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GdB nach Transplantation 18 Nov 2024 19:20 #526431

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Hallo,
ich wurde im März 2021 transplantiert, Niere. Bis jetzt hatte ich einen GdB von 100. Dieser wurde in diesem Jahr vom ZBFS in Bayern neu geprüft.
Vergangene Woche habe ich vom VdK den Bescheid bekommen, dass mein GdB von 100 auf 50 reduziert wird. In der Reha 2021 wurde uns gesagt,
dass der GdB bei einer Neubewertung herabgesetzt wird, aber nicht unter 70. Das der GdB reduziert wird nach NTX ist vollkommen verständlich, aber
auf 50 :hm:

Jetzt meine Frage:
Wie war es bei euch? Wurde der GdB auch soweit herabgesetzt?
Ich habe auch den Sozialdienst von der Dialyse Informationen gebeten.
Per Telefon hatte ich niemanden erreicht und per Mail keine Antwort erhalten.

Was mich an der ganzen Sache etwas stutzig macht: Mein Rücken wurde bei der letzten Prüfung mit 10 bewertet und dem Text: Funktionsbehinderung der Wirbelsäule, Schiefhals. Seit Dezember 2023 liegt neu die Diagnose Skoliose vor und ein 60seitiger Bericht vom Gutachter, was mir aufgrund der Diagnose schwer fällt und was alles Einschränkungen sind. Die 10 sind mit dem gleichen Text geblieben. Würde da jetzt 20 stehen, würde es mir zwar nichts bringen, aber ich wäre mir sicher, dass richtig geprüft wurde und nicht nur so vom Sachbearbeiter festgelegt, sondern z. B. über den MDK. Ich hoffe, ihr versteht wie ich es meine.

Am Mittwoch habe ich ein Gespräch mit dem VdK zwecks Widerspruch.

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GdB nach Transplantation 18 Nov 2024 20:06 #526432

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Du musst darlegen, wie du beeinträchtigt bist durch deine Erkrankungen. Man hat mir damals gesagt, dass man nicht einfach 50 Prozent für das eine und 20 Prozent für das andere zusammenzählen kann. Überlege genau, wie die Einschränkungen sind, was Schmerzen bereitet, was du nicht kannst. Ich habe damals meine Einsprüche direkt an den Landrat geschickt. Zu guter Letzt bin ich mit 100 Prozent unbefristet bewertet worden.
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GdB nach Transplantation 18 Nov 2024 20:21 #526433

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Danke dir. Das es nicht zusammen gerechnet wird, dass weiß ich. ;-)

Ich habe eine kurze Begründung mit abgegeben, dass ich totale Schlafbeschwerden seit der NTX habe.
Ich muss mich immer mittags hinlegen da ich nachts zwischen 2 und 3 Stunden wach bin. Das liegt an der
Immunsuppression.

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GdB nach Transplantation 18 Nov 2024 21:09 #526434

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Nach der Heilbewährungszeit kannst Du nach der NTx nicht tiefer als GdB 50 bewertet werden. Hast Du noch andere Beschwerden, gilt das, was MaWa schreibt.

Ich wurde nach der Tx mit GdB 50 bewertet, habe versucht, noch anderes geltend zu machen, u.a. die chronische Verschlechterung des Transplantates. Aber es hat nichts genutzt, auch, dass der VdK mir geholfen hat. Bis ich wieder an der Dialyse war, blieb es bei GdB 50. Ich wollte dafür dann auch keine Zeit und Kraft mehr aufwenden.

Dass Du nicht oder schlecht schläfst, wird kein Argument sein. Deswegen kannst Du nicht tiefer als mit GdB 50 eingestuft werden. Du bist ja nicht plötzlich gesund, musst starke Medis nehmen, genau deshalb mindestens GdB 50 (es geht nicht um Prozent, sondern um den Grad).

Alles Gute für Dich und Deine Niere, Ulrike
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GdB nach Transplantation 18 Nov 2024 21:19 #526435

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Danke dir :-)

Ich bin ja quasi "vom Fach" und kenne mich schon aus.

Allerdings bin ich eben etwas verunsichert weil damals in der Reha gesagt wurde, unter einem GdB von 70 geht es nicht nach Transplantation. Ich werde mal schauen was der VdK rät. Im Prinzip sehe ich es wie du: ich möchte nicht noch mehr Zeit und Nerven aufwenden dafür. Deshalb versuche ich gerade mal ein paar Erfahrungswerte zu bekommen.

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GdB nach Transplantation 18 Nov 2024 21:48 #526436

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Sie haben Dir in der Reha etwas Falsches gesagt. Man wird nach NTx nicht unter GdB 50 gesetzt. So ist es seit meiner Tx im Jahre 2001. Ob das geändert wurde? Das weiß der VdK.
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GdB nach Transplantation 18 Nov 2024 21:50 #526437

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Ich gebe da ja nicht so viel darauf. Deswegen höre ich mich etwas um wie es bei anderen NTXlern ist ;-)

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GdB nach Transplantation 19 Nov 2024 04:29 #526438

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So als tipp, lass dir Fentanylpflaster verordnen wegen chronischer Schmerzen.
Fentanyl wirkt um ein vielfaches stärker wie Morphium und es hinterlässt befundtechnisch einen starken Eindruck, wenn der Patient chronisch Fentanylpflaster nehmen muss.
In den Köpfen der meisten Menschen ist ein Fentanylpflaster mit einem Morphium-Tropf vergleichbar.

Ich hab nach meinem 3 Monate Koma wegen Corona ein schweres Lungenemphysem entwickelt, atemgeräusche linksseitig oft garnicht vorhanden, an guten Tagen ein bissl.
Aber kann auch mit dem gesunden Lungenflügel nichtmehr tief einatmen, durch den synchronen Bewegungsablauf fängt alles zu Verkrampfen an wenn ich zu tief einatme und dann gibts fiesen Hustenreiz.

Mit Fentanyl darf man theoretisch nicht am Straßenverkehr teilnehmen und sollte wegen erhöhter Müdigkeit und Tollpatschigkeit lieber mit Begleitung ausm Haus.

Aber es sind Schmerzpflaster, du bestimmst wann du sie nimmst oder ob du nur ne Schachtel zuhause rumliegen hast für schlechte Zeiten. Aber beim Gutachter kannst du damit schön einen Eindruck hinterlassen der dich kränker einstuft als du tatsächlich bist.

Ich hab aktuell im Spital mit ziemlichen Vorurteilen zu kämpfen, weil Fentanyl für viele Pfleger der Tiefpunkt zu sein scheint.
Ist aber für mich der einzig sinnvolle Weg meine Lunge wieder physikalisch therapieren zu können und mein Lungenvolumen gezielt zu trainieren ohne damit zu Krampfen wie als würd mir einer ein Messer in den Rücken rammen.
Mein Long-Covid ist ein schmerzhafterer Weg zurück in die Normalität als bei den meisten Menschen :(

Aber die Dosierung die ich nehme, 25urogramm pro Stunde setzt das Pflaster frei, wirken kaum beinträchtigend. Da machen die meisten Mediziner viel Drama und nichts.

Ich hatte noch einen alten Arztbrief vom letzten stationären Aufenthalt wo drin stand, dass ich die Fentanylpflaster bekomme und bei Bedarf weiter nehmen sollte. So war es einfach ein Suchtgiftrezept für neue Pflaster zu bekommen.
Weil Fentanylpflaster werden beim stationären Aufenthalt wie Bonbons verteilt damit die Pfleger eine ruhigere Arbeit haben und die Patienten immer schön schmerzfrei sind.

Ein TXler müsste sich da sau leicht tun an Fentanylpflaster zu kommen um der Krankengeschichte mehr glaubwürdigkeit und Dramatik zu verleihen.

lg
Chris

EDIT:
Ich kann übrigens Gutachter nicht sonderlich leiden. Bin der Sohn eines Ex-Heroin-Junkies und Drogendealer der mit 48 gestorben ist, sein Leben lang nur 9 Monate gearbeitet hat und als kerngesunder schon eine überdramatisierte Krankengeschichte hat, dass er mit Handkuss in Pension ohne Abzüge geschickt wurde - lang bevor er sich an Methadon dahingerafft hat und COPD entwickelt hat etc.
Der hatte auch einen Freundeskreis aus um die 30 jährige die alle Sozialschmarotzer waren mit eingebildeten und schwer nachweisbaren Krankheiten.
Auf der anderen Seite hab ich erlebt, wie sich der Rest meiner Familie totgearbeitet hat und beim erreichen des Pensionsalters so abgenutzt war, dass die alle keine Lebensqualität hatten und in meiner Familie fängts damit an, die Gelenke künstlich zu setzen.
Und ich musste ständig erleben, wie die Sozialschmarotzer mehr Sozialgeld verdient haben als die fleißigen Menschen hart erarbeitet haben. Ich hab schon alles gesehen und echt wiederliche Arten zu betrügen erlebt.
Und sogar wie die Politik diese Leute noch hofiert hat und um die Arbeitslosenquote und die Statistik zu beschönigen einige Langzeitarbeitslose in die vollwertige Pension wie für Leute die 45 Jahre gearbeitet haben gesteckt hat und auch nicht vor hatte sie jemals wieder gesundheitlich zu kontrollieren.

Ich hab gesehen wie die guten, ehrlichen Menschen sich beim Gutachten tapfer gestellt haben und arbeitsfähig gestuft wurden. Sogar meine liebe Tante, die gelernte Diplomkrankenschwester war und Multiple Sklerose entwickelt hat, die hatte in ihrem Beruf nicht mehr arbeiten dürfen und musste als Putzfrau in diversen Sozialeinrichtungen schufften, viele Jahre trotz schwerer MS-Schübe, weil man ihre Gesundheit einfach noch zu gut eingestuft hat.

Was ich an Extremen erlebt hab.....da tun mir die Leute leid die beim Gutachten ehrlich sind, da muss man fair zu sich selbst sein und die Leute soweit manipulieren, dass man für sich rausholt was am Besten für einen Selbst ist.
Wie man das der Gemeinschaft dankbar wieder zurückzahlt und wie man versucht der Gemeinschaft zu dienen ist einen frei selbst überlassen, aber man sollte sich nicht von einem System gängeln lassen das die Menschen unfair und ungleich behandelt.

Ich für meinen Teil bin da ordentlich am Vorsorgen während ich Dialysepatient bin, dass mir nach einer Transplantation die Behörden weder die Krankenversicherung streichen noch mich das Jobcenter gängeln kann, wenn ich will bleib ich wohl noch ziemlich lange in Pension, frei nach dem Motto, solange mich sozial absichern bis ich mir ein realistisches Sozialleben aufbauen kann, wo mir aber laufend Steine in den Weg gelegt werden. (letztes Jahr Fahrverbot wegen Epilepsie und starke Beschränkungen meiner Freizeitaktivitäten war ätzend, bringt aber umso mehr Befunde die ich später gegen jeden einsetzen kann, der mich gängeln will.....)

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GdB nach Transplantation 19 Nov 2024 11:57 #526439

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Ich habe während meiner gesamten Tx-Zeit (1995-2020) meinen GdB von 100 beibehalten. Keine Ahnung, weshalb ich von Kürzungen verschont wurde.

Gerd

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