THEMA:

u.a. Gefährliche Verharmlosung - Welche Folgen Nierenlebendspenden für Patienten haben können KLICK

MaRIO

Hallo Rio,
der Beitrag war beängstigend. Ich bin entsetzt das der Schweiz Spenderdaten vorliegen
die zurückgehalten werden und wärend dessen weiter Spender beschädigt werden.

Hier geht es um lebende gesunde Menschen, ich finde das ist Wahnsinn.

Ich bin von dem Bericht echt geschockt, wird doch die Lebendspende immer wieder als optimale Lösung vorgeschlagen. Auch ich wurde direkt nach Dialysebeginn gefragt, ob denn nicht ein Lebendspender aus der Familie in Frage käme... dass sowohl mein Sohn als auch mein Mann mir gerne eine Niere spenden würden, habe ich verschwiegen, denn für mich käme das nicht in Frage. Die Vorstellung, es könnte etwas schief gehen und ich wäre verantwortlich dafür, könnte ich nicht ertragen

Hallo,
habe auch den Bericht gesehen und war einigermaßen schockiert.
Ich selbst habe ja immer eine Lebendspende von meinen Eltern und meinen Brüdern abgelehnt, weil ich halt nicht damit klarkommen würde, wenn sie dadurch gesundheitliche Probleme bekommen.
Als ich 1995 an die Dialyse kam, wollte mir meine Mutter eine Niere spenden. Das wurde damals von den Ärzten abgelehnt weil sie schon 57 Jahre alt war. Insgesamt war man damals nicht so für Lebendspende. Allerdings betrug die Wartezeit Anfang der 90er durchschnittlich 2,5 Jahre.

Bei meinem letzten Krankenhausaufenthalt bekam ein Patient eine Lebendspende von seiner 72 Jahre (!) alten Mutter.
Ich denke die forcierung der Lebendspende seitens der Ärzte ist aus der Not geboren, damit die Wartelisten nicht ins Unendliche ausufern.
Hätte man sich bei der Einführung des Transplantationsgesetzes 1997 auf die Widerspruchslösung wie etwa in Österreich geeinigt, wären die Ärzte sicherlich nicht so uneingeschränkt für Lebendspenden.
Gruß... Krischan

Hallo, ich denke, die Lebendspende ist für das Transplantationszentrum lukrativ und bestimmt das Image. Schlieslich zählen die Transplantationszahlen und Erfolge. Wie es dem Transplantierten nach einem Jahr, nach 2 oder mehreren Jahren geht, gibt es keine Statistik. Sorry, ich denke, ebenso zweitrangig ist das Schicksal des Spenders, der nach einigen Jahren vergesssn ist und probleme hat.
LG Tommy

Hallo Tommy,

zu den Funktionsraten nach Nierentransplantation gibt es Studien hier ein Beispiel:

Colllaborative Transplant Study

Schwieriger wird es bei Studien bei Lebendspendern da kenne ich nur die Aqua Studie , aber anscheinend wurde da ja jetzt was ausgelöst, jedenfalls schien es so, daß der Transplantationsmediziner in dem Beitrag, demnächst diese Problematik genauer betrachten will.

Hallo Roland,

in meinen Augen liefert die CTS keine belastbaren Daten, da viel weniger Transplantationen (und TX-Zentren) erfasst sind als durchgeführt wurden.
Nehmen wir das Beispiel Niere:
Unter Deinem Link ist zu lesen, dass die Grafik einen Zeitraum von 2000 bis 2009 mit 17598 NTX darstellt.

Wenn man nun davonausgeht, dass pro Jahr mindestens 2000 Nierentransplantationen durchgeführt wurden (leider finde ich die genauen Zahlen bei der DSO nicht mehr, ich denke aber, es waren weit mehr als 2000), dann haben wir hier in 10 Jahren eine Differenz von 2402 Transplantationen.
Das bedeutet, es fehlen schlicht mindestens 12% der Transplantationen!
Wo sind die?
Was für eine Aussagekraft haben dann solche Statistiken?
Ich denke, wir können getrost davon ausgehen, dass sich TX-Zentren mit guten und sehr guten Ergebnissen an CTS beteiligen.
Als Chefarzt einer weniger guten Einrichtung würde ich mich nicht beteiligen, denn die Beteiligung ist freiwillig. Nach meinen Infos beteiligen sich daher an der CTS nur 75% aller deutschen TX-Zentren.
Also sind diese Zahlen eigentlich nichts wert...

LG MaRIO

Hallo Mario,

Ich weiss nicht ob man jetzt aufgrund deiner Argumentation die ganze Studie als Wertlos bezeichnen soll.

Wenn man auf der Seite von CTS , direkt nachschaut sieht man die ganze Studie mit gut 350000 Fallzahlen Weltweit bei den Nieren, diese Ergebnisse sind vergleichbar mit den deutschen Zahlen.
Gibt es denn ein Indiz dafür, daß es in Deutschland eine schlechtere Qualität bei den Transplantationen gibt als im internationalen Vergleich?
Ich denke die Zahlen sind einigermaßen plausibel, aber sie ermöglichen keinen direkten Vergleich unter den Zentren.
Solle man sowas anstreben? Würden dann nicht schwierige Fälle von Kliniken abgelehnt werden um das Ergebnis nicht zu verschlechtern?
Was mir an dem ARD Bericht gefallen hat war, daß bei den Lebendspenden anscheinend ein umdenken beginnt und den Vorwürfen mit den nicht unerheblichen Nebenwirkugen bei Lebendspenden ernsthaft nachgegangen wird.
Hoffen wir, daß das nicht im Sande verläuft.

Zur Lebendspende ARD Bericht: Ich denke die Reaktion der Mediziner
soll Handeln signalisieren in Wirklichkeit macht man weiter wie bisher.
Tatsächlich waren diese Fakten schon lange bekannt,
nur wurden sie untern den Tisch gekehrt. Es liegen Studien vor!
Was bringt es, wenn die jetzt mit weiteren Studien
beginnen die sich die Frage stellen ob und wie weit Spender beschädigt werden.
Hier handelt es sich um Langzeitstudien. Das hieße das evlt. noch 20 Jahre so weiter
praktiziert wird, weiter Spender beschädigt werden und erst dann wenn man sicher
ist ob wirklich Spender Schaden genommen haben, fängt man an zu Handeln.
Wieso handelt man nicht sofort und konzentriert sich darauf die Ursachen solcher
Folgen zu finden?

Also ich denke bei diesem Thema sollten die TX Zentren einfach mal mit offenen Karten spielen. Im ersten TX Zentrum wurde ich quasi dazu aufgefordert meine Geschwistern, Eltern usw. nach einer Lebendspende zu Fragen. Für mich kam das nie in Frage, da ich nicht noch jemanden mit meiner Krankheit belästigen muss. Ich hab aus diesem und anderen Gründen dann das TX-Zentrum gewechselt und dort wurde mir auch vor 9 Jahren schon gesagt das die Lebendspende für den Spender durchaus auch Folgeschäden verursachen kann. Ist doh irgednwei auch logisch, schließlich kommt der Mensch mit zwei Nieren auf die Welt und das hat die Natur sich sicher nicht ausgedacht, damit man eine in Ersatz hat, oder weil es besser aussieht.