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Zahl der Organspenden sinkt weiter 07 Nov 2022 22:31 #520955

  • Anja
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www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/organspende-211.html  

Zahl der Organspenden sinkt weiter
Stand: 03.11.2022 15:16 Uhr
8500 Menschen warten zurzeit in Deutschland auf ein Spenderorgan. Die Kriterien wurden erst vor Kurzem angepasst. Doch die Zahl der Spender sinkt weiter. Mediziner sind besorgt.
Die Zahl der Organspender ist in Deutschland deutlich zurückgegangen. Bis Ende Oktober seien nur von 710 Menschen Organe für eine Transplantation entnommen worden, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mitteilte. Das seien 8,4 Prozent weniger Spender als noch im Vorjahreszeitraum.
Der Mangel an Organen habe sich noch einmal verschärft, heißt es von der Stiftung zum Jahreskongress. Sie blicke "mit großer Sorge" auf die aktuelle Situation. Die Zahl nach dem Tod gespendeter Organe habe ebenfalls abgenommen und lag bisher in diesem Jahr bei 2178 - mehr als 200 Organe weniger als im Vorjahreszeitraum.

Noch 8500 Menschen auf Warteliste
Auf der Warteliste stehen derzeit noch etwa 8500 schwerkranke Menschen. Die Situation für wartende Patientinnen und Patienten sei "im höchsten Maße bedrückend", so der Medizinische DSO-Vorstand Axel Rahmel.
Als Gründe sieht die DSO unter anderem die Corona-Pandemie, die das Gesundheitssystem zusätzlich belastet und für zahlreiche Personalausfälle in Kliniken gesorgt hat. "Die Organspende ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die nicht nur intensivmedizinische Expertise, sondern auch Zeit und Ressourcen braucht", sagte Rahmel

Auch Corona-Positive dürfen spenden
Seit Anfang dieses Jahres können jedoch auch Organe von corona-positiven Spendern transplantiert werden. Bislang gab es 39 infizierte Spender in Deutschland und insgesamt 114 Organe. Dabei habe sich keiner der Empfänger infiziert. Zuvor waren Corona-Positive, Kontaktpersonen sowie Reiserückkehrer aus Risikogebieten von Organspenden ausgeschlossen. Bislang seien aber weltweit "nur sehr wenige" Corona-Infektionen durch infizierte Spenderorgane bekannt - "und diese auch nur im Zusammenhang mit einer Lungentransplantation", sagte Rahmel. Bei diesen gelte weiterhin "äußerste Zurückhaltung".

Noch im Mai dieses Jahres haben die Bundesärztekammer und die Deutsche Transplantationgesellschaft die Kriterien für Spender in Deutschland angepasst. 

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Zahl der Organspenden sinkt weiter 07 Nov 2022 23:33 #520957

  • Christian
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Und darf man fragen "warum eigentlich"?

Gabs weniger Hirntote? Hatten die verfügbaren Hirntoten keinen Organspenderausweis?

Oder lags doch eher am System? Keine Chirurgen für die Entnahme verfügbar? Zuwenig Personal?

Oder gabs zuviele Hirntote die außerhalb der Rettungskette verstorben sind und daher nicht verwertbar waren?

Bei 8,4% könnte es an den geschlossenen Schwimmbädern auch gelegen haben. Je mehr Corona-Zugangsbeschränkungen umso weniger Ertrunkene gibts. Und Badeunfälle mit Hirntot nach der Reanimation sind statistisch gesehen die häufigsten Organspender.
Jetzt im Winter sind die Hallenbäder ja auch teilweise wegen Energiekriese geschlossen. Wo sollen die Leute in ihrer Freizeit noch einen friedlichen Hirntot erleiden und zum Organspender werden, wenn alles zusperrt?

lg
Chris

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Zahl der Organspenden sinkt weiter 08 Nov 2022 16:27 #520962

  • Tom329
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Ich vermute, die Mehrheit interessiert es nicht und setzt sich damit auch nicht auseinander, sofern es nicht gerade im näheren Umfeld jemanden gibt, der auf Spenderorgane angewiesen ist.

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Zahl der Organspenden sinkt weiter 08 Nov 2022 18:29 #520963

  • Libig
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Hallo, liegt auch meiner Meinung daran das in Deutschland die Entscheidunsloesung gilt.
Nicht jeder gilt als Organspender wenn er es nicht ausdrücklich erwähnt, oder im Fall der Nichtfähigkeit die Angehörigen entscheiden.
Sehr viele scheuen auch eine Patientenverfügung, darin kann man es festlegen, immer unter dem Motto mir wird schon nichts passieren. 
In Spanien gilt jeder als Organspender wenn er es nicht ausdrücklich ausschließt.
In Deutschland ist das ein Tabu Thema. 
Die Politik hat schon seit Jahren versprochen daran was zu ändern, passiert ist wenig.
Schönen Abend noch.

 

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Zahl der Organspenden sinkt weiter 08 Nov 2022 18:35 #520964

  • Christian
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Patientenverfügungen sind ein unnötiger aufwand und nur eine kurze Zeit lang gültig.

In Ö zahlt man dafür paar hundert Euro, weil du einen Arzt und einen Notar dafür brauchst und es keine Kassenleistung ist - also aus eigener Tasche das Honorar zu bezahlen.
In meinem Dialysezimmer hatten wir das Thema erst ausführlich mit Pflegern und Ärzten besprochen, weil jeder in meinem Zimmer eine persönliche Grenze hat ab der er nichtmehr behandelt werden will - die meisten Patienten wollen nicht intubiert werden aber eine Patientenverfügung dafür zu besorgen ist mühsam.

lg
Chris

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Zahl der Organspenden sinkt weiter 08 Nov 2022 19:40 #520966

  • Anja
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Hallo, liegt auch meiner Meinung daran das in Deutschland die Entscheidunsloesung gilt. 
Das ist einer der Gründe - von vielen.
Das größere Problem sind die nötigen Strukturen, die jetzt aber durch Initiative von Spahn in die richtigen Richtungen gelenkt werden.
In D erlischt mit dem Tod eines potentiellen Spenders die Pflicht seiner Krankenkasse, durch ihn anfallende Kosten zu tragen, also auch, den Verstorbenen bis zur Organentnahme in einem entsprechenden Zustand zu halten: Beatmung, (Herz-Lungen-Maschine, Krankenhausbett, Personal...)
Es sind in D zwei Neurologen erforderlich, unabhängig den Hirntod festzustellen. Die kleinen Häuser haben sowas nicht auf Abruf.
Es braucht Transplantationsbeauftragte im Krankenhaus, der einen sterbenden als potentiellen Spender erkennt und die nötigen Schritte in die Wege leitet. Das war früher von irgendwem neben der sonstigen beruflichen Tätigkeit zu erledigen, IIRC sind sie inzwischen dafür freigestellt.
Das Team, das nachts für die Entnahme im Einsatz ist, kann nach ArbSchG erst 10 Stunden nach einer Schicht die nächste anfange, steht also am nächsten Tag nicht zur Verfügung (ärztliches und Pflegepersonal) und das ungeplant.
Kurz bevor Spahn einige strukturelle Änderungen auf den Weg gebracht hat, wurde das bei einem Patiententag der LMU thematisiert und auch Punkte aus einem offenen Brief des CA an die Süddeutsche zitiert.
Wegen dieser ganzen strukturellen Missstände kam es vor allem in kleineren Häusern vor, dass potentielle Spender nicht gemeldet wurden. Empörend? Wenn am nächsten Tag ungeplant das gesamte Entnahmeteam z.B. für eine Intensivstation ausfällt und der Rest wegen Pflegenotsand zusätzlich zu den üblichen Überstunden noch ein paar drauflegt, sind die noch lebenden Patienten die letzten, die davon profitieren.
Die Diskussion, ob Widerspruchs- oder Zustimmungsregelung ist stammtischtauglicher und spart den Blick in die Missstände unseres Gesundheitssystems.

www.sueddeutsche.de/gesundheit/aussenans...rganspende-1.3827763
www.sueddeutsche.de/gesundheit/rueckgang...antationen-1.1867695
 

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