THEMA:

Hallo ich bin 25 Jahre alt und seit Mitte April diesen Jahres an der Dialyse. Nun ist für mich in ungefähr 2 Monaten eine Lebens spende für mich geplant. Nun bin ich ja noch recht jung und bin eigentlich immer sehr gerne feiern gegangen und habe dann auch immer einiges an Alkohol getrunken. Nun habe ich von verschiedenen Ärzten aber verschiedene Ansagen zum Thema Alkohol bekommen. Eine Ärztin meinte zu mir, dass ich höchstens mal ein Bier trinken dürfte. Eine andere Ärztin hat mir allerdings gesagt, dass Alkohol kein Problem wäre, bzw. man ja auch nicht wie ein Mönch leben soll und man schon normal Alkohol trinken kann, solange man sich halt eben nicht abschießt. Und abschließend hat meine Ärztin in meinem Dialysezentrum mir gesagt, dass sie mir keine genaue Anzahl geben kann an Alkohol den ich nach der Transplantation trinken kann und das ich das für mich selbst rausfinden muss. Jetzt wollte ich euch einfach mal fragen, also speziell schon transplantierte, wie ihr das denn mit dem Alkohol macht. Vielleicht klingt die Frage doof und ich weiß, dass viele meinen werden das ich Glück habe überhaupt eine Spenderniere zu bekommen und dankbar sein sollte und mir nicht über Alkohol Gedanken machen soll. Ich weiß das auch, aber ich habe jetzt schon mit dem Rauchen aufgehört und ich sehe es ja ein, dass ich mich danach nicht mehr regelrecht besaufen soll und kann, aber mir würde es doch sehr stinken, wenn ich fast überhaupt keinen Alkohol mehr trinken dürfte. Also ich dachte vielleicht, dass so 4-6 Flaschen Bier wenn ich mal mit meinen Freunden unterwegs bin wären vielleicht drin ? Das wäre auch schon ok für mich und würde mir reichen. Oder denkt ihr das ist zu viel? Würde mich über Rückmeldung und Erfahrungen Freuen!

Hallo,

so als Nicht-Transplantierter und seit 3 Jahren Dialysepatient würde ich sagen: Das hängt doch stark davon ab, welche Medikamente du nimmst.
Es wird zwar jedes Medikament einzeln auf Wechselwirkungen mit Alkohol getestet, aber nicht unterschiedliche Medikamenten-Kombinationen zueinander+Alkohol.
Falls du nach dem TX noch Blutdrucksenker nimmst, wird die Wirkung vom Alkohol sowieso schwer vorhersehbar sein bevor du es nicht ausprobiert hast. Die wenigsten Blutdrucksenker vertragen sich mit Alkohol und dein Blutdruck könnte abstürzen ;)

Mal abgesehen davon solltest du ja deinen Medikamentenspiegel im Blut auf einem konstanten Niveau halten. 6 Flaschen Bier könnten sich auf deinen Stoffwechsel auswirken und somit deinen Medikamentenspiegel beeinflussen. Bevor man das nicht Labortechnisch überprüft hat, also ausprobiert und nachgetestet hat, wird sich dazu schwer etwas wissenschaftliches sagen lassen.

Und wärs nicht ohnehin besser in den ersten 1-2 Jahren kürzer zu treten und es lieber bei 1-3 Bier zu belassen und diese nur weit weg von den Einnahmezeiten der Medikamente zu konsumieren?

lg
Chris

Allgemeine Verhaltensregeln nach einer Lebertransplantation: [] Auf Alkohol sollte komplett verzichtet werden. Alkohol ist sehr kalorienreich und schädigt zusätzlich zu den verabreichten Medikamenten die neue Leber. Wenn diese dann aufgrund der Alkoholbelastung die immunsuppressiven Medikamente nicht mehr richtig verstoffwechseln kann, kann dies zur Abstoßungsreaktion oder zu schweren Nebenwirkungen der Medikamente führen.

Eine von vielen Quellen

Die obige Aussage fasst die wichtigsten Punkte zusammen: Medikamenteninteraktion, Schonung der Leber und Kalorien

Sehr viele Menschen haben heutzutage kein Problem damit, auch in alkoholtrinkender Gesellschaft keinen oder fast keinen Alkohol zu sich zu nehmen. Früher (vor Jahrzehnten) war der Gruppendruck viel stärker als heute, so ähnlich wie beim Rauchen. Je nach Gruppe, mit der man unterwegs ist, braucht es sicher etwas Durchsetzungsvermögen, Selbstsicherheit und Mut bis es selbstverständlich wird. Man muss vielleicht für sich selbst auch den einen oder anderen Trick herausfinden, damit man nicht zu sehr von der Gruppe "abfällt", wenn das wirklich ein Problem ist. Es hilft sicher, wenn die Gruppe (Kollegen, Freunde, aber auch Familienmitglieder ...) darüber informiert ist, warum man keinen oder nur sehr wenig Alkohol trinkt. Wenn die Freunde oder Kollegen das nicht begreifen und akzeptieren, muss man sich vielleicht andere Freunde oder Kollegen suchen... Familie kann man sich nicht aussuchen.
Wenn man Alkohol vor allem trinkt, um zB am Wochenende mal richtig abschalten zu können, kommt man um eine Verhaltensänderung nicht herum...

Wie vertragen sich die "4-6 Flaschen Bier" mit der Dialyse - oder hast du noch so viel Ausscheidung ?!?

Ich kann verstehen, dass man sich mit 25 Jahren nur schwer vorstellen kann, die nächsten Jahrzehnte mit so viel Verzicht zu (über-)leben. Es ist ja nicht nur der Alkohol. Man wird auch nicht immer "brav" sein. Aber das Transplantat gefährden ist eine ganz andere Sache. Vielleicht steht man das auch nicht so einfach ohne Hilfe von Aussen durch. Einen Ansprechpartner zu haben (zB ein Psychologe), der einen in Krisen wieder "geraderückt" und Mut zum Durchhalten macht, kann sehr hilfreich sein.

Liebe Grüsse Kohana

Hallo, wie bei jeder Sache die Menge macht das Gift. Warum sollst Du nicht mal ein Glas Wein oder ein Bier Trinken. Das "Besaufen" solltest Du sicher lassen und auch nicht die "Drogen" mit Bier oder Wein runterspülen.

Zu meiner TX-Zeit trank ich auch mal Bier oder nen Kurzen, Gruß an die Teilnehmer des Usertreffens in Pirna ;), aber es sollte nicht immer der Fall sein.

Damals als ich TX wurde(2004), war ein junger Mann in der Uni der seine TX-Niere mit Alkohol und Rauchen und Nichtnehmen der Medikamente verloren hatte.

VG
Tom

@ Kohana Ich glaube dein Zitat bezieht sich explizit auf eine Lebertransplantation.

Und ja, ich habe noch relativ viel Restausscheidung. So 1,5 Liter glaube ich. Die trinke ich aber auch meistens über den Tag verteilt, und wenn ich dann Alkohol trinke versuch ich es halt lieber mit so kurzen oder so um extra Flüssigkeitsansammlungen zu vermeiden. Aber ich trink schon manchmal n paar Bier und hab dann bisschen mehr Gewicht :D

...recht jung und bin eigentlich immer sehr gerne feiern gegangen und habe dann auch immer einiges an Alkohol getrunken...

Eine Ärztin meinte zu mir, dass ich höchstens mal ein Bier trinken dürfte...

Jetzt wollte ich euch einfach mal fragen, also speziell schon transplantierte, wie ihr das denn mit dem Alkohol macht. Ich weiß das auch, aber ich habe jetzt schon mit dem Rauchen aufgehört und ich sehe es ja ein, dass ich mich danach nicht mehr regelrecht besaufen soll und kann...

Also ich dachte vielleicht, dass so 4-6 Flaschen Bier wenn ich mal mit meinen Freunden unterwegs bin wären vielleicht drin ?
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Hallo Fishandships,
ich möchte dir kurz meine Erfahrung (und Meinung) zum Thema "Alkohol & NTx mitteilen. Ich selbst war 25 Jahre transplantiert (mittlerweile wieder an der Dialyse) und habe regelmäßig 1 - 2 Flaschen alkoholreduziertes Bier getrunken, allein schon, um vom Wasser und Tee wegzukommen.

Die Mengen, die du dir vorstellst (4-6 Flaschen) halte ich eindeutig für zu hoch.

Dass du mit dem Rauchen aufgehört hast, ist eine kluge Entscheidung; rauchen schadet dir mehr, als eine kleine Portion Alk am Abend.

Ich bin mit dieser Strategie gut gefahren. Wenn mal ein richtiger (!) Anlass gewesen ist, könnte es auch schon mal ein Gläschen mehr sein; Betonung liegt aber auf "richtiger Anlass"...

Ich hoffe, du findest deinen Weg. Alles mit Maß & Ziel...

Gerd

Fishandships schrieb: @ Kohana Ich glaube dein Zitat bezieht sich explizit auf eine Lebertransplantation.

Das Zitat ja, aber nicht der Schluss daraus. Ich hätte der Klarheit wegen den anderen Link angeben sollen. Bei Nierentransplantation gilt genau dasselbe:

Allgemeine Verhaltensregeln nach einer Nierentransplantation [] Auf Alkohol sollte komplett verzichtet werden. Alkohol ist sehr kalorienreich und schädigt zusätzlich zu den verabreichten Medikamenten die Leber. Wenn diese dann aufgrund der Alkoholbelastung die immunsuppressiven Medikamente nicht mehr richtig verstoffwechseln kann, kann dies zur Abstoßungsreaktion oder zu schweren Nebenwirkungen der Medikamente führen.

Verhaltensregeln nach Nierentransplantation

Also: "Medikamenteninteraktion, Schonung der Leber und Kalorien".
Die Leber ist zuständig für den Abbau von Medikamenten. Deshalb soll man die Leber schonen. Medikamenteninteraktion mit Alkohol ... Kalorien....

Bist Du nach 4-6 Pullen noch Nicht betrunken???

Könnte es sein , dass Du bereits jetzt ein Problem hast??

Wenn du diese Menge verträgt..
Solltest Du vielleicht mal üben:
1 Tag pro Woche
Eine Woche pro Monat
Ein Monat pro Jahr ohne!

DIR eine schöner Zeit
Mit MIT
oder mit OHNE

Hallo,

Ein Bierchen kann man sich vielleicht mit NTX mal gönnen, aber nicht am Anfang der Transplantation und schon garnicht 4-6 Flachen. Ich sehe kommen, wenn du bei diese Menge Alk. trinkst , vergisst du garantiert deine Medis einzunehmen( bei der Alkohol Menge hättest du nämlich Laternenfest )

Grüße

Naja als Österreicher muss ich dazu mal sagen:

Das was ihr Deutschen ja Bier nennt ist dann meist mehr Wasser als Bier.
Global gesehen haben eure Biere sehr wenig Alkohol, ein dunkles österreichisches (oder gern auch ungarisch oder tschechisch) Bier wäre da so stark wie 3-4 von euren Durchschnitts-Bier wie z.B. Heineken -_-" (*kotz*)
Eine Österreichische Faustregel besagt: 3 Helle Bier sind in etwa so stark wie ein Dunkles.


Jemand der nach 6 Bier nicht betrunken ist, hat zwar vielleicht ein Problem, auf den Alkoholgehalt, Marke und die Trübung kommts dann aber auch an.

Und zu Bier sei gesagt: Bier ist eigentlich harntreibend und recht freundlich zur Niere, nur der Alkohol ist das Problem. Gelegentliche 1-2 alkoholreduzierte Bier haben eine entschlackende Wirkung für Nieren und Harnwege und helfen Nierensteinen vorzubeugen.
Immer wenn ich früher Nierensteine hatte, haben mir die Ärzte zu alkoholreduziertem Bier geraten. (Weils eben so schnell und gut durchspühlt.)


lg
Chris

Also an die Leute die sagen, ich hätte vielleicht ein Problem, wenn ich nach 6 Bier noch nicht betrunken bin: Klar merk ich dann den Alkohol. Aber ich bin 195 groß und Wiege n bisschen über 100 kg. Das dauert schon etwas bis ich betrunken bin. Außerdem, habe ich eine Studie gefunden, die moderaten Alkoholkonsum mit niedriger Mortalität und einer niedrigeren Chance post-Transplatationsdiabetes zu bekommen verbindet.
Keine Ahnung was ich jetzt genau von dem Thema halten soll. Hier die Studie, falls sich das jemand mal angucken möchte. journals.lww.com/transplantjournal/fullt...abetes_After.14.aspx

..."moderaten Alkoholkonsum"... und 6 Bier???

Ich weiß nicht, ob du eine Ahnung hast, wie es ist mit NTx. Ganz so ein Zuckerschlecken ist das nicht, zumindest im 1. Jahr. Du als Patient kannst nicht so sehr viel dafür tun, dass deine Transplantniere gut funktioniert. Im Wesentlichen ist das eine gute Compliance (d.h. Befolgen der ärztlichen Anordnungen, gewissenhafte Medikamenteneinnahme), sowie regelmäßige Vorstelllug in der Tx-Ambulanz (ca. alle 6 Wochen). Ein gesunder Lebenswandel gehört da auch dazu, nicht rauchen, Bewegung, gute Ernährung, usw.

Insofern verstehe ich nicht, wie du auf "moderaten" Alkoholkonsum kommst, bei 6 Bier... Wie gesagt, ich habe durchaus auch Bier getrunken während meiner Tx-Zeit, allerdings schon eher moderat im Wortsinne...

Gerd

@ Fishandchips
Da macht dir ein anderer, liebender Mensch das riesengroße Geschenk einer Niere, geht selber, dir zuliebe, ein gesundheitliches Risiko ein, und du sorgst dich, dass du nicht mehr wie gewohnt mit deinen Kumpels feiern und saufen kannst.
Es geht nicht nur um Dankbarkeit dem Spender gegenüber, es geht darum, dass du Verantwortung übernimmst. Verantwortung dafür, dass es der neuen Niere so gut wie möglich geht, dass sie ganz lange hält und dir viele Jahre ohne Dialyse ermöglicht.

Man kann doch auch ohne Alkohol feiern und Spass haben.

@Gerd also das war jetzt nicht auf meine Ursprüngliche Frage bezogen, sondern auf das Thema Alkohol generell, weil Online liest man auch viel, dass man das Trinken am besten ganz lassen soll. Also ich gebe ja zu, dass 6 Bier vermutlich etwas hoch angesetzt ist. Aber ich habe doch auch nicht gefragt, ob ich mich da täglich besaufen könnte, sondern wie das ist wenn ich mal feiern gehe oder ein Kumpel Geburtstag hat. Eigentlich trinke ich sowieso nur Alkohol, wenn ich in Gesellschaft bin.

@Papaya Ja na und? Natürlich weiß ich, dass das ein Geschenk ist. Aber was bringt es hier bitte mir Online zu versuchen Schuldgefühle einzureden? Ich habe sogar schon mit meiner Mutter über das Thema geredet und die kann mich da auch verstehen und hat gesagt, dass sie das in dem Alter wohl auch blöd finden würde. Aber nun ja, dann ist das halt so. Dann werde ich wohl versuchen, meinen Alkoholkonsum so minimal wie möglich zu halten.

Servus Fishandships,

ich will dir nicht wirklich großartig irgendwelche Ratschläge über Alkoholkonsum nach NTX geben.

Du weißt jetzt wie du zukünftig damit umgehen solltest.

Es ist wichtig, dass du dran bleibst und hartnäckig eine passende Lösung für dich findest.
Falls du wirklich verzweifelst. Die Ärzte kennen sicherlich gute professionelle Hilfe gegen Alkohol!

Ich drücke dir Daumen für deine kommende Transplantation!

Lg
LoCo