Joni schrieb: Nun zu meinem großen Problem. Ich habe seit ca 4 Wochen massiv Haarausfall, am meisten auf dem Oberkopf. Nehme zur Zeit morg und abends je 2mg Prograf nach Spiegel. Myfortic 360mg 2morg. und 2 abends. Dapson Fatal 50mg 1 morg. und Urbason (Cortison) 4mg 1 Tbl. morg. Atorvastatin 10mg abends (Cholesterinsenker). In allen diesen Medikamenten ist von Haarausfall die Rede. Wenn es so weitergeht habe ich in 1-2 Monaten nichts mehr auf dem Kopf. Habe in derTransplantationszentrale nachgefragt ob ich Minoxidil Lösg nehmen kann, wurde verneint, ein Teil würde ins Blut aufgenommen. Bach Recherche im Internet habe ja auch Biotin und Zink Einfluss auf die Blutergebnisse. Nehme jetzt jeden Abend Thiocyn Lösg und massiere den gesamten Kopf. Was kann man tun? Hört das wieder auf? Wie geht es euch? Habe auch gelesen das es Haarausfall nach Operationen durch Narkose gibt. Ich bin fix und fertig. Bitte um Rückmeldungen. Dankeschön. Lb Gr
Hallo Joni,
der Haarausfall nach der Tx war auch mein Einstieg hier ins Forum. Bei mir hatte es ca. 4 Monate nach Tx begonnen und ging rasant schnell. ich hatte dieselbe Rechnung - wenn es so weitergeht, bin ich in x Wochen kahl.
Meine Erfahrung: Alle Mittel helfen, und zwar dem, der sie verkauft.
Wenn der Haarausfall von den hochdosierten Medikamente und dem körperlichen Stress der OP und Narkose kommt, dann werden sie wieder wachsen. Nicht die, die ausgefallen sind, sondern neue.
Bei mir ist es so, dass diese neuen gesünder sind, vermutlich, weil ich insgesamt gesünder bin.
Bis dahin dauert es ein wenig. Die 3-Monatszeiträume, die hier genannt wurden, habe ich auch so erlebt.
Such Dir einen Hautarzt, der Dir ein Rezept für eine Echthaarperücke ausstellt und hol Dir eine Perücke. Das kann jetzt zu Pandemiezeiten schwierig werden. Normalerweise macht man einen Termin in einem Fachgeschäft oder bei einem auf Perücken spezialisierten Friseur, und je nachdem, ob die Perücke den eigenen Haaren möglichst ähnlich sehen soll, oder man etwas anderes ausprobieren will (Typveränderung auf Probe), bestellen die einige zur Auswahl.
Die probiert man dann im Laden an. Genau das ist vllt das Problem in der Pandemie, Man braucht am Anfang Hilfe und Anleitung, kann die Wirkung aber schlecht mit Maske beurteilen - aber die Welt steht nicht still, einfach mal anrufen und nachfragen, wie die das handhaben.
Das Problem bei mir war, das die den Kopf vermessen haben, aber das bestellte nicht zu meiner Kopfform gepasst hat und schlecht saß (nicht optisch, sondern vom Tragegefühl und dass sie nicht gleichmäßig am Kopf anlag). Das hatte ich aber da noch nicht gewusst und hatte gedacht, das wäre normal und die Perücke, obwohl sie meinen Haaren sehr(!) ähnlich sah, selten getragen.
Meine Tx ist jetzt 3 3/4 Jahre her, ich trage die Haare nur noch schulterlang und habe den Eindruck, sie wachsen langsamer als früher. Dass sie jetzt dünner sind als vor 20 Jahren, könnte auch ganz schlicht und banal am Alter liegen. Wenn mir nichts dazwischen kommt, werde ich dieses Jahr noch 50.
Fazit: Das gibt sich, aber es dauert.
Sitz es aus, probier eine Typveränderung oder überbrück mit einer Perücke.
Die positiven Aspekte der Ausdünnung: Beim Sport ist es nicht so warm am Kopf und die morgendliche Haarpflege dauert nicht so lange. Weil die Haare dünner sind, aber das Hautkrebsrisiko steigt, sollte man im Sommer draußen etwas auf dem Kopf tragen - Sommerstrohhut zu Sommerkleid zum Beispiel.
vG
Anja