THEMA:

Hallo zusammen,
ich wohne in Hessen und möchte mich bald zur Transplantation anmelden. Allerdings weiss ich nicht in welchem Transplatationszentrum ich mich vorstellen soll. Wer hat den Erfahrung mit Uni-Klinik Frankfurt -oder Mainz und kann mir bisschen über diese beiden Zentren erzählen? Was ist für Euch das entscheidenste Kriterium bei der Auswahl eines Zentrums?
Danke im voraus.
Merci

Hallo!
Beide Zentren sind-was die TX anbelangt sehr gut. Kein Zentrum operiert besser oder schlechter als das andere.
Wichtige Entscheidungskriterien bleiben dann noch die Nachsorge: wie läuft der Ambulanzbetrieb, wie oft muß Du hin etc, .
Die Zusammenarbeit mit Deinem Nephrologen. Meistens arbeiten die Nephrologen mit einem bestimmten Zentrum besonders eng zusammen, so dass Du nicht wegen jeder Kleinigkeit stationär aufgenommen werden mußt, und dass die Kommunikatiuon zwischen betreuendem Nephrologen und Zentrum reibungslos klappt.
Und als letztes: hätte ich eine Wahl gehabt, hätte ich mich auch mal auf Station umgesehen, ob z.B. das Pflegepersonal nett ist etc.
Das sind meine Vorschläge. Es gibt aber bestimmt noch andere Kriterien.
Viel Erfolg....Luisa

Hi,
ich kenne beide Zentren nicht, aber ich habe die Zentren Mannheim (MA) und Freiburg (FR) zwecks Tx kennen lernen dürfen.
Dabei habe ich festgestellt das es gravierende Unterschiede geben kann.

Ein für mich entscheidendes Kriterium, das ich leider erst nachträglich berücksichtigt hatte, ist die Größe des Tx-Zentrums.
Also wieviel Nieren werden im Jahr transplantiert. Zwischen MA und FR liegen dabei Welten: MA ca. 10-20 und FR 100-120 / Jahr.
Das merkte ich dann, wie es Luisa schon beschrieben hat, bei der Nachsorge/Betreuung.
Wobei die Nachsorge und Betreuung unmittelbar nach der OP beginnt ! So hat FR eine eigene Intensivstation mit 5 Zimmer x 2 Betten wo normalerweise nur frisch Transplantierte betreut werden. Entsprechen ist das Intensivpersonal dafür ausgebildet, die bestens die frisch Transplantierten betreuten.
Ein perfekt eingespieltes Team zwischen Tx-Chirurgen und Pflegepersonal.

In MA dagegen wurde ein Zimmer aus der regulären Chirurgie zum TX-Zimmer gemacht und vom Pflegepersonal aus der benachbarten Intensivstation mitbetreut :-(

In meinem speziellen Fall wurde in MA, obwohl unmittelbar nach Tx die Niere kein Urin produzierte, nicht sofort mit dem Doppler geprüft ob die Niere richtig durchblutet ist. Erst 10 Stunden (!) später als normalerweise alles zu spät ist (zu lange warme Ichemiezeit) wurde nachgesehen und festgestellt, dass die Niere nicht durchblutet ist. Dann wurde aufgemacht um zu retten was nicht mehr zu retten war und, ohne das Transplantat zu entfernen, wieder zu gemacht. Ein Tag später dann, mit der 3. OP, die Entnahme.

In MA mangelte es eindeutig an der Qualitätssicherung und der hauseigenen Kommunikation zwischen Chirurgen und Nephrologen :-(

Ich möchte an dieser Stelle noch mal wiederholen was Luisa in ihrem Beitrag beschrieben hat: Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man sich die Station mal ansehen und dort mal mit den Leuten (Chirurgen) reden, um ein Gefühl zu bekommen.

Ich meine das ein Zentrum das viel transplantiert einfach mehr Erfahrung hat und das schließlich zum Vorteil des Patienten ist.

Gruß

Markus

Hallo Merci!
Hier noch ein kleiner Nachtrag in Form von Zahlen:
Frankfurt hat im Jahr 2002 38 Nieren transplantiert, Mainz 28 Nieren und 11 mal Niere/Pankreas.
In Frankfurt und Mainz werden außerdem noch andere Organe transplantiert(in Mannheim z.B. nicht), was auch eine Rolle bei der Erfahrung und Organisation (siehe Beitrag von WilliMA) von TX spielt.
Solltest Du Dir die Zentren anschauen, bedenke, dass jedes Zentrum eine möglichst hohe und gleichzeitig erfolgreiche TX-Rate erzielen will, und somit Konkurrenzdruck besteht.
Liebe Grüße, Luisa

Hallo merci,
ich bin letztes Jahr (23.10.) in Frankfurt transplantiert worden.
Der stationäre Aufenthalt war o.k., die Nachsorge erfolgt
unweit in der TX Ambulanz. Hier betreut mich Dr. Kachel,
den ich seit meiner ersten Transplantion 1986 kenne.
Ich kann hier nur positives mitteilen. Kannst Dich ja mal mit ihm
in Verbindung setzen. Telefonnummer kann ich Dir mitteilen.

Übrigens... meine erste Niere hielt 13 Jahre (auch Dank Dr.Kachel)
Gruß
PETZI

Hallöle!!
Also ich bin seit 1988 bei Dr. Kachel in Frankfurt und ich habe seit dieser Zeit BESTIMMT massig andere Ärtze kennengelernt. Ich kann dir Frankfurt wirklich empfehlen. Seit einigen wochen ist es dort auch vom Personal her super nett.(das war nicht immer so!!!!) Ich fand es eben superpraktisch in der Uni-Frankfurt transplantiert zu werden und dann im KFH betreut zu werden. Ich war auch bei beiden schwangerschaften in betreung bei Dr. Kachel und Dr. Goßmann.
schönenabend noch
Pino