbeitragssatzes jeder einzelnen gesetzlichen Krankenversicherung: Krankenkassenliste .

Es gibt tatsächlich noch Krankenkassen ohne Zusatzbeitrag; jedoch ist meine nicht dabei *schäm*. Meine Kommunikation mit ihr konzentriert sich seit Ende 2013 im Kern auf Nein, ich möchte keine eGK. Schicken Sie mir einen Versichertennachweis auf Papier. Danke. Vielleicht ist mir deshalb nicht präsent, daß und wann sie mich über den Zusatzbeitrag und dessen Höhe informiert hat. Die menschliche Psyche und der Einfluß von Marketingstategien darauf sind schon vertrackt. Denn an die einmalige Sonderauszahlung an alle Mitglieder von Anfang 2014 kann ich mich sehr wohl erinnern.

Freundliche Grüße,
fabienne

Meine Krankenkasse reizt den Zusatzbeitrag voll aus.

Dafür gibt es kein stress mit irgendwelchen Kosten. Was man hier schon öfters lesen konnte. Die 600Euro/Dialyse im Urlaub zahlen sie auch anstandslos.

600€ pro Urlaubsdialyse? 1800€ pro Woche zahlt Deine KK???
Das darf Deine (gesetzliche) KK garnicht zahlen. Deshalb setze hier mal nicht solche Sachen in die Welt...

Warum bestätigen die mir das dann immer?
Gut je nach Wechselkurs andern sich die Beträge.

Warum bestätigen die mir das dann immer?

Das haben die Dir NIE bestätigt. Wenn doch, hast Du es ja da und kannst es mal anonymisiert einscannen und hier einstellen?!
Und auch der Wechselkurs hat damit überhaupt nichts zu tun...

Hallo Fabienne,

kein Problem. Es ist für mich das erste Mal, dass ich mich nach einer alternativen KK umsehe, weil die AOK hin wieder Probleme macht.

Übrigens, gibt es Möglichkeiten, die 1%-Zuzahlung zu minimieren oder gänzlich wegfallen zu lassen? Gäbe es z. B. die Möglichkeit, mit dem Apotheker zu verhandeln, dass er z. B. ein Teil der Zuzahlung erlässt oder z. B. ein Gutschein ausstellt? Meine Idee wäre: Ich gehe zum Apotheker, sage ihm, was ich im Jahr an Medikamente brauche, rechne ihm meinen Umsatz vor und frage ihn, was er mir bieten kann. Legal? Oder gibt es Online-Apotheken, bei der die 1%-Zuzahlung entfällt? Wenn ich es richtig verstanden habe, kann ich die Zuzahlung auch in meiner Steuererklärung angeben, richtig? Kennt jemand von euch vielleicht einen Link, bei der ich solche hilfreichen Informationen nachlesen kann, um bei meiner ersten Steuererklärung gewappnet zu sein? Andere hilfreiche Tipps oder Links?

Das mit der eGK hatte ich auch, weigerte mich bis zum Schluss, hab aber am Ende doch nachgegeben, weil es mir einfach viel zu stressig und zeitaufwändig wurde. Nun hab ich sie auch.

fabienne schrieb:

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> Hallo!
>
> Offenkundig bin ich diejenige, die etwas nicht
> mitbekommen hat...
>
> Zur Entschädigung bekommst Du jetzt eine
> verbindliche, stets aktuelle Liste aus - zumindest
> diesbezüglich - seriöser Quelle über die Höhe
> des Zusatzbeitragssatzes jeder einzelnen
> gesetzlichen Krankenversicherung:
> Krankenkassenliste.
>
> Es gibt tatsächlich noch Krankenkassen ohne
> Zusatzbeitrag; jedoch ist meine nicht dabei
> *schäm*. Meine Kommunikation mit ihr konzentriert
> sich seit Ende 2013 im Kern auf Nein, ich möchte
> keine eGK. Schicken Sie mir einen
> Versichertennachweis auf Papier. Danke.
> Vielleicht ist mir deshalb nicht präsent, daß
> und wann sie mich über den Zusatzbeitrag und
> dessen Höhe informiert hat. Die menschliche
> Psyche und der Einfluß von Marketingstategien
> darauf sind schon vertrackt. Denn an die einmalige
> Sonderauszahlung an alle Mitglieder von Anfang
> 2014 kann ich mich sehr wohl erinnern.
>
> Freundliche Grüße,
> fabienne

Hallo Rio,

das wird er nicht tun. Ich hab ihn auch schonmal gefragt, welche Kasse das ist.

LG
Sabine

Hallo Sabine,

1. ich habe schon mal meine Krankenkassen genannt. Es ist sicher nicht die AOK.

2. oft genug hab ich das Wie erwähnt. Anruf der Hotline/lokal = erstattung nur 189Euro (damals).
Vorlage der Kosten vor der Reise Persönlich beim Sachbearbeiter (Experte Thema Dialyse) = volle Übernahme.

Steht übrigens auch so in diversen Hilfe Zeitungen, Seiten,...
Aber das wird mir ja eh nicht geglaubt.

Vielleicht Schaffe ich es nach dem Urlaub zu Krankenkasse und lasse mir ein Kosten Auszug geben. Falls der Geschäftsstellenleiter da ist.

Laphroag,
ich weiß nicht, warum Du solche Dinge in die Welt setzt? Willst Du Aufmerksamkeit? Bewunderung?

zu 1:
Glückwunsch, dass Du bei der tollsten gesetzlichen (geheimen) KK bist. Ich bin übrigens bei der AOK und hatte noch nie Probleme.

zu 2:
Keine gesetzliche KK zahlt für einen Auslandsurlaub ohne vorherige schriftliche Kostenübernahmeerklärung. Diese muss man vorher beantragen und jeder Urlaubsdialyse vorlegen, ansonsten muss man unter Umständen in Vorleistung gehen. Aber auch dann zahlt die KK nur 189€/Dialyse, selbst wenn die Dialyse 600€ gekostet hat, zurück. Auf dem Rest bleibt man sitzen.

Übrigens würde mich mal interessieren, in welchem Land eine Urlaubsdialyse 600€ kostet. Das kannst Du uns doch verraten ohne Geheimnisse preiszugeben??

Vielleicht Schaffe ich es nach dem Urlaub zu Krankenkasse und lasse mir ein Kosten Auszug geben. Falls der Geschäftsstellenleiter da ist.

Wetten, dass Du das nicht schaffst bzw. der Geschäftsstellenleiter nicht da ist?! B)

Vergiss es einfach und denk auch dran, dass hier unerfahrene Patienten mitlesen, denen Du vielleicht mit Deinen Aussagen völlig falsche Hoffnung machst.
Aber Du schreibst ja auch Deine Arztbriefe selber, wie ich in einen anderen Post von Dir gelesen habe...

MaRIO

Hallo RIO,

Im Anhang ein Auszug der Kostenaufstellung die ich zur hand habe.
Oben die Beträge der Untersuchungen für die Transplantationsvorbereitung. Nicht Kommentierte beträge kann ich nicht zuordnen. 14,38 euro für den Hautarzt juhu...

Die Gast Dialyse damals war schon mit 251,13 Euro über 189Euro.

Ich würde euch bitten, bezüglich eurer Diskussion einen eigenen Thread zu eröffnen, damit ich auf meine Fragen auch Antworten erhalte. Danke.

Kein Anhang

Schau mal hier, da ist das ganz gut beschrieben, finde ich

www.finanztip.de/krankheitskosten/