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CM-Virus 26 Apr 2002 22:44 #58855

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Hallo alle zusammen,

bin erst heute auf diesen Seiten gelandet (leider erst jetzt!!!).
Bin 38 Jahre alt und bin hier, weil mein Mann im Februar nach 12 Jahren Wartezeit erfolgreich transplantiert wurde. Leider mit dem CM-Virus in Begleitung.
Von den betreffenden Ärzten wurde nicht viel dazu gesagt. Infos habe ich mir aus dem InterneT geholt, die sich leider nicht sehr positiv anhörten.
Die Angst hat mich fast aufgefressen, so daß eine Freundin mir geraten hat,
diese negativen Mitteilungen erst Mal zur Seite zu legen, und wenn die behandelnden Ärzte ja nichts dazu gesagt hätten, könne es ja auch nicht so schlimm sein.
Nach dem Lesen der CMV-Nachrichten hier kommt alles wieder hoch, und ich möchte folgende Frage an die positiven CMV-TX- ler stellen, bei denen die Infektion ausbrach: Wurdet ihr denn prophylaktisch mit Medikamenten gegen den Virus behandelt oder erst als die Krankheit ausbrach?
Mein Mann muß wegen des CMV 90 Tage lang Valtrex nehmen. Wer hat Erfahrung von Euch damit? Habt ihr eine ähnliche Therapie hinter Euch und die Krankheit brach trotzem aus?
Würde mich über Antworten freuen.
Gruß Paty

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Re: CM-Virus 26 Apr 2002 23:30 #58856

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Hallo Paty,
nach der 1. TP meines Mannes brach bei ihm CMV aus, was man leider erst erkannte als er schon über eine Woche fiebernd im KH lag. Aber es wurde dann erfolgreich behandelt.
Jetzt, nach der 2. TP hat er prophylaktisch 1 Woche Cymeven intravenös bekommen und mußte es danach 45 Tage als Tabletten nehmen (jetzt noch 2 Wochen) .
Soweit ich Dich verstanden habe ist das Virus bei Deinem Mann nicht ausgebrochen, ich denke Du mußt Dir keine Sorgen machen, man wird das regelmäßig kontrollieren.
Ach so: wenn die Ärzte von sich aus nicht viel sagen würde ich sie einfach fragen;-)
Alles Gute wünscht
Julia

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Re: CM-Virus 27 Apr 2002 10:42 #58858

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.....Nach dem Lesen der CMV-Nachrichten hier kommt alles wieder hoch, und ich möchte
folgende Frage an die positiven CMV-TX- ler stellen, bei denen die Infektion
ausbrach: Wurdet ihr denn prophylaktisch mit Medikamenten gegen den Virus
behandelt oder erst als die Krankheit ausbrach? ...........

HALLO PATY, eine kurze Antwort auf deine Frage (s.o.): Ich bin seit 7 Jahren erfolgreich transplantiert. Die Tx-Niere war CMV-positiv - ich bis dahin CMV-negativ. Am Anfang wurde 7 Tage Cimiven gegeben... Der Virus brach 6 Wochen und dann nochmals 6 Monate nach Transplant aus. Beide Male sehr heftig und ich lag jeweils über 3 Wochen in der Klinik. Es war eine fürchterliche Zeit zwischen Hoffen und Verzweifeln. Letztendlich wurde der Virus mittels starker Medikamente niedergekämpft und mir geht es seit 6einhalb Jahren SEHR GUT!

Also keine weiteren prophylakischen Maßnahmen oder so (bei mir). Aber frag doch mal Dr. Grieger zu diesem Thema.
Falls du mehr dazu wissen möchtest: mailto -
Viele Grüße und Kopf hoch.
Gerd

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Re: CM-Virus 27 Apr 2002 12:10 #58868

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Hallo Paty,

bin vor 5 Monaten transplantiert worden, auch mit CMV. Die ersten 3 Monate bekam ich prophylaktisch Cymeven, bis jetzt hat sich der Virus nicht gemeldet, wurde auch mehrmals überprüft. Ich denke man sollte monatlich und bei akuten Problemen (Infekten) dieses immer kontrollieren.
Normalerweise reicht die Prophylaxe aus.

Übrigens, Ärzte sagen selten viel, das meiste muss man ihnen aus der Nase ziehen.

Gruss Edgar

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Re: CM-Virus 01 Mai 2002 16:34 #58905

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Wenn der Empfänger CMV-negativ und der Spender CMV-positiv ist wird heute üblicherweise eine Prophylaxe mit einer geeigneten antiviralen Substanz durchgeführt. Damit ist das Risiko einer generalisierten Infektion deutlich reduziert, jedoch nicht völlig ausgeschlossen.

Die Patienten sollten eigentlich darüber informiert werden. Wenn dann Symptome auftreten (oft Magen-Darm-Beschwerden, die dann manchmal fälschlich auf Cell-Cept zurückgeführt werden, oder allgemeines zunehmendes Krankheitsgefühl), sollte man rasch die Diagnostik in Richtung CMV lenken, um frühzeitig mit der dann in der Regel erfolgreichen Behandlung beginnen zu können. Hier steht die Beratung - und nicht das Angst machen - im Vordergrund.

Mit besten Grüßen.

Dr. Manfred Grieger

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Re: CM-Virus 01 Mai 2002 21:53 #58906

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Lieber Dr. Grieger,
danke für Ihre Antwort. Verstehe ich es also richtig, daß eine Infektion jederzeit trotz der Prophylaxe ausbrechen kann? Bedeutet es auch, sobald die Prophylaxe endet, muß verstärkt nach einer beginnenden Infektion Ausschau gehalten werden?
Kommt es auch vor, daß eine Infektion während der Prophylaxe ausbricht?
Mein Mann nimmt Valtrex über 90 Tage (bis Mitte Mai).
Und folgende Frage beschäftigt mich auch sehr: Kann ich mich vor diesem Virus schützen? Ich weiß, daß dreiviertel der Bevölkerung damit rumrennt, aber ich habe es definitiv nicht (wird regelmäßig vom Betriebsazt untersucht. Daß es normalerweise nicht zu einer Infektion kommt, beruhigt mich nicht. Denn was ist wenn mein Organismus geschwächt ist? Ich hatte schon mal eine akute Pankreatitis und immer wieder mal Probleme damit und ich habe Bedenken, daß in diesem Falle der Virus sehr wohl bei mir ausbrechen könnte.
Meine Frage ist auch ob beim Geschlechtsverkehr Kondome benutzt werden sollen?
Wenn die Infektion ausbricht ist der Verlauf dann durch entsprechende Therapie aufzuhalten oder muß man dann so oder so in vollem Umfang durch?
Ich weiß, daß sind viele Fragen auf einmal, es beschäftigt mich halt sehr, vor allem wie unterschiedllich damit umgegangen wird, denn von der TX-Ambulanz kamen überhaupt keine Hinweise und Erklärungen. Mein Mann hat auch nicht danach gefragt, er weiß überhaupt nicht was dieser Virus bedeuten kann!
Ich möchte Ihnen schon im voraus für Ihre Mühe danken!
Paty

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Re: CM-Virus 20 Mai 2002 17:14 #59202

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Hallo Paty.

Zunächst ist die Ansteckungsgefahr am Größten, wenn durch das transplantierte Organ eine große Zahl von Viren unter den Bedingungen der hohen Immunsuppression in den Körper gelangt. Daher führt man die Prophylaxe (und Therapie) durch. Damit sollten alle CMV-Viren abgetötet werden. Danach ist das Risiko für eine akute CMV-Virus-Infektion relativ niedrig, aber nicht 0%.

Zur Frage der Kondome in einer intakten Lebensgemeinschaft kann man sicher bezüglich der Infektvorbeugung darauf verzichten. Bei wechselnden Partnern ist es jedoch auch für nicht Kranke eine sinnvolle Schutzmaßnahme.

Mit besten Grüßen.

Dr. Manfred Grieger

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