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Tx, Immunsuppressiva, (Covid?), Darmflora 25 Jun 2024 23:24 #525532

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N'Abend,

die Vorgeschichte (etwas länglich):
ich hatte im Dezember Covid, das Hauptsymptom (aber nicht das einzige) war Durchfall.
Ich habe durch 40 Jahre Diabetes ohnehin eine Gastroparese und öfter Luft im Bauch, was eigentlich nie ein großes Problem war, es fällt halt allen Ärzten beim Ultraschall auf.
Vor der Tx habe ich Lactulose anwenden können, seit Tx bereitet es nichts außer einen stark aufgeblähtem Bauch mit Schmerzen.

Etwa einen Monat nach Covid fing das Chaos an. Ich habe ständig einen aufgeblähten Bauch, teilweise habe ich Paracetamol genommen, damit ich (im HomeOffice) durch den Tag komme. Mein Nephrologe konnte beim letzten Ultraschall das Transplantpankreas nicht untersuchen (Luft blockiert Ultraschall).
Die Gasbildung durch die Gastroparese war/ist durch vergärende Kohlenhydraste bedingt. Also habe ich vor etwa 2 Monaten angefangen, komplett auf Lebensmittel zu verzichten, die viele FODMAP s enthalten, und es ist besser, aber noch nicht gut.

Immunsuppressiva können prinzipiell die Darmflora beeinflussen. Die Darmflora besteht aus Bakterien und Mikroorganismen und die Immunsuppressiva können auch den Teil des Immunsystems beeinflussen, der die Bakterien im Darm in einem wohl dosierten Rahmen hält. Folge könnte demnach eine Über- oder Fehlbesiedlung sein.
Auch Covid kann eine Fehlbesiedlung im Darm zur Folge haben.
Seit kurzem gibt es neues Medikament, fü Patienten mit FABD und SIBO . Ob es auch transplantierte anwenden dürfen, versuche ich gerade herauszufinden, möglicherweise interagiert ein Inhaltsstoff zu stark mit Tacrolimus. Auf jeden Fall bin ich stutzig geworden: was, wenn das alles durch eine gestörte Darmflora in Gang kam, weil das jetzt mit Tx UND Covid einfach zu viel war?
Ein Atemtest nach Lactulosegabe ist eines der diagnostischen Mittel bei SIBO. Wie oben geschrieben reagiere ich seit Tx anders auf Lactulose.


Nun doch noch mal ;-) zu meiner Frage:
Hat jemand von Euch nach Tx und/oder Covid bei sich etwas festgestellt, das durch eine veränderte Darmflora erklärbar wäre? Es wäre mal ein Anhaltspunkt, wenn auch andere das kennen.
Wenn ja, wurdet/werdet Ihr mit etwas behandelt?

vG
Anja

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Tx, Immunsuppressiva, (Covid?), Darmflora 26 Jun 2024 07:00 #525534

  • YauLOng
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Hallo Anja,
Bei mir war bis zur Verschlechterung der Nierenleistung 2022 alles ok Transplantation war 1996, die Medikation war bis 2023 2x 500mg Cellcept.
Dann wurde die Dosis erhöht auf 3x 500mg womit die Probleme anfingen , öfters Durchfall mit Wasserverlust und Extreme abnahme der Nierenleistung.
Im Dez 2023 wurde dann nach einem erneuten Anfall das Medikament auf Myfortic 3x 360mg geändert, was das Problem behoben hat.

Somit ja die Medis haben Einfluss auf die Darmflora.

Gruss ,

YauLOng

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Tx, Immunsuppressiva, (Covid?), Darmflora 26 Jun 2024 20:26 #525538

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Hi Anja
Du Arme, das klingt echt lästig.
Lactulose kenne ich vor allem bei Verstopfung, weil es durch Diffusion Wasser im Darm zurück hält. Nebenwirkung sind Blähungen. Eine weitere Ursache könnte ein Mangel an Verdauungsentzümen (Ptyalin im Speichel oder weitere in der Gallenflüssigkeit) sein. Wir Imunsupprimierten dürfen keine „lebenden lactobakterien“ (Bioflorin) einnehmen, was die Wiederbesiedlung kompliziert macht.
Ich kenne ein Präparat namens Flatulex mit Simethicon, Fenchel, Kümmel bekannt, welches gute Wirkung bei übermässigem Gas bildet. Interaktionen sind mir keine bekannt.
Ich hatte nach der TX mit 2x 760mg Myfortic immer wieder Durchfall. Die Dosis wurde aufgrund einer Leukopenie reduziert und auch der Stuhlgang normalisierte sich fast vollständig. Aber ob das auch mit dem Microbiom zusammenhing weiss ich nicht.
LG
Eowyn

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Tx, Immunsuppressiva, (Covid?), Darmflora 26 Jun 2024 22:28 #525539

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Hallo Anja
Bei mir war das 1. Symptom von Corona auch Durchfall und ist dann fast 2 Monate lang aufgetreten. Der Durchfall war nicht so heftig, aber ich bekam trotzdem Kaliumtabletten wegen Flüssigkeitsverlust/leichter Dehydration.
Und die Myfortic-Dosis wurde halbiert, weil Myfortic zusätzlich Durchfall verursachen kann. Ich hatte auch 2x 760mg Myfortic.
Mein Nephrologe erachtet Bioflorin als erlaubt. Aus seiner Erfahrung gibt es keine Probleme ABER ja, einige Transplantationszentren erlauben das nicht. Ich nahm also regelmässig Bioflorin über ca. 3 Monate.
Was schliesslich geholfen hat, weiss man nicht.
Myfortic verursachte seit der Tx leichte Probleme mit Durchfall. Wir sind bei der halben Dosis geblieben bis heute.

Mit Blähungen hatte ich nie Probleme.

Ich war kürzlich an einer Art Workshop, wo es darum ging Forschende und Betroffene zu einem speziellen Thema zusammenzubringen. Der Hintergrund eines Forschungsthemas war:

Chronische Nierenerkrankungen führen zu Veränderungen des Darmmikrobioms. Diese führen zu einem höheren Risiko für intestinale Infektionen, einer durchlässigeren Darmbarriere und einer chronischen leichten Entzündung. In der Folge kommt es zu einem schlechteren Verlauf der chronischen Nierenerkrankung und deren Folge-Erkrankungen. Über eine vorwiegend pflanzliche, nahrungsfaserreiche Ernährung oder pro- und präbiotische Produkte kann den Veränderungen des Darmmikrobioms, die bei chronischen Nierenerkrankungen auftreten, entgegengewirkt werden.


Studien mit gezielt ausgewählten präbiotischen Produkten sollten den nächsten Schritt in der Forschung darstellen. Mehr weiss ich im Moment nicht. Aber es scheint aufgrund dieses Ansatzes einen (hoffentlich bald) behandelbaren Zusammenhang zwischen Nierenerkrankung und Veränderungen des Darmmikriobioms zu geben.

Ich hoffe, man findet bald etwas, das dir JETZT weiterhilft !!

Liebe Grüsse Kohana
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Hi :)