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Medikamente beeinflussen Ausscheidung. 19 Jun 2025 16:49 #527774

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Nach 3 1/2 Jahren Transplantiert, kann ich sagen ( betrifft meine Niere) dass das Nierchen, sehr sensible auf verschiedene Tabletten reagiert ( Reaktion sofort bzw. mit 1 tägiger Verzögerung) wird die Ausscheidung erheblich beeinflusst, die kann bis zu 1 Liter/ 24 Std. sein.
Und einen Gewichtszuwachs von bis zu 2 Kg verursachen, auch wenn die Nahrungsaufnahme nur sehr spärlich ist.
Die tägliche Trinkmenge bei 2,1 Liter besteht.
Übeltäter sind, Schmerzmittel, Blutdrucksenker und Antibiotika. Natürlich alle Medikamente vom Nephrologen des Transplantationszentrum genehmigt.
Viele Ärzte zB Kardiologe bestreiten diesen Umstand, da ich es aber bei jeder Einnahme protokolliert habe, ist dies wohl bei mir so der Fall. Jeder Körper tickt eben anders. LG Tom

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Medikamente beeinflussen Ausscheidung. 20 Jun 2025 10:01 #527777

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Hallo Tom,

hast Du Gewicht und Urinmenge getrennt dokumentiert?
Hast Du Stuhlgang und Quellverhalten der Nahrung dokumentiert? Konsistenz des Stuhlgangs (=Flüssigkeitsgehalt)?
Schwitzen (egal, ob durch fieber, Außentemperatur, Sport etc)?
Flüssigkeitsverlust durch Armung (bei Sport oder Singen etc)?

Wenn Du ein Antibiotikum nimmst, hast Du eine bakterielle Infektion, also meist auch erhöhte Temperatur oder Fieber. Bei Dabei hast du eine erhöhte Atemfrequenz und atmest mehr Flüssigkeit ab, Du hast eine erhöhte Hauttemperatur und verdunstest auch ohne sichtbares Schwitzen mehr Flüssigkeit, wenn Du schwitzt, dann natürlich mehr.

Schmerzmittel nimmt man bei Schmerzen. Wenn man Schmeren hat, verhält man sich anders, bewegt sich uU weniger, ernährt sich anders, setzt Stresshormone frei, die potentiell auch die Verdauung beeinflussen.

Eine Änderung der Blutdruckmedikation erfolgt idR als RE-Aktion auf eine Blutdruckänderung - beeinflusst die Ursache der Blutdruckänderung auch einen der o.g. Faktoren?

Schlag mal cum-hoc ergo propter-hoc nach; oder zu deutsch: Die tatsache, dass der Rückgang der Weißstörche mit dem Rüvkgang der Geburtenrate korreliert, bedeutet nicht, dass Kinder vom Storch gebracht werden.

vG
Anja

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Medikamente beeinflussen Ausscheidung. 20 Jun 2025 10:49 #527778

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Eh.....Amlodipin ist bekannt für seine Wassereinlagernde Wirkung, das Argument Blutdrucksenker sorgen für geringere Ausscheidung wenn dir das Wasser im Bein feststeckt kennt fast jeder. o_O

Also der Tom hat definitiv Recht, ist aber auch kein Arzt.

lg
Chris
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Medikamente beeinflussen Ausscheidung. 20 Jun 2025 11:08 #527779

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Eh.....Amlodipin ist bekannt für seine Wassereinlagernde Wirkung, das Argument Blutdrucksenker sorgen für geringere Ausscheidung wenn dir das Wasser im Bein feststeckt kennt fast jeder. o_O

Also der Tom hat definitiv Recht,

Amlodipin hat diesen Effekt nicht wegen einer Wirkung auf die Niere. Es ist ein Calciumkanalblocker, der in der glatten Gefäßmuskulatur wirkt. Dadurch kommt es zur selektiven Vasodilatation, vor allem in den Arteriolen, aber nicht in den Venolen. Arterieller Zufluss und venöser Abfluss sind dadurch aus dem Gleichgewicht, die Gefäße werden weiter, der Blutdruck sinkt, es passt mehr Wasser rein. Hat null mit den Nieren zu tun.

vG
Anja
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Medikamente beeinflussen Ausscheidung. 21 Jun 2025 08:31 #527780

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Hat indirekt doch mit den Nieren zu tun.

1. Wenn man den Nieren Wasser vorenthält weil es in den Beinen feststeckt, haben sie weniger zum Verarbeiten. Die Nieren können beleidigt reagieren wenn sie nichts zum Ausspühlen haben.
2. Betrachtet man den Tagesablauf und den Lebensstil eines Patienten, er trinkt sein Frühstück und nimmt sein Amlodipin, ein normaler Mensch braucht 500ml Flüssigkeit im Körper bevor die Ausscheidung anfängt weil der Wasserhaushalt ein gewisses Minimum braucht. Bei einem Gesunden fängt die Niere also hoffentlich mit dem Frühstück zum Arbeiten an wenn der Wasserhaushalt aufgefüllt ist.
Jemand der Amlodipin genommen hat und Wasser in den Beinen speichert muss dieses Wasser erstmal zusätzlich trinken um auf den Minimumhaushalt zu kommen und somit fangen die Nieren erst bei höherer Trinkmenge zum Arbeiten an als bei einem Gesunden.

Grenzt halt schon an eine ganzheitliche Sichtweise wenn man die Gesamtumstände betrachtet die das für die Niere verursacht. Aber es hat somit immer mit der Niere zu tun wenn es die Ausscheidung beeinflusst will ich meinen.

Sagen wir einfach, ich bin anderer Meinung? :P

3. Ich denke wenn sich Amlodipin spürbar auf die Ausscheidung auswirkt, sollte man es auch zum Wohle der Niere und der Ausscheidung absetzen, auch als TX. Bei uns an der Dialyse ist es so, dass bei neuen Patienten die ihre Ausscheidung überwachen oft festgestellt wird. dass die Ausscheidung wegen den Amlodipin stark nachlässt und mit anderen Blutdrucksenkern wesentlich besser funktioniert, diese Nebenwirkung macht die Patienten so offensichtlich kaputt, an meiner Dialyse haben sich einige Patienten auf andere Medikamente umstellen lassen weil das erst kürztlich ein großes Thema unter den Patienten war. Denke bei einem Transplantierten würden meine Ärzte ähnlich entscheiden wenns in der Flüssigkeitsbilanz deutlich auffällt.
Also ich kann klar sagen, an meiner Dialyse wurden in der Nachtschicht alle Patienten mit Ausscheidung von Amlodipin auf etwas anderes umgestellt, wie als wäre es ein aktueller Mode-Trend den die Patienten haben wollen und den der Chefarzt jedem gewährt ders haben will.


lg
Chris
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Medikamente beeinflussen Ausscheidung. 21 Jun 2025 16:17 #527782

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Wenn Du ein Antibiotikum nimmst, hast Du eine bakterielle Infektion!
,,Nein ich habe einen Zahn gezogen bekommen und das Antibiotikum dient zur Profilaxel."
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Medikamente beeinflussen Ausscheidung. 21 Jun 2025 16:19 #527783

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Hallo Christian,

grundsätzlich richtig ist, dass die Niere für eine ausreichende Funktion auf eine stabile Durchblutung angewiesen ist, und es stimmt auch, dass bestimmte Zustände mit Flüssigkeitsverschiebung ins Gewebe (also Ödemen) zu einer Unterversorgung der Niere mit Blut führen können, was sich dann auf die Urinproduktion auswirkt. Falsch ist, dass ein Ödem automatisch zu einer reduzierten renalen Perfusion führt-

Bei manchen Erkrankungen (z. B. Leberzirrhose, nephrotisches Syndrom, Sepsis) kommt es trotz Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe zu einer sogenannten effektiven Hypovolämie, also: äußerlich viel Wasser, aber im Blutkreislauf zu wenig Volumen, das kann tatsächlich zu einer Minderperfusion der Niere führen.
Bei amlodipinbedingten Ödemen handelt es sich nicht um eine systemische Volumenverschiebung aus dem Gefäßsystem, sondern um eine lokale Druckverschiebung in den Kapillaren.
Die Arteriolen weiten sich, der Blutdruck in den Kapillaren steigt, und es tritt vermehrt Flüssigkeit ins Gewebe aus, aber ohne dass das intravasale Volumen nennenswert sinkt; in diesen Fällen besteht kein tatsächliches Blutvolumendefizit, und die renale Perfusion ist meist völlig ausreichend, sofern der Blutdruck stabil ist.
Der Denkfehler: Du gehst von einer richtigen Beobachtung (Ödeme = Flüssigkeit außerhalb der Gefäße) aus, folgerst daraus aber, dass dadurch automatisch die Niere zu wenig Volumen zum Arbeiten hat. Das wäre nur richtig, wenn tatsächlich auch das zirkulierende Blutvolumen (also das, was durch die Nierenarterien fließt) reduziert ist - und das ist bei Amlodipin-Ödemen in aller Regel nicht der Fall.
Bei transplantierten mit Tacrolimus als Teil der Immunsuppression wird Amlodipin teilweise bevorzugt, eben weil es den Blutdruck durch eine Gefäßdilatation senkt. Die Nephrotoxizität von Tacrolimus beruht unter anderem auf einer anhaltenden Vasokonstriktion und strukturellen Veränderungen wie Arteriolen-Hyalinose und interstitieller Fibrose. Calciumkanalblocker verhindern diese Prozesse nicht, können aber die funktionellen Auswirkungen, insbesondere die vasokonstriktive Komponente, abmildern

Weil bei Dialyse- und Nierenvorgeschädigten (Nieren-Txler haben zwar meist eine gute Nierenfunktion, nichtsdestotrotz aber nur 50% der Nieren eines Gesunden) terminale kardiovaskuläre Ereignisse immer noch weit abgeschlagen auf Platz 1 der Todesursachen ist, und die Blutdruckmedikation nicht nur den Blutdruck selbst, sondern auch den Schutz der Gefäße (und damit zB auch die Transplantationseignung), des Herz/Kreislaufsystems und der übrigen Organe zum Ziel hat, sollte man keinesfalls eigenmächtig verändern, sondern denen überlassen, die die Pharmakodynamik und Wechselwirkungen im Kontext der Transplantation sicher beurteilen können.

vG
Anja
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Medikamente beeinflussen Ausscheidung. 22 Jun 2025 11:18 #527785

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Wie soll man da noch widersprechen :)

Wohl besser garnicht, hab ja selber Amlodipin auf der Liste.

lg
Chris

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Hi :)

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