THEMA:

Hier eine aktuelle Pressemitteilung des TX-Zentrums Mannheim (auch auf der Startseite bei dem NewsTicker zu finden):

www.klinikum-mannheim.de/73.0.html?&cHash=9275cc5d9d&tx_ttnews[backPid]=72&tx_ttnews[tt_news]=456


Als ich das gelesen habe, musste ich schon etwas „schmunzeln“. „Patienten, die sich am Mannheimer Universitätsklinikum einer Nierentransplantation unterziehen, können mit einem überdurchschnittlich erfolgreichen Verlauf dieses Eingriffs rechnen.“ – Warum eigentlich?

Weil 85% der postmortal und 100% der lebend gespendeten Nieren sofort nach der TX ihre Arbeit aufgenommen haben? – Jeder TX-Mediziner betont immer wieder, dass es für die Langzeiprognose unerheblich ist, ob das Organ sofort seine Arbeit aufnimmt oder sich dafür einige Tage bis Wochen Zeit nimmt. (vor allem bei Patienten ohne sofortige Funktion wird das ja gern betont ;-))

Weil von 25 Patienten im Jahr 2006 angeblich nur 1 Patient eine Abstoßungsreaktion hatte? - Vielleicht hat das ja auch etwas mit dem Risikoprofil der transplantierten Patienten in Mannheim zu tun (Antikörper usw.)? Da würde mich mal interessieren, ob sie eine Borderline in diesem Zusammenhang auch als Abstoßungsreaktion ansehen?

Weil nach 5 Jahren noch 3 von 4 postmortal gespendeten Nieren (75%) funktionieren? – Das liegt etwa im bundesweiten Durchschnitt.

Weil nach 5 Jahren noch 87% der lebend gespendeten Nieren funktioniert? – auch das liegt im bundesweiten Durchschnitt.

Also warum können Patienten am Mannheimer Uniklinikum mit einem überdurchschnittlich erfolgreichen Verlauf dieses Eingriffs rechnen? Mir erschließt sich das nicht ganz...

VG
MaRIO

Nun ich will jetzt nicht für die mannheimer Klinik sprechen aber vllt hats da ja besonders spezialisierte Ärzte oder Methoden. Also ich denke das es schon einen gewissen Qualitätststand von Klinik zu Klinik hat. Vllt is alles auch nur Glück *grinz*

hallo, mario, du hast recht, es klingt etwas eigenartig - eine Statistik ist bei unter 30 Tx jährlich kaum brauchbar. Laut Qualitätsbericht MH Hannover 2004 192 NierenTx. Da kann die Statistik schon ganz anders aussehen. Aber mit Zahlen kann man vieles treiben.
LG, Tobias

Hallo Mario,
ganz einfach: Rasseln gehört zum Handwerk [lol]

MfG
Peter

Ist es nicht so ähnlich, wenn eine Studie des Deutschen Krankenhausinstituts
zu dem Schluß kommt, dass nicht ein unterschiedliches Engagement der
Krankenhäuser das Spenderaufkommen in Deutschland bestimmt, sondern
es an den Versorgungsstrukturen liegt.
Liest man den Artikel , scheint alles fein in der Kliniklandschaft in Bezug
auf das Organspendeaufkommen.
Aber wer ist das Deutschen Krankenhausinstitut (DKI)?
Das Deutsche Krankenhausinstitut wird von maßgeblichen Verbänden
und Institutionen der Krankenhauswirtschaft getragen, u.a. von der
Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG).

Wieso wundert mich das Ergebnis der Studie nicht?

;-)

Wie heißt es doch so gut: Glaube nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. viele grüße an alle romy

[cool] von Winston Churchill. Wußte doch das ich das erst gelesen hatte.

Ich kenne die Situation in Mannheim ein bisschen. Das Klinikum hatte bisher einen schlechten Ruf in der Region. Dann kamen neue junge Chefärzte der Gefässchirurgie und der Nephrologie und haben tatsächlich engagiert die Transplantationschirurgie auf den neuesten Stand gebracht (z.B. auch AB0-Inkompatible Lebendnieren-Tx). Jetzt wird mit dem was man hat gewuchert, um gegen die bekannteren Unikliniken Heidelberg und auch Freiburg, dessen Einziehungsbereich auch in die Region reicht, Boden gut zu machen. Die Konkurrenzsituation ist für die Patienten auf jeden Fall nicht schlecht und die Selbstbeweihräucherung der Weisskittel gehört wie überall dazu.
Grüsse Grille

Es ist Lobbyarbeit der DKG wegen der Ohrfeige vom nationalen Ethikrat, der in seinem Votum von organisatorischen Gründen für den Organmangel spricht und die mangelhafte Situation in den KH darlegt (siehe auch www.dialyse-online.de/Home/Forum/read.ph...uriauth=#reply_23404 ).
Grüsse Grille