> Ich nehme jetzt Prograf in Kombination mit Myfortic und Prednison. Ausserdem Blutdrucksenker, Cholesterinsenker, Bioflorin, Recormon.
Meine Mutter hat auch die Kombination Prograf & Myfortic, dazu 4 verschiedene Blutdrucksenker, Aranesp und anderes.
Sie hatte schon bei der 1. Transplantation (vor Jahren) Probleme mit tiefem Hämoglobin (damals noch Imurek, war eine Katastrophe) und jetzt (2. Transplantation vor rund 2 Jahren) hat sie auch relativ hohes Kreatinin.
Der tiefste Hg-Wert war 6, dann ging er dank Recormon/später Aranesp rauf bis 12, da wurde das Aranesp abgesetzt, um zu sehen, ob er sich hält. Er fiel wieder auf 9, und seit kurzem spritzt sie wieder alle 2 Wochen Aranesp.
Kreatinin ist seit der Transplantation hoch, aber wenigstens einigermassen stabil hoch.
> Cellcept scheint eine Alternative zu Myfortic zu sein.
Cellcept hatte meine Mutter vor Myfortic. Ihr Magen hat schwer dagegen rebelliert. Myfortic erträgt ihr Magen viel besser, allerdings scheint in den letzten Wochen ihr Darm zu leiden (wiederholte Durchfallperioden), was aber noch Nachwirkungen eines inzwischen abgebrochenen Versuchs mit Magnesium gegen Wadenkrämpfe sein könnte.
> Im Beipackzettel von Myfortic steht überdies, dass man es nicht mit Prograf kombinieren soll. Warum ordnen die Ärzte das Tandem trotzdem an?
Das haben wir auch gesehen und ihren Arzt gefragt. Er hat gleich beim Hersteller angerufen. Der Grund sei, dass die Hersteller es vorziehen, dass Patienten nur mit den von Ihnen hergestellten Medikamenten behandelt werden und nicht gleichzeitig mit denen der Konkurrenz. Das hört sich natürlich stark nach verfolgen der eigenen finanziellen Interessen zu Ungunsten der Patienten an. Ich nehme aber an (positive thinking), dass ein Hersteller beim Testen seiner Produkte nicht zuviel Zeit (und finanzielle Mittel) in zusätzliche Tests investieren will, die die Wirkung seiner Produkte ergründen, wenn sie in Kombination mit Konkurrenzprodukten eingesetzt werden. Meine Mutter hat Myfortic eine Zeit lang kostenlos erhalten. Sozusagen Test am Menschen. Man kann sich überlegen, dass ein Medikament vielleicht erst Jahre später erhältlich wäre und noch mehr kosten würde, wenn Interaktionen mit Konkurrenzprodukten intensiver getestet werden müssten. Der Zeitfaktor ist bei Immunsuppressiva speziell heikel, mein ich.
> Und noch eine Frage: Was ist eine CMV-Infektion?
CMV, der leidige Zytomegalievirus. 60% der Menschheit fängt ihn irgendwann ein, leichte Erkältungssymptome sind das Resultat. Probleme (Lungenentzündung und anderes) verursacht er bei Menschen mit reduzierter Immunabwehr (Babies, AIDS-Kranke, Transplantierte). Transplantierte: Entweder hat man ihn schon und er erstarkt gelegentlich, weil die Immunabwehr medikamentös gesenkt wird, oder man erwischt ihn zusammen mit dem Transplantat oder irgendwann später. Frisch Transplantierte sind für den CMV ein dankbares Opfer. Heutzutage (wohl vor allem wegen der AIDS-Forschung) gibt es verschiedene hochwirksame Medikamente, mit denen man den Virus bekämpft und die Chancen, dass er sich wieder auf Warteposition zurückzieht, ohne dass man das Transplantat verliert, sind relativ gross.