Huhu an alle,
das letzte mal, dass hier zum Thema Beruf und Dialyse etwas geschrieben wurde, ist ja doch schon ein paar Jahre her. Vielleicht kann mir der ein oder andere hier einen Tipp für meine momentane Situation geben, da ich hin und hergerissen bin, welcher Weg bzw. was am sinnvollsten in meiner Situation ist. Ich bin seit 10 Monaten Dialysepatientin, GdB von 100 habe ich mittlerweile erhalten. Mein alter Arbeitgeber (Projektstelle mit befristeten Vertrag bis 2025) sieht für mich keine weitere Verwendung und keine weitere Einsatzmöglichkeit. Ich bin seit nunmehr 72 Wochen krank geschrieben und aktuell in der Reha - quasi seitens der Krankenkasse ausgesteuert. Aktuell sollte ich dann nach der Reha Übergangsgeld bekommen und danach Arbeitslosengeld 1 mit ruhenden Arbeitsvertrag. Nun zu meiner Situation: Ich würde gern wieder arbeiten, allerdings geht es mir nach der Dialyse nicht immer gut (Kopfschmerzen bis hin zur Migräne). Während der Dialyse könnte ich ggf. ein wenig am Laptop arbeiten, aber auch nicht immer, da mich doch manchmal die Müdigkeit oder bereits die Kopfschmerzen überkommen. An den Dialysefreien Tagen geht es mir in der Regel recht gut. Ich habe zwei Kinder (4 und 9 Jahre, daher habe ich folgenden Diarythmus: Mo, Mi, Fr Vormittags um Nachmittags für meine Kinder da zu sein (hat für mich Priorität). Jetzt hatte ich schon mehrere Bewerbungsgespräche, in denen ich auch offen über die Krankheit gesprochen habe und 3 Quasi-Zusagen. Bei zwei der Arbeitgeber könnte ich Dienstags und Donnerstags arbeiten, allerdings kommt da nicht viel bei rum. Jetzt habe ich in der Reha erfahren, dass die Krankenkasse laut Sozialrecht verpflichtet wäre die Dialysezeit (oder Dialysetage?) zu bezahlen, auch über die 72 Wochen hinaus (laut Aussage Ärztin des KfHs hier). Leider finde ich hierzu nichts im Internet, zumindest nicht mit Paragraphen, auf den ich mich bei der Krankenkasse stützen könnte. Auch meine Sachbearbeiterin von der Krankenkasse hat nie dazu ein Wort verloren. So ist die Frage ob es Sinn machen würde, sich bei dem neuen Arbeitgeber mit einem höheren Stundenumfang, quasi für 5 Tage mit z.B. 6 Stunden anstellen zu lassen und dann diese Ausgleichszahlung der Krankenkasse in Anspruch zu nehmen. Oder geht das nur bei schon bestehenden Arbeitsverhältnissen, gilt es überhaupt oder ist es von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich. Ein weiterer Aspekt wäre Rente zu beantragen und nebenbei Arbeiten zu gehen, wobei ich dafür mit 39 Jahren mich fast zu Jung fühle. Zudem sieht auch die Ärztin hier im KfH, welche die Beurteilung für die Reha schreibt und damit Grundlage des Gutachtens für die Rentenversicherung ist, keinen Grund mich als potenzieller Rentner einzuschätzen - sie legte mir das halt mit der Krankenkasse und er Ausgleichszahlung nahe. Jetzt hab ich viel geschrieben und hoffe, es ist nicht zu verwirrend, aber vielleicht hat der ein oder andere doch einen Tipp für mich.
Vielen lieben Dank im Voraus