THEMA:

Hallo,
habe eine Frage zur Nierentranplantation. Ich bin seit Juni`07 an der Dia.
Bin auch seit 10 Jahren Diabetikerin.
Nun habe ich gehört, das es eine Doppel-Op gibt. Niere und Bauchspeicheldrüse,
die Wartezeit ca. 3 Jahre ist. Stimmt das?
Hat jemand Erfahrung damit und kann mir weiterhelfen? Ich bin allerdings schon 52
hat man da überhaupt noch eine Chance auf eine OP?
Für Eure Antworten schonmal vielen Dank im voraus.
Chole

Hallo Chole,
ich stehe selbst auf der Liste für die Doppeltransplantation. Diese Patienten werden bei der Transplantation bevorzugt, Wartezeit 1 - 2 Jahre. Allerdings führen nicht alle Zentren diese Doppeltransplantation durch, da die Pankreastransplantation schwierig ist. Da mußt Du Dich erkundigen.
Die Pankraestransplantation hat aber nicht so große Erfolgsaussichten und das Transplantat hält meistens auch nicht so lange wie eine Niere.
Gruß, Roxanne

Hallo Chole,
lass dich nicht entmutigen... Ich selbst bin seit Anfang Juli d.J. an der Dia, habe seit 1972 Diabetes und bin sicher dass es bei mir gut klappen wird, das mit der Doppeltransplantation. Mein Bruder ist mein großes Vorbild, seit 7 Jahren mit beiden Organen transplantiert und beide Teile arbeiten perfekt (toi, toi, toi...). Die Wartezeit wird etwa 1,5 bis 2 Jahre sein nachdem man auf der Liste ist. Das jedenfalls wurde mir gesagt - und - positiv denkend wie ich bin - glaub ich das mal...

Hallo Celine,

Du hast ja wohl schon die Anfangsschwierigkeiten überstanden. Darf ich fragen wie alt Du bist wenn du seit 72 Diabetes hast, oder bist Du Typ I .
Muß man sich um auf die Liste zu kommen noch Untersuchungen aussetzen oder
geht es automatisch? Ich habe gehört man darf kein Übergewicht haben sonst kann man nicht operiert werden?
Wäre nett, wenn Du noch mal schreiben würdest.

Bis dahin Chole

Toll, dass es so gut klappt!

Hallo chole,

diese Doppel-TX wird erst seit ca. 10 Jahren praktiziert. Ich selbst wurde im Mai 2007 doppeltransplantiert. Richtig ist auch, dass diese OP nur bei Diabetikern vom Typ I angewandt wird und nur relativ wenige TX-Zentren diese in Deutschland durchführen. Ich selbst war am Virchow-Klinikum in Berlin. Da jedes TX-Zentrum andere Voraussetzungen und Voruntersuchungen für solch einen Eingriff erwartet, kann ich Dir also nur die Erfahrungen vom Virchow-Klinikum mitteilen. Dort ist es derzeit so, dass nur Patienten bis zum Alter von 45 Jahren für diese Doppel-TX in Frage kommen, warum kann ich Dir nicht sagen. Ansonsten ist die statistische Wartezeit bei Doppeltransplantationen generell geringer, ca. 1-3 Jahre im Vergleich zu einer einfachen Transplantation, weil man in Leiden auf einer anderen Liste geführt wird. Solltest Du aus der Nähe von Hannover sein, auch die MHH bietet diese Doppel-TX mit guten Ergebnissen an. Ansonsten ist Näheres wohl eher am entsprechenden Zentrum zu erfahren. Du müßtest Dich sowieso erst einigen Voruntersuchungen unterziehen.

Börn, das beuteltier.

Hallo Chole,
ja ich bin Typ I und 47 Jahre alt. Also unsere Altersklasse wird bei den Dialyseärzten schon noch als jung eingestuft! Ich kann morgen gerne mal nachfragen ob tatsächlich nur Typ I-er eine Doppeltransplantation erhalten können, das weiß ich nicht um ehrlich zu sein... Und auf der Liste stehe ich auch noch nicht weil man eben schon noch einpaar Untersuchungen über sich ergehen lassen muß. Mein Arzt sagte mir, dass man dem Dialysepatienten mal einpaar Wochen Zeit lässt und dann damit beginnt ihn die Untersuchungen abarbeiten zu lassen.

Ich werde mich dann morgen so gegen 19.00 Uhr nochmal bei dir melden um dir mitzuteilen wie das tatsächlich aussieht! Und wegen dem Übergewicht musst du dir keine Sorgen machen, mein Bruder war auch übergewichtig.... und ist es heute noch :-)
lb. Grüße celine

Hallo Celine,
in punkto Übergewicht kann ich nur sagen, dass Geierlein nach seiner eigenen Aussage erst auf die Liste kommt, wenn er sein Übergewicht abgebaut hat. Scheint wohl doch etwas an dieser Voraussetzung zu sein.
Gruß, Roxanne

Ich war auch stark übergewichtig. Ab einem BMI von 30 wird die Doppel-TX nicht durchgeführt, nach Angaben der allgemeinen Transplantationsrichtlinien, unabhängig vom jeweilgen entrum. Mein BMI war um die 30, also erst mußte ich abspecken, dann nahmen sie mich. Das war natürlich nicht einfach bei PD wegen der Zuckerlösung. Ein Anruf vom TX-Büro kam im September 2006, da hatte ich einen BMI von 30, wog 94 kg bei einer Größe von 1,75 m. Dann nahm ich bis 88 kg ab, beim nächsten Anruf im Mai 2007 klappte es dann.

Björn, das beuteltier.

Hallo Chole,

also meine Ärztin war heute überfragt als ich sie auf die Pankreas Transplantation beim Typ II Diabetiker ansprach.
Ich selbst kann mir vorstellen, dass das deshalb evtl. nicht vorgenommen wird, weil ein Typ II Diabetiker durchaus durch eine andere Ernährung, Sport bzw. Gewichtsabnahme einen normalen Blutzucker erreichen kann. Beim Typ I ist das ausgeschlossen.
Nach Gewichtsreduzierung und mit Nierentransplantation würde die eigene Bauchspeicheldrüse dann wohl auch erhalten bleiben können, denke ich.

Eine Transplantation kann - beim stark übergewichtigen Patienten -
erst nach Gewichtsreduzierung vorgenommen werden. Wegen der Fettzellen etc.

Herzliche Grüße u. alles Gute!

Hallo celine,

ist es nicht so (bei Typ II), daß man wohl in der Anfangszeit durch Bewegung, gesunde Ernährung usw. vom Diabetes wegkommen könnte aber wenn man das alles nicht tut doch irgendwann die Bauchspeicheldrüse ganz kaputt geht? Ich hatte mir das immer so vorgestellt, daß bis die Niere den Geist aufgibt, die Bauchspeicheldrüse schon längst hinüber ist und dann natürlich auch Sport und Ernährung nicht wirklich was bringen. Viele Typ II Diabetiker müssen sich ja auch spritzen.
Liebe Diabetiker, bitte berichtigt mich, wenn meine Vorstellungen völlig falsch sind. Mein Schwiegervater ist auch Typ II, hält sich an nichts, geht immer nur zum Hausarzt, von dem er Tabletten dagegen bekommt.

LG
Sabine

Hallo Sabine,
genauso uist es. Bei Diabetes Typ II kann man im Anfangsstadium noch etwas tun, er entsteht ja meistens aufgrund falscher Ernährung. Ißt man weiter wie gewohnt, so muß sich die Bauchspeicheldrüse immer mehr anstrengen, um das erforderliche Insulin zu produzieren und irgendwann klappt es dann nicht mehr.
Bei Typ I hört die Bauchspeicheldrüse von heute auf morgen mit der Insulinproduktion auf, da kann man nichts mehr retten und auch mit Tabletten (die ja lediglich die Bauchspeicheldrüse zur Insulinproduktion anregen) nichts ausrichten. Insulin muß gespritzt werden.
Gruß, Roxanne

Hallo Roxanne,
hallo Sabine,

hm, in meinem Fall ist die Bauchspeicheldrüse immer noch besser intakt (?!) als die Nieren es sind! Also umgekehrt.
Gerade erst wieder wurde festgestellt, dass meine Bauchspeicheldrüse noch ganz gut mitarbeitet... Ich bin zwar Typ I aber ein Mody Typ, d.h. mein Organ schafft selbständig mit wann u. wie es lustig ist. Deshalb konnte ich den Diabetes nie richtig in den Griff bekommen - nicht weil ich gesündigt habe. Ich bin eigentlich das Beispiel dafür, dass man zwar absolut diätetisch leben kann (und das seit genau 35 Jahren) und trotzdem Nierenprobleme kriegt...