THEMA:

Hallo zusammen,
Ich hatte in März voriges Jahr eine Reha beantragt. Sie wurde von der KK nach Überprüfung der MDK abgelehnt. Ich wurde im März 2014 Nierentransplantiert. Die Laborwerte sind alle im grünen Bereich. Was mir zu schaffen macht ist eine starke Depression und Körperliche Beschweren (Haltungsfehler: z. Beispiel ich erwische mich immer krumm zu gehen), Wasser in beide Füßen, PNP durch den Diabetes. Mein Neph. meint als Rentner hätte ich wenige Chance eine Reha finanziert zu bekommen.
Hat jemand (Rentner) Erfahrungen darüber?
Vielen Dank im Voraus.

Hallo fritella,
meine Frau und ich sind beide schon lange tx und auch EU-Rentner. Wir fahren jedes Jahr 14 Tage nach Bad Heilbrunn. Dort gibt es eine Fachklinik, die eine entsprechende Vereinbarung mit den Krankenkassen abgeschlossen hat, die schon länger Transplantierten jährlich ein solches Heilverfahren ermöglicht. Schau doch mal unter www.fachklinik-bad-heilbrunn.de/rehabili...lantationsnachsorge/ nach. Die helfen dort auch bei Widersprüchen, denn für die Beurteilung ist ein spezieller Gutachter in Bayern (ich glaube Regensburg) zuständig.
Das ist eine tolle Sache, denn so wird einmal im Jahr das Augenmerk auf die Tx-Niere und die Begleiterkrankungen gelegt. Es gibt auch eine tolle Psychologin!
LG Ulrike und Hans-Dieter

Hallo Causa,
vielen, vielen Dank für die Antwort. Welcher Arzt ist für den Antrag zuständig? Meinen Antrag hatte meine Hausärtzin gestellt. Hinterher habe ich mich schlau gemacht, in Internet recherchiert und dort eine Liste von Ärzte gefunden die berechtig sind die Rehs-Anträge zu stellen: meine Hausäztin war nicht dabei.

Hallo frittella,

ja das ist wohl so eine blöde Regelung nur für KKK-Patienten. Mit mir zur Reha waren auch nach der TX Patienten die bei der KK versichert sind, also Rentner. Es muss also irgendwie gehen. Vielleicht auch mal im TX-Zentrum nachfragen, die haben eventuell Erfahrungen durch andere Patienten oder kennen einen Arzt der für die KK Reha-Anträge ausfüllen darf, weil er sich die Mühe gemacht hat eine entsprechende Weiterbildung zu besuchen.

Viele liebe Grüße
Hati

Die Frage dürfte eher sein: ist bei Rentnern die KV verantwortlich für solche Kuren oder die RV?

Würde mich auch irgendwie interessieren, zumal ich ein größeres Interesse daran hätte mal meine PNP und mein Parkinson behandeln zu lassen - denn mein Neurologe hat abgewunken und mein Zustand wird täglich schlimmer!

Ich habe bewußt den alten Begriff Kuren gewählt, denn bei Rentnern von ner REHA zu sprechen ist nicht so einfach.

Hallo Geierlein, die KV. Ulrike

Bei uns hat das der Nephrologe gemacht. Wir handhaben es so: Anruf bei der KK und bitte um Formular für stationäre Reha. Dieses ausfüllen bzw. vom Neph ausfüllen lassen, dann an die KK. Wenn die Probleme macht (hatten wir anfangs), die Fachklinik Bad Heilbrunn einschalten. Die KK kennen meist diese Tx-Regelungen nicht. Seitdem denen das klar ist, läuft es besser, die Genehmigung dauert so ca. 4 Wochen, der Vorlauf in Heilbrunn nochmal 6-8 Wochen (die haben auch viele AHB). Welche KK bist Du? LG HD

Hallo Geierlein,

bei der Begründung warum man eine Reha braucht, ist es schon sehr wichtig sich bewusst zu machen, dass es eben immer um Rehabilitation (Verbesserung des Zustandes, Verhinderung einer Verschlechterung bei TX zum Beispiel usw.) geht. Sonst wird jede Kur glatt wegen aus therapiertem Zustand abgelehnt. Beim Dialysepatienten geht es nicht um weniger/gar keine Dialyse sondern z.B. Minderung Blutdruck und anderer behandlungsfähigen Begleiterscheinungen oder auch Herstellung der TX-Fähigkeit.
Das man nur mal als chronisch kranker Mensch sich mal ein bisschen erholen will, dafür gibt es keine Bewilligung zu einer Kur von niemanden.
Bei der RV geht es zusätzlich noch um den Erhalt der Arbeitsfähigkeit, bei der KV manchmal auch um deren Wiedererlangung.

Viele liebe Grüße
Hati

Werner, den Begriff Kur gibt es rechtlich gesehen nicht mehr, es wird immer von Rehabilitation gesprochen. Auch für Rentner gilt, dass der Gesundheitszustand verbessert werden soll. Das ist das Ziel. Diese Möglichkeit besteht schließlich immer, auch, wenn keine Heilung zu erwarten ist.
Bei Rentnern ist die immer KV zuständig. Wenn das Antragsformular versehentlich an die RV geht, wird es an die richtige Stelle weiter geleitet.

Lieben Gruß
Anja

Hallo,
ich möchte das noch etwas ergänzen.
Anja hat recht, solange jemand im Erwerbsleben steht, ist die Rentenversicherung zuständig (wenn man bei der gesetzlichen Rentenversicherung versichert ist), ansonsten die Krankenkasse. Bei der Rentenversicherung gibt es Formulare, die man sich bei der DRV Bund herunterladen kann.
Bei den gesetzlichen Krankenkassen geht dies so, dass der betreffende Arzt das Formular Nr. 60 ausdruckt, welches den Versicherten zum Erhalt des Formulares 61 berechtigt, dieses Formular horten die Krankenkassen (es könnte ja zuviel beantragt werden).

Wer darf das Formular 61 ausfüllen?
Bis Ende 2015 galt, dass dies nur Ärzte mit einer speziellen Qualifikation durften, also Ärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin oder mit der Zusatzbezeichnung Sozialmedizin oder Rehabilitationswesen etc. oder Ärzte, die einen bestimmten Kurs zum Ausfüllen des Formulars absolviert hatten (es könnte ja sonst zuviel beantragt werden....).
Viele Ärzte haben sich gefreut, und diesen Kurs nicht absolviert, denn dann blieb ihnen das Ausfüllen dieses 4 Seiten-Formulars erspart.
Deshalb wurde jetzt diese Hürde aufgehoben, und es darf jeder Arzt das Formular ausfüllen. Wer etwas anderes sagt, möchte sich nur drum drücken....

Wichtig ist allerdings schon, dass man dieses Formular gründlich ausfüllt. Daher empfiehlt es sich, sich vor dem Arzttermin das Formular anzuschauen und die notwendigen Informationen mit zum Termin zu nehmen, denn vieles, was da gefragt wird, wissen die Ärzte oft nicht, z.B. welche Therapien schon gelaufen sind in den letzten 12 Monaten, die eigenen Therapieziele, Pflegestufe uva.

Wichtig sind oft Formulierungen wie Erhalt der Mobilität, Selbstversorgung, Vermeidung von Pflegebedürftigkeit, also Dinge, die potentiell mehr Kosten für die Kasse bedeuten. Blutdruckeinstellung kann auch zuhause erfolgen, aber eine Komplextherapie eben nicht. Wichtig kann auch eine Verbesserung der Teilhabe am allgemeinen Leben sein, mehr Kontakte, Teilnahme an Veranstaltungen etc. durch bessere Mobilität, ebenso die psychische Stabilität im Umgang mit einer schweren chronischen Erkrankung und all ihren Komplikationen.

Wenn eine Ablehnung durch den MDK erfolgt, sollte man sofort nach der Begründung fragen. In den Standardschreiben steht in der Regel nur ... hat der MDK festgestellt, dass die Maßnahme nicht notwendig ist.... aber eine Begründung wird nicht gegeben. (Es gab doch mal das schöne Lied Die Wissenschaft hat festgestelllt.... so ähnlich funktioniert das). Manchmal gibt es nicht mal was schriftliches vom MDK. Schließlich muß man die Begründung ja kennen, um einen Widerspruch begründen zu könnnen.
Es ist purer Darwinismus, wie dieses System funktioniert. Erstmal ablehnen, dann geben viele schon auf, und verzichten auf einen Widerspruch.

Also dranbleiben.

LG Antonio
sinnvoll ist es auch, einen Klinikwunsch auf das Formular zu schreiben, sonst packen die Kassen einen gerne irgendwohin, wo es vielleicht günstiger ist, aber nicht unbedingt besser... Gerade die DAK macht sowas gerne.

Hallo, Fritella,
wieso Dein Nephrologe meint, dass Du wenig Chancen hättest, bleibt wohl sein Geheimnis. Vielleicht hat er keine Lust, das Formular auszufüllen...
Versuchen solltest Du es in jedem Fall, wenn Du Ziele hast, die du erreichen willst.

LG Antonio

Hallo Caissa,
Meine KK ist die Barmer GeK. Ich hatte meinen Nephrologen angesprochen. Er meint er könnte das Formular nicht auszufüllen weil er keine Berechtigung dazu habe, da nicht beim Medizinische Rehabilitation gelistet (siehe auch Google). Ich habe auch gesehen dass wo ich transplantiert wurde kein Doktor gelistet ist. Ich habe am 21 März einen Untersuchungstermine dort. Werde ich dort fragen, weil einen Reha Antrag bereits abgelehnt wurde.
Eine Frage hätte ich noch: Welches Formular ist 60 oder 61?
Vielen Dank für di Mühe.

Mit so einem Problem würde ich mich an den VDK wenden.

Hati, es ist ja nicht so als ob ich nichts hätte.

Meina PNP und meine Parkinson Erkrankung ist so weit fortgeschritten, dass ich kaum mehr 5 Meter geradeaus schmerzfrei gehen kann oder 30 Sekunden stehen kann. Meine Grifffähigkeiten lassen immer mehr nach und wenn du mal sehen könntest wie viele Tippfehler ich produziere wäre auch klar dass da was falsch läuft. Zumal die Neurologen ja der Meinung sind, wegen der Dialyse könnten sie nichts machen!

Ich denke aber mit konzentrierter Logopädie ware Hilfe da... vor Ort geht es nicht denn ich bin komplett vom ÖPNV abgeschnitten, ein örtlicher Logopäde ist außerhalb der Reichweite!

Mir ist klar dass es den Begriff Kur nicht mehr gibt. Nur Rehabilitation bei unheilbarten Krankheiten ist auch der falsche Begriff!

Hallo Geierlein,

ersetze doch mal in Gedanken den begriff Heilung durch Besserung der Beschwerden als Synonym für Rehabilitation. Das hilft auch beim Formulieren für Begründungen bei Antragstellung, naja und das es danach weniger Kosten für KK gibt.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo fritella,
Formular 61, das hat die Seiten A, B, C und D, relativ aufwendig, aber ich mache mir immer Scan und fülle es dann von Jahr zu Jahr entsprechend aus, soweit sich nichts besonderes geändert hat.
Seltsam, dass Dein Neph das nicht ausfüllen darf? Bei uns unterschreiben das alle Docs, schließlich geht es ja zu seinem Sachverständigen des medizinischen Dienstes.
Ich bin auch bei der Barmer. War das erste Mal schwierig, seitdem aber immer flott. LG HD

Hallo Caissa,
Ich werde am 21.3.2016 im Klinikum Merheim zur Kontrolluntersuchung sein. Dort werde ich den Nephrologe ansprechen, vielleicht habe ich dort mehr Glück.
Vielen Dank

Hallo, kannst mir gerne unter meiner Mailaddy (siehe meine HP) scheiben, kann Dir dann meine Anschreiben u.a. senden. LG HD

Hallo Caissa,
ich kenne mich nicht so gut aus, zum Beispiel wie ich deiner Mailaddy erreichen kann weiss ich nicht. Ich habe die Option abonnieren angeklickt um per E- Mail über dieser Thema informiert zu werden.
Ich hoffe kannst du mir weiterhin helfen.

dann mach ich es mal so und hoffe, der admin hat nix dagegen: hans-dieterm.wolf (at) t-online.de
LG Hans-Dieter