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Tx, Tacrolimus und regelmäßig beim Augenarzt? 13 Dez 2024 14:21 #526618

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Hallo,

gibts hier Mitleser, die wegen Tx regelmäßig Tacrolimus nehmen und auch regelmäßig beim Augenarzt sind?

Wegen meiner Grunderkrankung bin ich seit ~35 Jahren regelmäßig beim Augenarzt und in Augenkliniken, deutlich länger als beim Nephrologen.
Die Auswirkungen vom Diabetes auf die Blutgefä0e der Netzhaut sind der Grund, dass früher viele Diabetiker erblindet sind. Deswegen kontroliert man das regelmäßig, um aktiv werden zu können, bevor das Kind am Brunnenboden augeschlagen ist.
Die regelmäßigen Kontrollen haben aber auch den Hintergrund, dass dort die einzigen Blurgefäße des Menschen sind, an den man Veränderungen nicht-invasiv feststellen kann. Verändern sich dort die Gafäße, tun sie das überall im Körper.

Der Arzt, bei dem ich seit einigen Monaten neu bin, hat als erster in diesen Jahrzehnten erwähnt, dass ich recht enge Blutgefäße in der Netzhaut habe.
Die Nephrotoxizität vom Tacrolimus beruht nicht nur auf Veränderungen, die auf die Niere beshränkt sind, eingie betreffen die Blutgefäße auf systemischer Ebene:
- Vasokonstriktion
- gestörte Mikrozirkulation
- Endothelveränderungen

Es gibt Studien, in denen man Veränderungen an der Netzhaut durch Tacrolimus beobachtet hat.

Hat jemand ähnliches erlebt?

vG
Anja

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Tx, Tacrolimus und regelmäßig beim Augenarzt? 13 Dez 2024 15:32 #526621

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Hallo Anja
Ich nehme auch Tacrolimus und gehe jedes Jahr zur Augenkontrolle. 7 Jahre seit NTx. Ich bin stark kurzsichtig und trug viele Jahre lang "halbharte" Kontaktlinsen tagsüber und Brillen abends und am Wochenende. Ich musste mich letztes Jahr von meinem Kontaktlinsen verabschieden, nachdem ich mehr als ein Jahr herumprobiert (gründliche Untersuchung der Augen und diverse Sorten Augentropfen) hatte, weil meine Augen einfach zu trocken geworden waren. Das ist, gemäss Augenarzt, vor allem eine Alterserscheinung. Auch die leichte Verbesserung der Kurzsichtigkeit ist eine Alterserscheinung. Sonst wurde bisher nichts beobachtet, das auf einen negativen Einfluss von Tacrolimus oder anderen Medikamenten zurückzuführen wäre.
LG Kohana
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Tx, Tacrolimus und regelmäßig beim Augenarzt? 13 Dez 2024 15:47 #526622

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Hallo Anja, der Oberarzt meines Vertrauens im TX-Zentrum hat mir vor einigen Jahren gesagt, es gibt nichts, was Prograf/Tacrolimus nicht macht.
Ich würde mir dringend einen Termin im TX-Zentrum besorgen und die Sache ansprechen. Ich habe viele Augenprobleme und bin immer sehr wachsam. Es wird wahrscheinlich schwierig nachzuweisen, dass Probleme vom Tacrolimus kommen.
Ich denke, du solltest dich bei deiner Vorgeschichte sehr engmaschig kontrollieren lassen. Wie oft gehst du zum Augenarzt? Ich würde meinen, quartalsweise wäre sinnvoll.
Viele Grüße
MaWa
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Tx, Tacrolimus und regelmäßig beim Augenarzt? 13 Dez 2024 16:34 #526623

  • Anja
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Hallo kohana,

ich habe gelesen, dass bei Kurzsichtigkeit auch die Netzhaut kontrolliert wird (Augen weit tropfen, "gucken sie nach oben... nach rechts...."); bist du die ganze Zeit beim selben Augenarzt?
Wenn ja, frag doch beim nächsten Mal, ob er über die Jahre eine Veränderung gesehen hat. vllt kommt ja ein "jetzt, wo sie's sagen..."


Ich finds spannend. Die LMU ist "bekannt" dafür, dass sie überhaupt gar keine Kontrollbiopsien durchführt.
Ich war vor einigen Jahren (nach Tx 2018, vor Corona) durch eine Panne im EMail-Verteiler der Uniklinik hier auf eine Veranstaltung aufmerksam geworden, die eigentlich eine Fortbildung für Nephrologen war, aber offen für jedermann.
Es gab auch einen Vortrag über Biopsien und Früherkennungen von Abstoßungen: Es gibt Zustände, die man bei der Biopsie zu einem Zeitpunkt kann, wo ein Eingreifen noch möglich ist. Wenn man da abgewartet hätte, bis es Symptome verursacht, wäre das Kind nicht nur im Brunnen, sondern durch den Boden durchgeschlagen und das Transplantat hinüber.

In der Lampenfertigung hat man Produktionsfehler früher auch durch Algorithmen-gestützte Bildverarbeitung erkannt, später dann auch mit MachineLearning, inzwischen kommt KI ins Spiel. Mein letztes Hautkrebsscreening hatte als IGEL-Leistung eine KI-gestützte Foto-Analyse und -Dokumentation.
Wenn man jetzt von jedem Frischtransplantierten Aufnahmen der Retina macht und dann zB im Jahresabstand wiederholt, könnte man sehen, ob es eine stärker als altersentsprechende Veränderung seit Tacrolimuseinnahme gibt und hätte eine nicht-invasive Gefäßanalyse.
Ja, die Nephrotoxizität vom Tacrolimus hat auch andere, stärker wirkende, Faktoren; aber wenn jemand überproportional an den Gefäßen reagiert, wird er wohl auch am Tubulus überproportional reagieren.

Lt. www.aerzteblatt.de/nachrichten/156157/No...cht-sicher)-erkennen gibt es Anstrengungen, die Diagnostik zu optimieren. Und dafür braucht es Daten.
Wenn ein Augenarzt erkennen kann, dass Gefäße dünn sind und der Sehnerv heller, dann wird eine KI das quantifizieren und Untersuchungsartefakte aus der Betrachtung ausschließen können.

Man weiß zwar (noch) nicht, woher soetwas kommt und ob es nicht neben Tacrolimus auch andere Gründe haben könnte (die man dann Gefahr läuft, zu vernachlässigen), aber es könnte ein Mosaiksteinchen sein, wo dann in ferner Zukunft auch eine LMU ohne klinische Symptome eine Kontrollbiopsie in Betracht ziehen würde.

Klingt cool ;)
Anja

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Tx, Tacrolimus und regelmäßig beim Augenarzt? 13 Dez 2024 16:37 #526624

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und bin immer sehr wachsam.
Du kennst das Bild, wenn eine Katze im Tiefschlaf ein Geräusch hört und sich ein Ohr langsam in die Richtung vom Geräusch dreht? :prost:

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Tx, Tacrolimus und regelmäßig beim Augenarzt? 13 Dez 2024 17:01 #526625

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Ja, die Netzhaut wird auch kontrolliert. Ich bin jetzt 2 Jahre beim selben Augenarzt und die Situation ist stabil. Aber ich frage mal das nächste Mal genauer nach.

Betreffend Biopsie: es gibt auch Forschungen, um weniger invasive Methoden zu finden. In einem Schweizer Transplantationszentrum haben sie ein Element im Blut untersucht. Wenn diese Methode erfolgreich wäre bzw. sicher genug, wäre nur noch ein Tropfen Blut nötig, um eine Abstossung zu erkennen bzw. auszuschliessen. Allerdings muss man dazu vor (oder unmittelbar danach?) mit der Testreihe beginnen, soweit ich mich erinnere. Ob die Methode von Erfolg gekrönt war, weiss ich nicht. Vielleicht war sie doch nicht sicher genug.

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Tx, Tacrolimus und regelmäßig beim Augenarzt? 13 Dez 2024 17:47 #526626

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@Kohana und Anja

Werden bei euch auch regelmößig OCT-Untersuchungen gemacht? Dadurch hat man zuverlässige Informationen und erkennt Veränderungen am Auge. Zudem hat man dann die Möglichkeit, die Entwicklung zu erkennen und zu vergleichen.

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Tx, Tacrolimus und regelmäßig beim Augenarzt? 13 Dez 2024 17:59 #526627

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Im letzten Bericht steht nichts dergleichen und wenn ich den Video hier ansehe, erinnere ich mich nicht an eine solche Untersuchung OCT

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Tx, Tacrolimus und regelmäßig beim Augenarzt? 13 Dez 2024 19:26 #526628

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Ein OCT sollte eigentlich bei stark Kurzsichtigen Standard sein, da die Netzhaut durch die starke Verformung des Augapfels sehr gefährdet ist. Ich gehe in ein großes Augenzentrum, das diese Untersuchung selber durchführen kann und das regelmäßig tut. Ich bin auch stark kurzsichtig.

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Tx, Tacrolimus und regelmäßig beim Augenarzt? 15 Dez 2024 15:29 #526639

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Betreffend Biopsie: es gibt auch Forschungen, um weniger invasive Methoden zu finden. In einem Schweizer Transplantationszentrum haben sie ein Element im Blut untersucht. Wenn diese Methode erfolgreich wäre bzw. sicher genug, wäre nur noch ein Tropfen Blut nötig, um eine Abstossung zu erkennen bzw. auszuschliessen.

Dazu noch ein Gedanke: Das wäre ein Verfahren für die Abstoßungen.
Die Nephrotoxizität der CNI ist das andere große Problem, für das man auf Biopsoen angewiesen ist.

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