hojosasbach schrieb: Vielleich erkennt man dann auch über die systematische Auswertung, in welcher Kombination von Immunsuppressiva und Impfstoff evtl noch ein besserer Impfschutz erzielt werden kann.
Vor allem wird es ja demnächst weitere Impfstoffe geben und die Produktion der bestehenden weiter gesteigert.
Wird dieses Problem, dass bei über 80% der Immunsupprimierten kein Impfschutz aufgebaut wird, nicht an alle Patienten weitergegeben, wiegen sich zehntausende Menschen alleine in Deutschland in falscher Sicherheit nach der Impfung. Dies kann für viele fatale Folgen haben.
Naja... es ist bekannt, dass Immunsupprimierte zum einen generell auf Impfungen (auch Influenza etc) schwächer ansprechen und zum anderen werden wir als Risikogruppe gewertet. Wer also blauäugig darauf vertraut, dass mit 2 Spritzen alles getan ist, ohne es kontrollieren zu lassen, scheint die letzten Monate im Weltgeschehen verschlafen zu haben.
Ein anderer Aspekt: alle Studien zur Immunantwort transplantierter, die ich bisher gesehen habe, haben innerhalb eines Zeitraums kontrolliert, der für nicht-transplantierte normal ist und dann die Antworten transplantierter und nicht-transplantierter 1:1 verglichen.
In gestrigen Drosten-Podcast wird von "Non-Respondern" gesprochen, also Menschen, die keine Impfantwort zeigen; Drosten macht daraus "spät-Responder", es sei ein bekanntes Phänomen, dass besonders sehr alte Menschen eine späte Antwort zeigen.
(
non-responder
)
Im Podcast geht es an der Stelle nicht um transplantierte, aber eben ein altes, "lahmes" Immunsystem. Wenn man das alles mal gemeinsam in Betracht zieht, könnte ich mir vorstellen, dass wir eine verspätete und reduzierte Antwort haben, teilweise so schwach, dass es, wie nebenan zitiert, zu schweren und tödlichen Verläufen führt. Das kam aber auch bei nicht-transplantierten in Altenheimen vor, dass sie sich vor komplett vollständiger Impfung infiziert haben.
Vielleicht sollte man einfach im Hinterkopf behalten, dass wir am Anfang der Pandemie zu der Gruppe gezählt wurden, für die die Herdenimmunität gedacht ist, weil wir uns nicht / nicht wirksam impfen lassen können.
Wir sind durch Immunsuppressiva in unserer Infektabwehr massiv eingeschränkt und tragen dem bei Nahrungsmittelwahl, Händeschütteln, Umarmen, Menschenmengen, Alltagshygiene und allem anderen Rechnung, es wäre schon schräg, wenn ausgerechnet bei Corona ein StatusQuo erreicht würde, wo wir vollkommen sorglos sein könnten.
vG
Anja