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Laborbericht zu T-Zell-Immunität nach Impfung 09 Jul 2021 11:16 #516989

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Liebe Foren-Teilnehmer, hat jemand Fachexpertise, um diesen Befundbericht hinsichtlich der T-Zell-Immunität gegen Covid19 zu interpretieren?

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Laborbericht zu T-Zell-Immunität nach Impfung 09 Jul 2021 12:56 #516991

  • Christian
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Steht doch eh drunter.

Deine T-Gedächtnis-Zellen reagieren geringfügig auf Corona. Dein Immunsystem hatte schonmal Kontakt sowohl mit Covid-19 alsauch mit früheren Coronaviren.
PAN-Corona ist nämlich ein Test für Corona-Viren die nicht Covid-19 angehören. Vermutlich hattest du schonmal vor der Covid-19-Kriese einen Coronavirus, dein Immunsystem scheint PAN-Corona noch aus einer Zeit vor dem TX gut im Gedächtnis behalten zu haben.
Ergo: Du hattest in deinem Leben schon öfter eine Erkältung. Coronaviren gabs ja vorher auch schon, darum wird die allgemeine Reaktion gegen jegliche Coronaviren und danach insbesondere auf Covid-19 getestet. Weil die PAN-Antikörper nicht so gut auf Covid-19 reagieren. Aber bei dir lässt sich eine Immunität gegen vier verschiedene Vorgänger-Varianten von Covid-19 nachweisen. (HCoV-NL63, HCoV-229E usw.)

Sars-Cov-2 steht für Covid-19 und seine Mutationen. Die Impfung dürfte ein bisschen gewirkt haben und wurde im Gedächtnis behalten, die Reaktion gegenüber Covid-19 ist aber viel geringer als gegen Corona im Allgemeinen.
Aber solltest du erkranken, hat dein Immunsystem noch die Baupläne um Antikörper zu produzieren. Ist aber fraglich ob sich bei dir das Virus schneller vermehrt als die Antikörper nachproduziert werden.

Dein Körper ist also geringfügig in der Lage sich gegen Corona zu wehren und kennt seinen Feind bereits ein bisschen um vorbereitet zu sein.
Falls du dir Covid-19 holen solltest, könnte man dich also besser behandeln als jemanden ohne T-Zell-Gedächtnis.

lg
Chris

EDIT:
Lesenswertes dazu:
arminlabs.com/de/covid19/sars-cov-2-ispot

EDIT2:
Wenn man den Test mit dem Hintergrund einer Transplantation genau betrachtet, heißt das ja, dass deine Gedächtnis-T-Zellen noch geringfügig aktiv sind.
Die T-Zellen sind beim Erlernen neuer Viren-Typen sehr wichtig. Ein Erlernen des Transplantats als Feind ist aber auch möglich, das führt dann zur chronischen Abstoßungsreaktion.
Darum mussen die T-Zellen so ruhig wie möglich gehalten werden. Dass dein Körper Covid-19 im Gedächtnis behalten kann ist sowohl gut alsauch schlecht, weil eine Identifizierung der Niere als Feind genauso möglich wird.

Es hätte also auch seine Vorteile wenn die T-Zellen garnichts mehr dazulernen können, das wäre für die Niere sicherer, aber Covid-19 wäre dann umso gefährlicher.
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Laborbericht zu T-Zell-Immunität nach Impfung 11 Jul 2021 08:50 #517017

  • hojosasbach
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@Christian Guten Morgen, vielen Dank für diese Antwort. Was mich bei der grafischen Darstellung des Befunds verwirrt, ist, dass alle meine Werte - bis auf PAN-Corona-Peptid-Mix - (tw. noch) im grünen Bereich sind und sich die Textanmerkung selbst ja nur auf endemische Corona-Viren bezieht.

Bei dem beauftragten Test ging es ausschließlich darum festzustellen, ob meine zurückliegende heterologische Impfung (AstraZeneca + Biontech) auch eine entsprechend ausreichende T-Zell-Immunität gegen Covid19 ausgelöst hat (Antikörper waren > 250 vorhanden).

Und darauf geht das Labor in erklärenden Text unten gar nicht richtig ein. Der Satz "....wird eine zelluläre Basisimmunität gegen eine Infektion mit SARS-COV-2 diskutiert" hat m.E. nichts in einem Laborbefund-Bericht zu suchen. Entweder man macht eine Aussage wie "geringe T-Zell-Immunität gegen Covid19 vorhanden" oder eben "nicht vorhanden".

Eine "Diskussion darüber" interessiert mich nicht, und auch nicht, ob ich früher mal - was vermutlich bei fast allen Patienten des Jahrgangs 1967 der Fall ist - mit irgendwelchen Corona-Viren Kontakt hatte.

Ich bin gespannt, ob mein Transplant-Arzt (der diese Untersuchung selbst gar nicht vornehmen lässt) mit dieser Auswertung etwas anfangen kann. So bin ich jetzt genau so schlau wie vorher.

-> Nachtrag 12.7.21: Mein Transplant-Arzt lässt telefonisch ausrichten, dass er diesen Befundbericht nicht interpretieren kann; ich soll den ausführenden Laborarzt kontaktieren....

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Laborbericht zu T-Zell-Immunität nach Impfung 14 Jul 2021 09:41 #517036

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@Christian Leider hat sich nach einem heutigen Telefonat mit dem Laborarzt ergeben, dass sich tatsächlich keinerlei T-Zellen-Immunität gegen Covid19 aufgebaut hat - also auch nicht "ein bisschen", wie von Dir vermutet. Ich finde es allerdings schon etwas dubios, in welcher Form dieser Befundbericht dargestellt und was da letzlich Belangloses erläutert wird, ohne das eigentlich Resultat überhaupt zu erwähnen. Aus dem Bericht kann man m.E. die "0-T-Zellen-Immunität gegen Covid19" nicht herauslesen. Nun muss ich wohl doch noch über eine 3. Impfung nachdenken....

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Laborbericht zu T-Zell-Immunität nach Impfung 14 Jul 2021 10:17 #517037

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Christian schrieb: [...]Ist aber fraglich ob sich bei dir das Virus schneller vermehrt als die Antikörper nachproduziert werden.


Genau das ist eben das Problem. Der Ergebnis vom Test ist nicht 0, aber doch eher negativ.
Es ist nicht garantiert, dass du deshalb einen schweren Verlauf bekommen musst, aber es ist unwahrscheinlich, dass du symptomfrei davonkommen könntest.

Was versteht man unter Immunität? Bis Covid-19 galt als Immunität nur die sterile Immunität, dass man auch nichtmehr ansteckend werden kann.
Seit dem dieser Begriff politisch besetzt ist, bedeutet er alles mögliche. Meistens bedeutet er jetzt, keinen schweren Verlauf zu bekommen.

Bei einer Grippe-Impfung würde man auch nur von einer Immunität sprechen, wenn man sich bei Erkrankten nicht mehr anstecken kann.

Wäre das Ergebnis 0, würde eine 3te Impfung zum Verstärken keinen Sinn machen.
Bei dir könnte man aber solange impfen, bis die Reaktion eben stark genug ist um als Immunität zu gelten.
Wenn du halbjährlich impfst, dann wird die T-Zell-Immunität jedes mal höher werden und irgendwann als positives Ergebnis gelten.
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Laborbericht zu T-Zell-Immunität nach Impfung 20 Jul 2021 11:57 #517075

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@Christian Der Laborarzt meinte ja ganz explizit, es hat sich tatsächlich keinerlei T-Zellen-Immunität gegen Covid19 aufgebaut. Das einzige, was ich damit auf dem Laborbefund in Verbindung bringe, ist jeweils die Positivkontrolle bei Infereron-gamma-Freisetzung und Interleukin-2-Freisetzung in der Auswertung (>50, und komplett rechts außen im grünen Bereich). Ist das korrekt?

Leider habe ich bislang noch keine Stelle gefunden (außer hier im Forum), die mir konkret zu diesem Befund etwas sagen kann oder will. Ich habe jetzt nochmal die Uniklinik Freiburg angeschrieben und um Feedback gebeten. Die müssten ja entsprechende Kompetenzen im Hause haben, um einem Patienten qualifiziert Auskunft geben zu können. Ich werde weiter berichten....

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Laborbericht zu T-Zell-Immunität nach Impfung 21 Jul 2021 00:34 #517083

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Der Link den ich gepostet hab ist vom Hersteller/Entwickler vom Testverfahren.



Deine Probe ist eben wie die negative Probe in dem Beispiel.
Negativkontrolle und Positivkontrolle sind Vorbereitungs-Tests. Bei Menschen mit Immundefekt könnten eine chronische Reaktion messbar sein.

Negativkontrolle, wie sieht die Probe in Normalzustand aus.
Positivkontrolle, wie sieht die Probe aus wenn sie künstlich aktiviert wird.
Und danach kommen die Tests, ob die Probe auf Covid-19 oder im Vergleich auf sonstige Coronaviren reagiert.

Da gibt es wie bei dir eben 1-2 Lichter die aufleuchten.

Am Beginn einer jeder Coronainfektion startet die Freisetzung von Zytokinen durch die T-Zellen. (Interleukin-2 und Interferon-Gamma in diesem Test)
Ist die Reaktion unter der Positiv-Grenze (gelber Balken in deiner Grafik) wird der Körper die Zytokine ignorieren.
Ist die Reaktion über der Positiv-Grenze, werden Antikörper produziert und das Virus bekämpft.

Bei dir ist jetzt nicht nichts, sondern es liegt unter der Schwelle ab der man theoretisch annimmt, dass eine Immunantwort stattfindet.

Viel wichtiger ist jedoch die eigentliche Frage, ob man das Ergebnis mit einer weiteren Impfung verbessern kann. Und genau da lässt sich ja nur vermuten.

Ist auch fraglich wie zuverlässig das Testverfahren ansich ist. Ist ja nicht so, dass der Test den garantierten Tod des Patienten vorhersagt sollte er sich mit Corona infizieren.
Das Schlimmste bei der Covid-19 Infektion ist nämlich der Zytokinsturm in der Lunge. d.h. so starke Freisetzung von Interleukin-2, Interferon-Gamma und vieles mehr, bis die Lunge stark entzündet und nicht mehr arbeiten kann.
Da kann dir also tatsächlich niemand sagen, wie ein Krankheitsverlauf bei dir aussehen würde, wo deine Freisetzung von Zytokinen doch stark gehemmt ist.

Und wenn ich den Test ansich mal skeptisch betrachte, vielleicht müsste man bei Patienten mit Immunsuppression auch die Test-Verfahrensdauer erhöhen, weil eine Reaktion auch viel später als in der vorgegebenen Zeit stattfinden könnte. (vielleicht reagiert die Probe erst, wenn keiner mehr hinschaut - weil eben zu langsam und im Schneckentempo)

lg
Chris

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Hi :)