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Organspende möglich? 24 Mai 2003 18:10 #65736

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Ist es möglich, trotz Dialyse, ein Organ zu spenden, wenn man denn mal abtreten muß?
Es ist ja nicht alles matsch.
Luziefee (Bettina)

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Re: Organspende möglich? 24 Mai 2003 18:22 #65739

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Hallo luziefee,
ich besitze einen Spenderausweis. Meine Augen, meine Bauchspeicheldrüse, meine Leber (ich hoffe sie ist noch nicht geschädigt)und mein Herz sind doch noch in Ordnung. Habe als Einschränkung stehen, nicht meine Nieren.
Gruß schminki (Elke)

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Re: Organspende möglich? 24 Mai 2003 21:49 #65741

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Nen Organspendeausweis kann nicht schaden. Aber was tatsächlich noch brauchbar ist werden die Ärzte erst nach deinem Ableben beurteilen (können/dürfen).

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Re: Organspende möglich? 25 Mai 2003 00:04 #65742

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hi, ich habe auch einen :) weil wie Ed gesagt habe, wird eh danach genau geguggt was sie Brauchen können :)

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Re: Organspende möglich? 25 Mai 2003 10:44 #65747

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Hallo luziefee!

Ich hatte vor längerer Zeit mal diese Diskussion mit einem TX-Arzt und mit meinem ehemaligen Dialyse Doc. Laut diesen beiden, ist ein Dialysepatient für eine Organspende nicht mehr brauchbar. Das einzige was man unter Umständen noch nutzen könnte, wären (lt. dieser Ärzte) die Augenhornhäute.
Sämtliche Organe leiden so unter der Dialyse das sie wohl auch schon nach relativ kurzer Dialysedauer (wurde mit ca. einem Jahr angegeben) unbrauchbar wären.
Auch wenn man noch keine offensichtlichen Herzprobleme hat, ist das Herz anscheinend das Organ das sich am schnellsten beginnt zu verdicken usw.
Vorallem die permanente Vergiftung des gesamten Körpers hat natürlich negative Auswirkungen auf sämtliche Organe.

Das war also die Aussage der beiden Ärzte. Ich würde Dir/Euch aber auf jeden Fall empfehlen Euch mal selbst mit Eurem Dialysearzt und vielleicht auch mit einem Tx Doc zu unterhalten.

Davon abgesehen. Hättet Ihr überhaupt keine Bedenken ein Organ eines Dialysepatienten zu nehmen? Also ich schon.

In dem Sinne...

Liebe Grüße

Tanja

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Re: Organspende möglich? 26 Mai 2003 02:32 #65759

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Zwar habe ich (noch) keinen Spenderausweis, aber was sollte gegen die Brauchbarkeit von Hornhäuten (bei NichtdiabetikerInnen) oder Gehörknöchelchen sprechen? Im Übrigen hätte ich schon immer das sog. Clubmodell bevorzugt: nur wer selbst zu spenden bereit ist, bekommt auch eine Spende. LG Debi

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Re: Organspende möglich? 26 Mai 2003 09:22 #65763

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Ich habe einen Spendeausweis. Kein Mensch, der sich heute einen Ausweis besorgt, weiß, wie es ihm in 30 Jahren gesundheitlich geht. Das entscheiden die Ärzte, wenn es soweit ist.
Debi spricht mir aus der Seele: Wer nicht bereit ist Organe zu spenden, sollte die Konsequenzen spüren, wenn er selbst mal an einem Organversagen leidet - entweder ist man dafür oder dagegen. Zumindest sollte er gegenüber Spendewilligen hinten angestellt werden. Alles andere ist unfair.
Wir haben in dieser Richtung schon Vorschläge an entsprechende Institutionen geschickt -keine Chance. Wo wir doch sonst so aufgeschlossen gegenüber neuen Gesetzentwürfen sind :-)
Was die meisten Leute auf der Straße nicht wissen:
Das Risiko, Organempfänger zu werden ist um ein vielfaches höher, als Organspender in Frage zu kommen.
Allen einen schönen Tag
chrisi

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Re: Organspende möglich? 26 Mai 2003 10:03 #65764

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Könnte es sein das du genauso wie viele andere auch, aus reiner Gedankenlosigkeit oder bequemlichkeit noch nicht dazu gekommen bist auf einen kleinen zettel deinen Namen einzutragen und damit deine Bereitschaft zur Organspende Ausdruck zu geben.
Ich will dir damit keinen Vorwurf machen dein beispiel zeigt nur das sogar direkt betroffene sagen ich habe NOCH keinen Ausweis. obwohl es ja für dich leichter ist an einen dranzukommen oder selbst einSchriftstück aufzusetzen was darauf hinweist das du zur Organspende bereit bist. Da du ja besser in diesem Thema steckst als Ottonormalverbraucher.
Na ja jetzt wird man sich rausreden wollen mit begründungen wie ich dachte.. oder bisher... oder was weiss ich.
Vieleicht sollten wir mal ne Umfrage machen hallo TeeWee :-) wer unter den Usern denn einen Organspendeausweis hat.
roland
Hei Debi ich entschuldige mich im voraus wenn das jetzt zu hart war.

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Re: Organspende möglich? 26 Mai 2003 11:57 #65767

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Wars ganz und gar nicht! Ich habe vielmehr echte Skrupel beim Thema Organtransplantation und war drauf und dran, Tanja noch viel härter anzugehen. Für mich ist es eine echte Frage, wieviel Menschen vom Sterben erleben, wann es abgeschlossen ist etc. Daß es keine Hirnaktivitäten mehr gibt, ist mir klar. Aber das ist unser Verstehen, solange wir so leben, wie wir eben jetzt leben. Ich meine, es gibt auch noch andere Wahrnehmungsmöglichkeiten, die verborgener sind. Huch, das ist so schwierig auszudrücken...Vielleicht kommen wir ja gemeinsam weiter? Übrigens hab ich nichts dagegen, wenn anfere für sich ganz anders entscheiden. LG Debi

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Re: Organspende möglich? 26 Mai 2003 12:20 #65769

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Hallo Debi!

Erst mal vorweg eine Frage. Aus welchem Grund wolltest Du mich angehen?! Weil ich gefragt habe, ob keiner von Euch Bedenken hätte ein Organ eines Dia Patienten anzunehmen??
Also ich hätte die auf jeden Fall. Auch wenn man vielleicht noch nichts offensichtliches spürt, sind sämtliche Organe mit Sicherheit nicht so fit wie die eines gesunden Spenders!

Wenn ich es richtig verstanden habe, hat Roland auch nicht mich, sondern Dich gemeint mit seinem Beitrag. Das liegt wohl daran weil Du angegeben hast Du hättest NOCH keinen Ausweis.

Ich habe meinen Spenderausweis im Übrigen nach dem Gespräch mit den Ärzten (siehe 1. Beitrag) weggeworfen.
Ich bin mittlerweile seid 18 Jahren an der Dialyse und kann mir nicht vorstellen das irgendjemand meine Organe noch haben möchte! Nach der Aussage der Ärzte sind sie auch nicht zu gebrauchen!
Ich glaube auch nicht, das bei einer TX für die Ärzte genug Zeit vorhanden ist (da ja alles relativ schnell gehen muß) die übrigen Organe noch genau auf Funktionsfähigkeit zu überprüfen.
Deinen letzten Beitrag habe ich nicht so ganz kapiert. Was meintest Du mit anderen Wahrnehmungsmöglichkeiten??

Für die, die für das Prinzip Organ gegen Organ sind. Was macht jemand der auf ein Organ wartet und durch irgendeine Krankheit aber selbst nicht spenden kann?! Jetzt kommt sicher die Antwort: Ja man kann ja Ausnahmen machen. Aber da fängts schon wieder an. Im Endeffekt gibt es dann wieder Ausnahmen in alle möglichen Richtungen und der Schluß wird sein wie bei sämtlichen Gesetzen in Deutschland. Es gibt immer eine Möglichkeit ein Gesetz zu umgehen bzw. nach eigenem Ermessen auszulegen. Womit dann auch dieses Gesetz wieder hinfällig wird. Außerdem kennt doch jeder die Einstellung der Gesunden Bevölkerung. Frei nach dem Motto mir passiert sowas doch nicht:

Dann doch lieber die Widerspruchslösung wie in z.B. Österreich. Denn dann ist jeder gezwungen den Hintern hoch zu bekommen und sich Gedanken um das Thema zu machen.

Zum Abschluß noch für die Gegenargumente. Ich bin nicht zur TX gemeldet und habe auch nicht vor mich jemals wieder zu melden.

Gruß Tanja

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Re: Organspende möglich? 26 Mai 2003 13:32 #65771

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hei Debi
da sind wir wieder beim Thema www.aktion-leben.de oder hier im Allgemein Forum zu finden unter dem Titel werbung gegen Organspende vom 23. April im Archiv.
Aber dein noch signalisiert ja auch irgendwie das du deine Bedenken fast abgelegt hast.
Im übrigen sind für solche Bedenken ja auch die Bestimmungen in unserem Organspendegesetz gedacht.
Ich bevorzuge auch die Widerspruchslösung da es mir als Deutscher in Österreich sehr geholfen hat. durch einen Wohnortwechsel nach Österreich konnte ich meine Wartezeit entscheidend verkürzen.
aber zurück zum thema man muss respektieren wenn einer gegen Organspende ist egal aus welchen grund.
Also entscheide dich so wie du es für dich richtig findest.
Roland

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Re: Organspende möglich? 26 Mai 2003 17:55 #65778

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Hallo Tanja, ja, es war wohl Dein Satz gegen die Organe von DiapatientInnen, der mich gewurmt hat. Das liegt wohl nicht zuletzt daran, daß ich vor dem TXgesetz mal eine Frau im Fernsehen gesehen habe, die schroff ablehnte, selbst zu spenden, aber mit einer ziemlich selbstverständlichen Anspruchshaltung auftrat, daß ihr doch ein Spenderorgan zustehe. Das fand ich irgendwie unpassend. Welches Recht haben wir auf Organe anderer? Wir können uns über jeden Spendenwilligen freuen, dafür werben, dankbar sein, aber einen Anspruch finde ich übergriffig. Das kommt mir wie ein Raub vor. Auch, wenn ich weiß, daß ein hirntoter Mensch nichts mehr von seinen Nieren hat.
Wahrscheinlich gehört zu jedem Organempfang auch ein gutes Stück Vertrauen: es wird schon klappen. Jedenfalls habe ich gesehen, daß die eigene Akzeptanz die immun. Verträglichkeit enorm unterstützt.
Ich selbst beschäftige mich seit mindestens 29 Jahren mit dem Thema Organspende (Dia seit 2/74). Und ich habe, wenn auch nur vertretungsweise, auf einer neurochirurgischen Station hirntote PatientInnen mit ihren Angehörigen und Pflegepersonal gesehen. Das hat in mir die Frage nach den Wahrnehmungsmöglichkeiten geweckt. Der Mensch, wie wir ihn erleben, ist abhängig von einem funktionierenden Hirn. Wenn das irreversibel ausfällt, gibt es ihn so nicht mehr. Aber: ich bin ziemlich überzeugt davon, daß unsere Seele (klar: med. nicht nachweisbar!) Wahrnehmungen macht, die vom Hirn unabhängig sind. Deshalb liegt mir so sehr an einer bewußten Zustimmung zur Organspende, und die auch möglichst gut aufgeklärt. Ich möchte nicht von der Faulheit oder Dummheit anderer profitieren. Aber das gilt (noch) nur für mich. Mir wäre am liebsten, Menschen kämen auf die Intensivstationen und wären dann immer noch bereit, als potentielle Organspender zu fungieren.... Aber vielleicht ist das zu viel verlangt.
Was meine Person betrifft: ich werbe dafür, sich gut zu informieren und im Familien- und Freundeskreis von Organspende zu reden, auch über die je eigene Entscheidung. Ich selbst habe TX immer nur als Hintertürchen gesehen, meine erste Wahl ist die HD.
Soviel für den Moment. LG Debi

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Re: Organspende möglich? 26 Mai 2003 20:57 #65782

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Hallo,
vielen Dank Euch allen. Nein, ich habe nicht aus Faulheit oder sonstwas keinen Spenderausweis.
Ich hatte mein erstes Nierenversagen mit 21 und habe häufiger darüber nachgedacht.
Aber da ich seit 17 Jahren nun schon schlechtere Nierenwerte hatte, als ein ein gesunder Mensch, habe ich es eigentlich nie für möglich gehalten, zu spenden.
Aber jetzt, da ich selbst potentielle Organempfängerin bin, macht man sich doch Gedanken, ob man im Falle eines Falles, nicht einem anderen mit seinen noch funktionierenden Organen helfen könnte.
Ich kann tanjas Einwand verstehen, wenn sie meint, ob ein Organ von einem DiaPatienten haben möchte.
andererseits, wir wissen, daß Dialyse sich auch auf andere Organe auswirkt, aber andere?
Wenn man einem Herzpatienten sagt, man hätte ein passendes Organ für ihn, das käme aber von einem Dialysepatient; ob der sich wohl vor einer TX noch kundig machen möchte, was das bedeutet?
Nun gut, Euch allen einen schönen Abend.
Bettina

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Re: Organspende möglich? 27 Mai 2003 09:49 #65789

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Obwohl auch mir bewusst ist, dass ich mit meinen Zysennieren/leber kein guter Organspender bin, habe ich aus Prinzip einen Organspenderausweis ausgefüllt.

Das System Organ gegen Organ finde ich grundsätzlich fairer (logischer) als das jetzige, obwohl mir klar ist, dass auch dieses System seine Haken hätte, die viele mehr oder weniger befriedigende Kompromisse nötig machen würden. Positiv daran: Durch die dadurch entstehenden öffentlichen Diskussionen würden sich viele Menschen Gedanken zum Thema Organspende machen, die es sonst nicht täten - nur schon dieser Effekt ist begrüssenswert.

Ich akzeptiere ein Nein zur Organspende, wenn es überlegt gefällt wird und vor allem wenn es konsequent gemeint ist, also Nein zur Spende = Nein zum Empfang. Und da wären wir schon bei einem der obenerwähnten Haken - Wann spätestens müsste man in einem System Organ gegen Organ den Entscheid Ja oder Nein fällen? Wer entscheidet für Nicht-Entscheidungsfähige (Babies, Kinder, geistig Behinderte, Entmündigte...). Was wenn man als Jugendliche aus tiefster Überzeugung Nein sagt und später seine Meinung zu Ja ändert? Interessant ist auch, sich zu überlegen, wie man den Entscheid praktisch festhalten würde - im Fahrausweis? - was wenn man (noch) keinen hat - im Pass? - haben auch nicht alle usw. usw.
... wenn ich mir das so überlege, könnte man das doch in Form eines Tattoos festhalten, am Hintern oder so :))

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Re: Organspende möglich? 27 Mai 2003 11:14 #65791

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Hallo Johanna,
ich stimme dir zu. Da in unserem Land eh fast alles registriert wird, es lebe der gläserne Mensch, könnte man den Organspendewillen im Ausweis gleich mit festhalten. Änderungen müssten möglich sein, wie bei einem Umzug auch. Da in letzter Instanz eh die Anghörigen entscheiden, ist das mit Kindern, Jugendlichen und Entmündigten kein wirkliches Problem. Das Problem sind unsere Gesetzgeber. Die sind der Meinung, dass diese Vorgehensweise zu hart und somit undurchführbar ist. Bei anderen Reformen, die Kranke, sozial Schwache etc. treffen, haben sie merkwürdigerweise diese Bedenken nicht. Wir müssen für alles was wir tun oder auch nicht tun, die Konsequenzen tragen-wieso soll das bei der Organspende anders sein? Bei der Zahnbehandlung wirds doch schon lange praktiziert - wer nicht regelmäßig zur Behandlung geht, muss später selbst bezahlen.
Eine entsprechende Gesetzvorlage würde die Menschen auf jeden Fall zum nackdenken anregen.
Aber weiterhin sind natürlich unsere Krankenhäuser in der Pflicht. Alle Ausweise nützen nichts, wenn keine Hirntoten gemeldet werden.
Liebe Grüße
chrisi

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Re: Organspende möglich? 27 Mai 2003 11:17 #65792

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Die Überlegung, ob man nur ein Organ bekommt, wenn auch bereit eins zu geben (wenn man tot ist), könnte auch als Nötigung ausgelegt werden.
Ich würde das nicht 100%ig unterstützen, denn das würde u.U. ja heißen: Du bekommst jetzt kein Organ, weil Du keinen Spenderausweis hast, oder nicht willst und wenn Du jetzt an dem Organversagen stirbst, dann hast du eben selbst Schuld.
Sicher ist diese Diskussion schon längst von Euch geführt worden, aber natürlich macht man sich seine Gedanken.
Was ist mit Leuten, die einen Spenderausweis haben, sich aber die Leber zu Klump gesoffen haben, oder weil sie ihr Leben lang tablettenabhängig waren und eigentlich wissen müßten, daß das nicht gut ist.
Sind die nicht auch selbst schuld an ihrem Organversagen? Muß man bei denen nicht auch sagen: Du hast dir das selbst zuzuschreiben, du mußt jetzt auf ein Organ warten. Da sind noch andere, die es eher verdient hätten.
Ich werde auf jeden Fall mal mit meinem Arzt darüber sprechen.

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Re: Organspende möglich? 27 Mai 2003 13:12 #65794

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Hallo Luziefee,
es geht nicht um die Frage wer Schuld an seiner Krankheit hat oder nicht. Wer will da die Grenzen ziehen? Es geht schlicht und einfach darum: Wer gegen Organspende ist, der sollte es mit aller Konsequenz sein und bei evtl. eigener Erkrankung auch dazu stehen. Entweder bin ich dafür oder dagen. So einfach ist das.
Aber das Thema ist in Deutschland eh durch
schönen Tag noch
chrisi

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Re: Organspende möglich? 27 Mai 2003 17:20 #65806

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Hallo,
was mich bei der Möglichkeit Organ gegen Organ stört, ist die Frage, ob sich ein Mensch, der nicht unmittelbar von einer Nierenerkrankung bzw. der Dialyse betroffen ist, überhaupt ausreichend in die Materie hineinversetzen kann, um objektiv zu entscheiden: Wenn ich nicht zur Organspende bereit bin, nehme ich, wenn ich selbst eines benötige auch keines an. Als gesunder Mensch ist sowas schwer. Darum würde ich niemandem ein Organ verweigern, wenn derjenige keinen Organspendeausweis besitzt.
Zur Frage der Verantwortlichkeit für die eigene Gesundheit lassen sich schon Grenzen ziehen, finde ich. Als Raucher, Alkoholiker oder Fettsüchtiger trägt der Patient in hohem Maße eine Mitverantwortung für seine Krankheit. Da wäre ich durchaus für Einschränkungen in der Dringlichkeit auf der Warteliste, solange der Patient nicht bereit ist, seine Laster zumindest einzuschränken. Mir z. B. hat man vor einer erneuten Transplantation geraten, eine Psychotherapie zu machen, um meine Ängste abzubauen . Die Vorgeschichte ist, dass ich eine Niere abgelehnt habe, nachdem schon die Voruntersuchungen im TX-Zentrum gelaufen waren. Sozusagen kurz davor vom Op-Tisch gesprungen.
Viele Grüße. Anja

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Re: Organspende möglich? 27 Mai 2003 19:08 #65809

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Hallo Anja,
interessante Diskussion.Aus deiner Warte hast du absolut Recht. Es geht ja auch nicht darum, den Leuten ein Organ zu verwehren, die keinen Ausweis haben. Dies soll ja dann im Personalausweis o.ä. vermerkt werden. Es geht um die Leute, die AUSDRÜCKLICH gegen Organspende sind. Das sind Menschen, die sich sehr wohl Gedanken um diese Sache gemacht haben. Ich kann mich nicht auf der einen Seite lautstark gegen Organspende stark machen (und die Leute gibt es, glaube mir) und auf der anderen Seite, wenn ich dann selbst betroffen bin, plötzlich alle Prinzipien über den Haufen werfen und laut HIER rufen. Um diese Menschen geht es. Selbst unter unserem Pflegepersonal ist ein Pfleger, der nie und nimmer irgendjemanden im Todesfall ein Organ spenden würde, selbst aber, wenn er oder jemand aus seiner Familie erkranken würde, natürlich sofort auf die Warteliste gesetzt werden wollte. Er müsste es eigentlich besser wissen.
Natürlich macht sich die Mehrheit keine Gedanken, solange sie nicht betroffen sind. Um die geht es aber nicht. Es geht auch nicht um Raucher, Alkoholiker oder Fettsüchtige, Magersüchtige, oh je, wieviele Zeilen kann man hier reinschreiben? Auf die eine oder andere Weise tut jeder irgendwas ungesundes. Ich habe an unserem Stand soviele Frechheiten zu hören bekommen, z.B. besser ihr als ich oder ich habe immer gesund gelebt oderich bin doch kein Ersatzteillager. Man kann ja skeptisch sein, aber dann interessiert man sich wenigstens für die Materie. Aber diese ausdrücklichen Gegner der Organspende, um die geht es mir.
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
Viele Grüße
chrisi

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Re: Organspende möglich? 28 Mai 2003 14:22 #65835

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... wieviele Zeilen kann man hier reinschreiben? Man könnte mal testen, ob TeeWee da überhaupt eine Grenze gesetzt hat :)) meist geht uns wohl früh genug die Puste aus, oder man hört im Hinterkopf den Geldbeutel jammern, weil die Internet-Verbindung schon so lange steht. Zum Glück habe ich ADSL im Büro, da stoppt mich nur die Gefahr, das letzte öVerkehrsmittel nach Hause zu verpassen.

Noch ein bisschen ernsthafter:
Das Thema ist in Deutschland sowieso erledigt - Kann ich mir nicht vorstellen. Ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit, bis das wieder aufgegriffen wird, wenn z.B. ein Regierungswechsel stattfindet, ein Politiker durch einen entsprechend erkrankten Angehörigen zu Aktionen motiviert wird usw. Vielleicht reicht auch ein neuer Hollywood-Schinken zum Thema ... oder lieber nicht, die meisten Filmproduktionen sind punkto Realitätsnähe ja leider meist jenseits von Gut und Böse und wirken sich auf die Spendebereitschaft eher negativ aus.

Priorität auf der Liste heruntersetzen für Raucher, Alkoholiker oder Fettsüchtige, Magersüchtige ... das ist wirklich ein gefährliches Thema. Einige Versicherungen verwenden ja schon ungesunden Lebenswandel als Faktor bei der Berechnung der Prämie bzw. das Gegenteil, z.B. indem Nichtraucher weniger Prämien zahlen. Nur schon einzugrenzen, was genau ungesunder Lebenswandel ist ...... wer würde da die Kriterien festlegen... usw. usw.

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Re: Organspende möglich? 28 Mai 2003 20:21 #65848

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Hallo Johanna,
du weißt, dass ich in einer selbsthilfegruppe bin. Wir haben da schon Gott und die Welt angeschrieben. Das Thema wurde vor Jahren durchgekaut und für nicht umsetzbar erklärt. Eh hier in deutschen Landen so ein gravierendes Gesetz geändert wird, eher geht das berühmte Camel durch das berühmte Nadelör.
Einen schönen Tag noch
chrisi

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Re: Organspende möglich? 31 Mai 2003 21:12 #65924

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Hallo chrisi,
ich denke schon, zu wissen, wen Du meinst. Leute, die gegen Organspende sind, aber selbst ein Organ wollen, gibt es auch genug. Aber wem kann man es verdenken, solange er gesund ist? Da kommen doch viele Ängste hoch, die an sich rankommen lassen macht wahrscheinlich noch mehr Angst. Wenn solche Menschen irgendwann Betroffene werden, verlieren sie vielleicht ihr bisheriges Desinteresse an anderen. Bestimmt ist eine gut passende Niere im Körper eines Antiorganspenders besser aufgehoben als möglicherweise auf dem Müll bzw. in einem Grab. Aa weia, das könnte wieder falsch aufgefaßt werden.
Viele Grüße. Anja

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Re: Organspende möglich? 03 Jun 2003 15:09 #66000

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Hallo Zusammen!

Ich habe mich mit Dr Grieger noch mal über das Thema unterhalten. Er meint auch das es nichts bringt als Dialysepatient gleichzeitig als Organspender fungieren zu wollen.

Vielleicht kann er sich ja auch selbst noch einmal hier dazu äußern (wenn er denn Zeit hat ;o))

Gruß Tanja

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Re: Organspende möglich? 03 Jun 2003 15:10 #66001

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Hallo Zusammen!

Ich habe mich mit Dr Grieger noch mal über das Thema unterhalten. Er meint auch das es nichts bringt als Dialysepatient gleichzeitig als Organspender fungieren zu wollen.

Vielleicht kann er sich ja auch selbst noch einmal hier dazu äußern (wenn er denn Zeit hat ;o))

Gruß Tanja

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