THEMA:

Ich interessiere mich für Erfahrungen nach einer Transplantation. Meine Mutter ist Dialyse-Patientin, ich habe schon mit dem Gedanken gespielt ihr eine Niere zu spenden. Wir sind aber beide immer wieder hin und her gerissen von den ganzen Geschichten, die man so über TP hört. Viele Medikament, die man nehmen muß mit ausreichend Nebenwirkungen, die angst vor dem Versagen der neuen Niere, das runterfahren des Imunsystem, so daß man jede Erkältung oder Bakterie seiner Mitmenschen gleich mitnimmt. Was ist dran an diesen Geschichten, ist es wirklich besser eine Niere zu haben als an die Dia zu müssen?
Das jüngste Beispiel bei uns im Nachbarort hat eine Frau im Alter meiner Mutter (60 Jahre) eine Niere bekommen, mittlerweile liegt sie schon das 3. mal seit Dezember in der Klinik weil sie irgendeine Infektion hat.
Meine Mutter kommt mit der Dialyse im allgemeinen ganz gut zurecht, jetzt geht sie erst abends um 6, deshalb ist die zeiteinschränkung nicht mehr so massiv, weil abends schaut sie eh meist Fern, das kann sie an der Dia auch.
Verzeiht, wenn ich teilweise Blödsinn schreibe aber ich kenne mich echt überhaupt nicht aus für viele Infos danke ich schon jetzt
Susanne

Hallo, Susanne, ich habe meinem Mann (wir sind beide 47 Jahre jung) im Juni vergangenen Jahres eine Niere geschenkt, und ich sags immer wieder - wir haben diesen Schritt noch keinem Moment bereut. Bei meinem Mann ist die Niere sofort angesprungen und sie arbeitet seit dem einwandfrei. Sein Blutdruck ist wieder normal, er ist nicht mehr müde oder erschöpft. Er kann ein völlig normales Leben führen. Die Tabletten, die er jetzt einnehmen muss, ist ein Vielfaches weniger als vor der TX. -Wenn du weitere Infos wünschst, dann sende mir eine Mail, wir beantworten dir jede Frage. () Alles Liebe für dich und Deine Mutter. Kerstin

Hallo Susanne!
Ich kann von meiner TX nur Positives berichten. Ich würde es mir nicht anders wünschen und bin froh, daß ich mich damals sofort auf die Warteliste setzen lassen habe. Ich bin seit 12 Jahren erfolgreich transplantiert (Krea zwischen 0,8 und 1,0). Ich habe und hatte in den ganzen Jahren keinerlei Probleme mit meiner Niere. Ich nehme morgens und abends Sandimmun (Immunsupressiva) und morgens zusätzlich 2mg Kortison. Das ist alles. Brauche keine Blutdrucksenker oder Diuretika o.ä. Ich bin in Vollzeit berufstätig. Bin in der Verwaltung angestellt. Arbeite in der Kfz-Zulassungsstelle und komme durch diesen Beruf täglich mit sehr vielen Menschen in Kontakt. Klar ist, daß da der eine oder andere ne Erkältung mitbringt. Ich bin nicht öfters erkältet als meine Kollegen, eher weniger. Mein Motto ist ganz einfach: gesunde, positive Einstellung zum Leben und zu der Krankheit, immer die Medikamente nehmen, Sport treiben, auf das Gewicht achten, gesund ernähren, viel trinken (Rotwein nicht vergessen) ... Ja, was noch? Ich hatte denk ich auch viel Glück, hab eine super junge Niere bekommen, die gut zu meinem Gewebetyp und überhaupt zu mir passt. Du kannst mir gerne eine Mail schreiben, wenn Du Fragen hast.
Alles Gute für Deine Mutter und Dich.
Gruß Daniela

Hallo Susanne,
obwohl ich zwei Transplantationen hinter mir habe, die nicht gerade erfolgreich verliefen ( erste Niere hielt ca. 11/2 Jahre, zweite hat gar nicht gearbeitet ), würde ich sagen, wenn aus irgendwelchen anderen gesundheitlichen Gründen nichts dagegen spricht, ist die Transplantation die bessere Alternative zur Dialyse. Natürlich birgt jede Op Risiken und gegen die Abstoßung der Niere gibt es dann auch keine Garantie. Deine Mutter müßte vor einer Anmeldung zur Transplantation auch einige Untersuchungen durchführen lassen.
Soviel ich weiß, ist Deine Mutter auch Diabetikerin. Da kommt dann evtl. auch eine Doppel-TX in Frage, nämlich Bauchspeicheldrüse und Niere. Ihr solltet Euch gut informieren und auf jeden Fall mit den Ärzten in dem in Frage kommenden Transplantationszentrum sprechen.
Viel Glück wünscht Anja