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TX und normale Medikamente 07 Jun 2012 18:14 #483567

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Hi!

Ich bin ja immer noch nicht transplantiert, hoffe aber sehr, dass es mit der Lebendspende demnächst mal klappt. Ich habe also mit dem praktischen Ablauf nach einer TX noch keine Ahnung, plage mich aber neuerdings mit folgender Frage:

Es ist ja so, dass man als Transplantierte seine Medikamente nicht einfach mehr so nehmen kann. Und damit meine ich jetzt nicht die Immunsupressiva, sondern die ganz normalen Dinge: Hustensaft, Kopfwehtabletten, Antibiotika, Pilzcreme etc... Da heißt es ja immer, man muss das vorher mit dem TX-Zentrum abstimmen. Aber wie kann ich mir das im praktischen Ablauf vorstellen?

Es ist doch so: mit Alltagsproblemen werd ich wohl auch dann weiterhin zum praktischen Arzt oder Facharzt und nicht ins TX-Zentrum gehen. Woher weiß der dann aber, was er mir verschreiben darf oder nicht? Muss er oder ich dann jedes Mal telefonische Rücksprache halten? (stell ich mir nicht praktikabel vor - dort überhaupt jemanden auf die Schnelle zu erreichen). Und selbst rückfragen und dann wieder zum Arzt ist außer mühsam auch noch lang dauernd.
Oder kriegt man vom TX-Zentrum eine Liste mit den gängigsten Mitteln, die man verträgt?

Wie gesagt, ich kann mir das überhaupt noch nicht vorstellen. Wie läuft das denn so bei euch? Und gibt es vlt. jemanden, der Erfahrungen vom Wiener AKH hat?

lg, Anni

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Re: TX und normale Medikamente 07 Jun 2012 18:19 #483568

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Den Facharzt, bei dem du dann bist auf die Transplantation hinweisen (da kann er / sie schon schauen, welches Medi besser geeignet ist). Und danach das TX-Zentrum, den Nephrologen anrufen, die Situation schildern und erzählen, was verschrieben wurde. Normal kriegt man dann zu hören, ob man das Medi einnehmen darf und ob man ggf. die Dosierung ändern muss.

Grüße, Elena.

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Re: TX und normale Medikamente 07 Jun 2012 18:30 #483569

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Data schrieb:
> Den Facharzt, bei dem du dann bist auf die
> Transplantation hinweisen (da kann er / sie schon
> schauen, welches Medi besser geeignet ist).

Nun - meine Erfahrungen bei den TX-Voruntersuchungen haben ergeben, dass die meisten Fachärzte von der Materie null Ahnung haben.... Ob die sich mit den Medis wirklich auskennen?

Und
> danach das TX-Zentrum, den Nephrologen anrufen,
> die Situation schildern und erzählen, was
> verschrieben wurde. Normal kriegt man dann zu
> hören, ob man das Medi einnehmen darf und ob man
> ggf. die Dosierung ändern muss.

Ja, und wenn die dann sagen, ich darfs nicht nehmen? Dann geh ich am nachsten Tag wieder zum Facharzt, um das nächste auszuprobieren? Stell ich mir in akuten Fällen (Schmerzen?) bzw. bei den üblichen Wartezeiten bei Ärzten eben sehr unpraktisch vor...:( Zumal ich eben (noch) nicht weiß, wie gut mein zukünftiges TX-Zentrum telefonisch überhaupt erreichbar sein wird.

lg, A.

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Re: TX und normale Medikamente 07 Jun 2012 19:35 #483571

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Anni schrieb: Es ist ja so, dass man als Transplantierte seine Medikamente nicht einfach mehr so nehmen kann. Und damit meine ich jetzt nicht die Immunsupressiva, sondern die ganz normalen Dinge: Hustensaft, Kopfwehtabletten, Antibiotika, Pilzcreme etc... Da heißt es ja immer, man muss das vorher mit dem TX-Zentrum abstimmen. Aber wie kann ich mir das im praktischen Ablauf vorstellen?
_______________________

Hallo Anni,

nach Tx liegst du wird erst mal eine Weile im Krankenhaus und dort wird das meiste bereits verordnet, d.h. das Medikamentenregime, das du bei der Dialyse hattest, wird einer kritschen Prüfung und Neubewertung unterzogen. Gehst du dann nach Hause, hast du bereits ein anderes Regime.

Alles andere, was im Laufe der Zeit (meist temporär) dazukommt, sollte dein Hausarzt größtenteils ohne Rücksprache mit dem Tx-Zentrum hinbekommen. Die einfachen Sachen (Hustensaft, Kopfwehtabletten) sind meines Wissens nicht kontrindiziert, Antibiotika ebenfalls nicht (jedenfalls nicht generell). Mein Hausarzt hat auch schon schnell mal was gegoogelt (Stichwort: Medikamet x plus Verträglichkeit Sandimmun, beispielsweise).

Es sollten über 90% der Fälle in der Hausarztpraxis zu klären sein, denke ich (bei mir waren es bisher sicher 99%).

Gruß, Gerd
_____________________

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Re: TX und normale Medikamente 07 Jun 2012 20:25 #483575

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Hallo!
Selbst die Einnahme von Hustensaft und Kopfschmerztabletten würde ich mit einem Nephrologen abklären. Das kann man doch nach der TX in einem Gespräch alles klären.
VG
maritimo

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Re: TX und normale Medikamente 07 Jun 2012 21:00 #483577

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So mache ich es azch, alles mit meinem Nephrologen abklaeren. Und von pflanzlichen Medis lasse ich eh die Finger.

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Re: TX und normale Medikamente 07 Jun 2012 21:10 #483578

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hallo Anni,
bei mir ist es so, das wenn ich zu einem Facharzt musste und der mir ein Medikament verschreiben wollte, ich ihn immer darauf hingewiesen habe das er erst mit meiner Nephrologin Rücksprache halten MUSS!
Bis jetzt hat das auch immer prima geklappt und auch du solltest dich bei deinem Tx-Zentrum immer rückversichern ob du das Medikament auch wirklich nehmen darfst.
Im übrigen hab ich die Erfahrung gemacht das sich die wenigsten Hausärzte mit TX auskennen, dein Ansprechpartner sollte eigentlich immer dein Nephrologe bzw. dein Tx-Zentrum sein.
Liebe Grüße
Corinna

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Re: TX und normale Medikamente 07 Jun 2012 22:47 #483590

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Mein hausarzt ist die Neph, damit ist die Sache sehr einfach: Alles, was von anderen Ärzten verschrieben wird, geht über ihren Schreibtisch und dann ist es geklärt. Pflanzliche und homöopathische Mittel werden ebenso gehandhabt. Alles Gute hemago

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Re: TX und normale Medikamente 08 Jun 2012 02:33 #483599

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Hallo Anni,

ich finde es sehr gut, dass Du Dir jetzt schon Gedanken über diese Fragen machst und sie hier auch stellst !!!

Ich empfehle Dir dringend, diese Fragen ebenfalls mit den zuständigen Ärzten Deines TX Zentrums zu besprechen.

Bevor ich an die Dialyse kam habe ich keinerlei Medikamente regelmässig eingenommen.
Seit ich an die Dialyse (HD) kam habe ich ausschliesslich Medikamene eingenommen die mir von meinen DiaDocs verschrieben wurden.

Auch nach meiner NTX habe ich an dieser Praxis nichts geändert und habe es auch für die Zukunft nicht vor.

Vor einigen Jahren, als ich noch an der Dia war, wurden bei uns die Patienten befragt u. a. wer ihre Hausärzte sind (einfach für die Unterlagen falls sich etwas geändert hat).
Da meine vormalige Hausärztin aus Altersgründen nicht mehr praktizierte habe ich mich spontan entschieden meinen Lieblingsnephrologen als meinen Hausarzt zu benennen.
Als er einige Tage spääter wieder Dienst hatte, habe ich ihm während der Visite mitgeteielt, dass er ab sofort mein Hausarzt sei. Mit breiten grinsen fragte er nur ob ich mir sicher sei und nachdem ich das bejate war das Thema geklärt.

Da Du nach der NTX witerhin zu Deinem TX Zentrum zur Nachsorge musst, kann ich Dir nur dringend empfehlen auch alle anderen gesundheitliche Fragen dort mit den entsprechenden Ärzten zu besprechen.

Dadurch, dass ich meinen Lieblingsnephrologen zu meinem Hausarzt machte, bin ich also ständig mit Nephrologen in Kontakt und wenn ich zu einem anderen Facharzt z. B. wegen einer Untersuchung muss, habe ich selbstverständlich immer einen entsprechenden Arztbrief meines Hausarztes inclusive einer aktuellen Medikamentenliste dabei.

Wenn mir andere Fachärzte Medikamente verschreiben wollen weise ich sie immer extra auf die TX und meine Mediliste hin und kläre eventuelle Fragen notfalls auch im Beisein des Arztes mit meinem Hausarzt. Wozu habe ich schliesslich ein Mobiltelefon.

Sollte mein Hausarzt gerade nicht erreichbar sein, ist das auch kein Problem denn da er als Nephrologe in einer Diastation mit anderen Nephrologen zusammen arbeitet ist ijederzeit ein Nephrologe für mich erreichbar.

Ausserdem kann ich mich jederzeit an die NachsorgeDocs im TX Zentrum wenden.
Im absoluten Schreckensfall könnte ich auch jederzeit einen Oberarzt im TX Zentrum per Tel oder Mail erreichen.

Das Gute ist, dass alle Ärzte meines ehemaligen DiaZentrums wenn ich anrufe jederzeit im PC in meine Akte einsehen können.

Ausserdem, und das ist einer Meinung nach das absolut Wichtigste, arbeitet die Diastation sehr eng mit dem TX Zentrum zusammen und alle beteiligten Ärzte sind jederzeit auf dem aktuellen Stand der Dinge und die Infos werden nicht nur per Mail ausgetauscht sondern auch noch telefonisch miteinander besprochen und die jeweils weiteren Schritte miteinader abgestimmt.

Meiner Meinung nach ist das der Idealzustand ärztlicher Betreuung und Zusammenarbeit.
Ich kann nur hoffen, dass viele Patienten auf diese Weise ärztlich betreut werden (allerdigs befürchte ich, dass das vermutlich eher nicht der Normalfall ist).

Ich fühle mich durch diese sehr engmaschige Betreuung absolut sicher und sehr gut aufgehoben und das eben nicht nur auf die Nieren bezogen.


Alles Gute wünscht
Limo

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Re: TX und normale Medikamente 08 Jun 2012 06:52 #483601

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Hallo Anni!
Am Anfang gibt es da sicher einige Unsicherheiten, aber da bist Du sowieso noch oft im Tx-Zentrum. Mit der Zeit weißt Du selbst gut Bescheid. Es sind ja außer den regelmäßigen Medikamenten meist ähnliche Anlässe.
Bei Schmerzmitteln gibt es einige, die nicht nierenschädigend sind. Lass Dir vom Tx-Zentrum einige nennen, die Du bei akutem Bedarf nehmen kannst und nimm nichts anderes.
Mit Hustensaft und anderen rezeptfreien Medikamenten muss man vorsichtig sein. Hustentee ist besser als konzentrierte Auszüge. Viel heißer Tee und Zitrone kann nicht schaden.
Gegen Pilzinfektionen brauchst Du ja auch nur einmal die Medikation absprechen. Bei Creme dürfte es keine Probleme geben. Eher etwas zu finden, wogegen man nicht mit der Zeit ressistent wird.
Bei Antibiotika muss man sehr aufpassen, da manche die Spiegel verändern. Auch kann ein Infekt oder eine heftige Entzündung das Transplantat belasten. Da wirst Du sowieso in Kontakt mit den Tx-Ärzten oder Nephrologen treten müssen.
Das ist wichtig, bei Erkältungen, Blasen- oder Harnwegsinfekten und ähnlichem frühzeitig zum Arzt gehen.
Es ist gut, wenn Du selbst gut bescheid weißt und bei anderen Fachärzten selbstbewusst auftreten kannst.
Ein guter Hausarzt, der entweder aus der Fachrichtung ist oder sich gut und ständig informiert ist wichtig.
Falls Du es noch nicht hast, ist eine eigene Patientenmappe sinnvoll, wo Du alle Befunde sammelst.
Du wirst mit der Zeit immer sicherer werden.
Es ist gut, dass Du Dir viele Gedanken machst, aber sorge Dich nicht zu sehr!
Lg von beri

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Re: TX und normale Medikamente 09 Jun 2012 17:20 #483643

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Also, ich frage wegen jeder Kleinigkeit im Tx-Zentrum nach, lieber einmal zuviel gefragt, als irgendwelche Interaktionen übersehen.
Hab da auch schon mal angerufen, wenn irgend was Neues verordnet wurde.
Dafür sind die da und haben die Ahnung!
zum Beispiel das von Dir angesprochene Thema Erkältung: Da darf man dann nur noch Symptombekämpfer nehmen, zB Hustentropfen. Ich hab vor Tx gerne Umckaloabo genommen, das darf ich nun nicht mehr. Schade, aber die Organe sind einfach wichtiger.

Im Zweifel: immer fragen!

Viele Grüße
die gluexxhexe

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Hi :)

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