Hallo Pitjes, hallo kohana,
kohana, Danke für den Link.
Pitjes, ich glaube, da gibt ein paar Missverständnisse.
Die arterielle Versorgung wird über drei Zuflüsse gewährleistet: Die Arteriae suprarenales superiores entspringen der Arteria phrenica inferior, die Arteria suprarenalis media entspringt direkt der Aorta abdominalis und die Arteria suprarenalis inferior stammt aus der Arteria renalis. Die venöse Drainage erfolgt über eine Vena centralis, die aus dem Hilum der Nebenniere austritt. Das venöse Blut der linken Nebenniere gelangt über die Vena suprarenalis sinistra in die Vena renalis und von dort in die Vena cava inferior, während das Blut der rechten Nebennierenrinde direkt über die Vena suprarenalis dextra in die Vena cava inferior gelangt.
Quelle:
de.wikipedia.org/wiki/Nebenniere#Anatomie
Das bedeutet, die Organe werden aus drei großen Blutgefäßen gespeist; gerade im Verhältnis zu ihrer kleinen Größe haben sie einen sehr hohen Anteil am Herzzeitvolumen. Würde man eine Nebenniere im Organempfänger wieder an den Kreislauf anschließen wollen. müssten alle arteriellen und venösen Zugänge wieder hergestellt werden.
EDIT: und es bedeutet natürlich auch, dass die arterielle Versorgung über mehr als nur ein Gefäß erfolgt.
Wenn Gefäße im OP-Verlauf abgeklemmt werden, bedeutet das nicht, dass sie nicht hinterher wieder geöffnet werden. Man klemmt die Gefäße ab, damit das OP-Feld frei ist und es zu keinem Blutverlust kommt. Insbesondere bei OPs mit gefäßchirurgischem Anteil kann man so auch sicherstellen, dass im OP-Feld vorhandenes Blut aus den bearbeiteten Gefäßen kommen muss und dem nachgegangen werden muss. (siehe unten)
Bei der Nebenniere produzieren beide Anteile (Nebenierenrinde und Nebennierenmark) Hormone.
in dem von kohana zitierten Abschnitt "Durchtrennung von Aorta und V. cava oberhalb und unterhalb der Nierengefäße und Entnahme beider Nieren mit Nebennieren und Fettkapsel!" ist die Entnahme beschrieben, vor dem einsetzen wird das Organ weiter freipräpariert. Niere und Nebenniere liegen gemeinsam in einer Fettkapsel und der Nierenfaszie. Diese Strukturen bis kurz vor dem Einsatz in den Empfänger so zu belassen, schützt das Organ zB vor Transportschäden.
Da jede Geburtsniere auch eine Nebenniere hat,
Eine Niere "hat" keine Nebenniere. Es sind zwei unabhängige Organe aus unterschiedlichen Organsystemen, die im selben Organismus dicht beieinander lokalisiert sind. Wegen der räumlichen Nähe teilen sie sich auch verschiedene Körperstrukturen. Der Designer war praktisch veranlagt.
Mein OP-Bericht (ich bin doppeltransplantiert, die Zugänge und Schnitte sind etwas anders als bei einer Nur NTx; es zeigt aber vllt etwas besser die Bedeutung der Präparation und gefäßchirurgischen Aspekte):
Kaltpräparation:
Im Eisbad werden das Pankreas und die Niere für die Transplantation vorbereitet. Beim Pankreas ist die Abpräparation des umgebenden Gewebes um das Pankreas erforderlich sowie eine Splenektomie, die zu- und abführenden Gefäße werden akribisch mit Umstechung oder Ligaturen versorgt, sodass mutmaßlich keine blutenden Gefäße vorliegen. Insbesondere muss an der caudalen Fläche des Pankreas im Bereich der Mesovenen und —arterien eine akribische Umstechung erfolgen, nachdem hier keine Klammernaht erfolgt war. Das Duodenum wird proximal und distal nach entsprechender Skelettierung und Freipräparation sowie Ausspülung mit Amphothericin B zurückgekürzt, die Klammernähte mit PDS 4/0 übernäht. Des Weiteren erfolgt die Anbringung eines Wide Grafts auf die A. lienalis und die A. mesenterica superior zur Gewährleistung der ausreichenden Perfusion des Transplantats sowie Schaffung eines Common Ostiums für die arterielle Anastomose. Die Pfortader wird auf einer Strecke von ca. 1 cm nach pankreaswärts freipräpariert, um hier eine ausreichende Strecke für eine Anastomosierung zu gewinnen. Die Übernähungen am Pankreas selbst erfolgen alle mit Prolene 5/0, respektive Ligaturen mit Vicryl. Das Pankreas insgesamt macht einen sehr guten Eindruck bei einem jungen Spender nach isoliertem Schädel-Hirn-Trauma. Die Niere wird in besagter Weise ebenfalls präpariert. Hier Darstellung der A. und V. renalis, Aufsuchen von kleineren Ästen, die durch Ligatur bzw. Durchstechung versorgt werden. Abpräparation des kapsulären Nierenfettes, sodass lediglich im Hilus und um das Pyelon herum etwas Fettreste verbleiben. Auch der Ureter wird dargestellt und von anhängenden retroperitonealen Fettanteilen des Spenders befreit.
Operation:
Lagerung, Desinfektion, sterile Tuchabdeckung. Team-Timeout und Antibiotikaprophylaxe. Dann Laparotomie, Eingehen über die Mediane im Unterbauch. Zunächst werden auf der linken Seite die Iliacalgefäße nach Auslösen des Sigmas von lateral her dargestellt und die Arterie medialisiert, sodass die Nierentransplantation an dieser Seite erfolgen kann, die Ovarialgefäße sowie der Ureter links werden hierbei geschont. Des Weiteren gleiches Vorgehen im Bereich der rechten Iliacalstronnbahn, außer dass hier die A. iliaca communis sowie die V. cava und Bifurkation der Venen so freigelegt wird, dass die Transplantation des Pankreas in diesem Bereich erfolgen kann. Zunächst Transplantation der Niere, hier Ausklemmen der Vene mit Weber-Klemme in üblicher Weise und Anfertigung einer Seit-zu-End-Venovenostomie mit Prolene 6/0 nach Konfektionierung der Öffnung der Empfängervene sowie Rückkürzung der Spendervene. Hier muss eine Ausgleichsnaht in longitunaler Verlaufsrichtung der Vene erfolgen, nachdem die Inkongruenz bei sehr kurzer Vene der rechten Transplantatniere vorliegt. Dies gelingt jedoch problemlos, die Nähte sind primär dicht und gut durchgängig. Danach Anfertigung einer arteriellen Anastomose mit Lebendspendeninsertion und entsprechender Konfektionierung der Gefäße in gleicher Weise, die Ausklemmung erfolgt mit gerader Gefäßklemme sowie 120°-Klemme. Hierbei treten keinerlei Probleme auf. Partielle Freigabe der Anastomosenperfusion. Nachdem auch hier Dichtigkeit vorliegt, wird das Transplantat ingesamt reperfundiert. Es zeigt sich ein sehr gutes Colorit und primäre Urinausscheidung. Daher Rückkürzung des Ureters, Einbringen eines 4,8 F-Double-J-Katheters und Insertion des Ureters als Seitanastomose nach Spatulierung auf die Blase, die zunächst retrograd gefüllt und nach kompletter Füllung im Bereich der muskulären Schichten und Mucosa spatuliert wird. Die Anastomose ist ebenfalls dicht, dann Anbringen einer Antirefluxplastik nach Röhl/Passini in üblicher Weise mit cranialer Stechung der 5/0-PDS-Fäden, mit denen die Anastomose fortlaufend genäht wird sowie überwändlicher Anbringung von muskulären eingestülpten Nähten zur Einstülpung des Ureters. Kontrolle auf Bluttrockenheit, dies ist gewährleistet, sodass im nächsten Schritt das Pankreas transplantiert wird. Hier Anfertigung der Pfortaderanastomose auf die V. cava analog zur Venenanastomose der Niere nach Ausklemmen der Cava mit Satinsky-Klemme. Danach mit kleiner Satinsky-Klemme Ausklemmen der A. iliaca interna ebenfalls seitlich, hier Insertion des Wide-Grafts des Pankreastransplantats. Beide Gefäße liegen spannungsfrei im Situs, an der Arterie sind an zwei Positionen Nachstiche erforderlich, nachdem bei der Perfusionstestung eine Undichtigkeit auftritt. Danach Transplantatreperfusion, im Bereich des Transplantats sind einige Lokalisationen noch nachzustechen bzw. mit Clips zu versorgen. Minimale Blutungen werden mit Bipolar versorgt. Spülung des gesamten Situs, mehrfache Kontrolle auf Bluttrockenheit, insbesondere im Bereich des Pankreastransplantats Versorgung kleinerer Blutungen in beschriebener Weise. Nach Erzielung von Bluttrockenheit Anfertigung einer Jejunostomie von Spenderduodenum auf Empfängerjejunum als Seit-zu-Seit-Anastomose in fortlaufender Nahttechnik zweireihig mit PDS 5/0, invertierende Vorderwandnaht ohne Probleme, gute Durchgängigkeit und erhaltene Passage des Jejunums. Das Pankreas wird spannungsfrei in den Situs platziert und der nach distal weiterlaufende Dünndarm entsprechend gelegt. Re-Platzierung des Coecalpoles über das Pankraestransplantat und Pexie des Sigmas an der Bauchdecke zur Fixierung der Niere und Verhinderung einer Luxation des Nierentransplantats. Einbringen von zwei Robinson-Drainagen in das kleine Becken abschließend und Bauchdeckenverschluss mit fortlaufender Naht mit PDS-Schlinge sowie intermittierenden Ethibondstoppnähten. Subcutannaht und Klammerhautnaht. Aufbringen eines sterilen Wundverbandes sowie Extubation der Patientin im Saal in kreislaufstabilen Verhältnissen nach nochmaliger anästhesiologischer Stellungnahme. Die Operation verlief problemlos, der Blutverlust betrug ca. 300 — 500 ml. Die Patientin wird auf die Station H 5 verbracht. Die Bauchtuch-, Kompressen-, Instrumenten- und Nadelzählung zum Abschluss des Eingriffs war komplett.
Weil ich 40 Jahre insulinpflichtigen Diabetes hatte, haben bei mir auch die alpha-Zellen des Pankreas gelitten und damit die Hypoglykämiewahrnehmnung. Das heißt, ich habe an speziellen Trainingseinheiten teilgenommen, auf adrenerge und glycopenische Symptome zu achten. Und ja, meine adrenergen Symptome sind sehr gut vorhanden nach Tx.