Hallo Tawi
Ich bin auch keine Landwirtin. Aber vielleicht meldet sich dann noch eine/r ... Ich habe auch ein paar gute Ratschläge
- Lange genug vor der Transplantation die Impfungen abklären, falls das nicht schon gesehen ist. Es gibt Impfungen, die man nicht mehr machen darf / kann, wenn man transplantiert ist. Ich musste Hepatitis B machen lassen, Tetanus auffrischen und die Zecken-Impfung war auch vernünftig, weil ich in einem Zecken-Randgebiet lebe. Mein Nephrologe hat auch eine Pneumokokken-Impfung empfohlen.
- Es wurde bei mir auch abgeklärt, welche Kinderkrankheiten ich hatte, weil ich das nicht mehr eruieren konnte. Man testet dazu die entsprechenden Titer im Blut.
- Falls ihr Nutztiere auf dem Hof habt: abklären, welche möglichen Krankheiten eurer Tiere für Transplantierte speziell gefährlich wären, falls es solche gibt. Wer weiss das? Das Transplantationszentrum sollte das abklären können.
- wieder falls ihr Nutztiere habt: beim Tierarzt nachfragen, ob er vielleicht eine/n transplantierte/n Landwirt/in als Kunde hat. Vielleicht bei mehreren Tierärzten nachfragen.
- bist du vielleicht in einem Landfrauenverband oder wie das in Deutschland heisst? Vielleicht gäbe es dort Frauen mit transplantierten Männern, aber beide haben es noch gar nie erwähnt.
- bei Vorsichtsmassnahmen, an die man sich in der Landwirtschaft halten sollte, konsequent sein, vielleicht konsequenter als bisher

ich denke an Helm tragen, spezielle Handschuhe für spezielle Arbeiten, Schutzbrille / Maske tragen beim Arbeiten mit speziellen Materialien (Flüssigkeiten, Pulver, Gase usw. ).
- Das Transplantat wird ja vorne, seitlich im Bauch eingesetzt und ist dort weniger geschützt, als die Original-Nieren. Bei gewissen Arbeiten auf dem Hof / Feld / im Wald, bei denen man den Bauch "einsetzt", aufmerksam sein, mehr Vorsicht walten lassen und allenfalls Schutzausrüstung tragen, falls es das gibt.
Wie MaWa schon geschrieben hat: in Erde und Kompost mit Handschuhen arbeiten. Das Problem ist nicht Erde/Kompost an sich, sondern eben kleine Verletzungen, durch die Erreger eindringen können, die in Erde/Kompost vorkommen.
MaWa schreibt: "Man ist nicht öfter krank als vorher." Da kann ich nur zustimmen. Aus meiner Erfahrung möchte ich hinzufügen: weil das Immunsystem beeinträchtigt ist, braucht es länger, bis etwas verheilt oder durchgestanden ist. Kleine Wunden (und natürlich grössere auch), Erkältungen usw. - alles dauert etwas länger und man muss sich darum auch aufmerksamer kümmern, als wenn man ein 100%-Immunsystem hat. Deshalb auch die Pneumokokken-Impfung und deshalb lasse ich mir auch jedes Jahr die Grippe-Impfung machen. Covid - da folge ich dem Rat meines Nephrologen. Wenn er eine Auffrischung empfiehlt, dann mache ich das. Er bekommt seine Informationen von der Infektiologie-Abteilung des Krankenhauses.
Und nicht unwichtig: Pausen machen, vielleicht eher als früher. Eine anstrengende/eher gefährliche Arbeit nicht alleine machen, obwohl es vielleicht knapp geklappt hätte. Mit mehr Aufmerksamkeit und Vorsichtsmassnahmen hat dein Mann wohl schon einiges an Erfahrung aus der Dialysezeit...
Liebe Grüsse
Kohana