THEMA:

Hallo,

ich habe eine Frage, die mir vielleicht jemand hier beantworten kann.
Meine Spenderin war bei der Transplantation CMV-positiv, ich negativ.
Es wurde damals (Juli 2003) keine Prophylaxe gemacht.
Bei meiner Lungenentzündung im Januar kam der Verdacht auch auf Ausbruch des CMV, hat sich aber nicht bestätigt.
Ist es nicht grundsätzlich notwendig, auch wenn jetzt erst, eine Prophylaxe zu machen, weil ich doch so wohl zu einer Risikogruppe gehöre, oder ?

Gruß
Nicole

Die beste Prophylaxe wäre meiner Meinung nach eine Impfung vor der TX. Danach kannst Du nur die Anzahl der Viren im Blut regelmäßig testen. Wenns zu hoch wird, bekommst Du Valgancyclovir verschrieben bis die Anzahl der Viren wieder 3x hintereinander unter 400 ist (also nicht nachweisbar). Das hat bei mir von September bis letzte Woche gedauert. Normalerweise bricht der virus aber innerhalb des ersten halben Jahres nach der TX aus. Danach ist es, wie ich verstanden habe, wohl doch nicht mehr so gefährlich. Mehr informationen findest du im Thread vom letzten September/Oktober als er bei mir ausgebrochen war.
Viele Grüße von iris

Hallo Iris,

danke dir. Den Thread werde ich mir gleich mal angucken.
Bis jetzt hatte ich mir über den CMV-Virus nicht so viele Gedanken gemacht, aber
nach der Lungenentzündung bin ich doch ziemlich unsicher.

Gruß
Nicole

Hallo

Eine CMV- Prophylaxe mit z.B Valganciclovir, einem Medikament gegen das Virus, macht man nur im ersten halben Jahr, weil durch die deutlich stärkere Unterdrückung der Abwehrkräfte ( Immunsuppression ) die CMV-Reaktivierung haüfiger auftritt und dann auch gefährlicher ist. Nach mehr als 1 Jahr NTX ist das dann so selten, daß die möglichen Nebenwirkungen den Nutzen nicht mehr rechtfertigen.

LG Antje

bei meiner tochter wurde auch keine prophylaxe gemacht vor der lebendspende. sie war negativ, ich positiv. zwei wochen nach der entnahme des zerstörten transplantates (lag aber nicht am cmv), hat sie dann auch voll ne cmv-infektion mitgenommen. war nicht schön.

lg steffi

Die Prophylaxe wurde bei mir auch nicht gemacht. Grund Es handelt sich um ein sauteures Medikament (bei mir war es Valcynte) Kosten 1200 € pro Packung. Bei Ausbruch des CMV Virus (erkennbar am Blutbild) wird das Medikament jedoch sofort verschrieben. Grüsse

Aber muß dann das Blut nicht regelmäßig auf diesen CMV-Virus untersucht werden ?
Und wenn ja, wie oft ?

Gruß
Nicole

Hallo nicole,

CMV kann nach NTX immer wieder ausbrechen, auch nach Jahren - sofern man positiv ist. Grund zur Panik besteht allerdings nicht. Man sollte nur bei Anzeichen immer mit daran denken. Normalerweise wird bei Blutabnahmen im NTZ wenigstens halbjährlich mit auf CMV untersucht. Mit Deiner Konstellation (Spender Positiv, Empfänger Negativ) gehörst Du zu den Hochrisikopatienten. Vielleicht hat aber Dein Körper schon selbst genug Antikörper gegen CMV aufgebaut - auch das könnte meiner Meinung nach möglich sein. Dann bist Du sozusagen selbst die beste Prophylaxe.
Hier ein etwas älterer, aber ich denke immer noch aktueller Link dazu: KLICK

VG
MaRIO