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Lebendspende trotz unterschiedlicher Blutgruppen? 28 Apr 2009 07:02 #85707

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Mein Mann (39) hat Zystennieren und wird in absehbarer Zeit an die Dialyse müssen. Ich würde ihm natürlich gerne die Dialyse und die Wartezeit auf eine Spenderniere ersparen. Und die Erfolgschancen für eine erfolgreiche Transplantation sind sicher höher, wenn der Körper noch in einem gutem Zustand ist. Ich habe daher schon früher über eine Lebensspende nachgedacht, habe aber überall gelesen, dass die Blutgruppen dafür identisch sein müssen (nur Rhesusfaktor sei dabei egal). Wir haben aber unterschiedliche Blutgruppen. Trotzdem meinten die Ärzte, dass das möglich sei. Irgendwie habe ich jetzt das Gefühl, dass wir als Versuchskaninchen dienen sollen. kann mir jemand etwas dazu sagen?
Ich würde mich auch freuen, wenn jemand allgemeines über die Lebensspende erzählen würde.
Würde außerdem gerne mal hören, wie das für mich ablaufen würde. Dazu finde ich wenig Infos. Ich habe schon Angst vor dem, was auf uns zukommt. Leider konnten wir schon bei meiner Schwiegermutter mitansehen, wie diese Krankheit verlaufen kann.

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Re: Lebendspende trotz unterschiedlicher Blutgruppen? 28 Apr 2009 07:18 #85708

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Guten Morgen Albe,

hier ist ein kleiner Artikel zu Deinem Thema:

Erstmals blutgruppenungleiche Nierentransplantation

Erstmals in Deutschland wurde eine blutgruppenungleiche Nierentransplantation bei laparoskopischer Entnahme des Spenderorgans im Nierentransplantationszentrum des Universitätsklinikums Halle (Saale) vorgenommen. Blutgruppenungleiche Transplantationen werden seit 2005 von wenigen Zentren in Deutschland durchgeführt. Halle ist der Vorreiter im mitteldeutschen Raum. Die Operation mit der laparoskopischen Organentnahme wurde am 10. Dezember 2008 vorgenommen. Empfänger und Spender konnten nunmehr in die ambulante Betreuung entlassen werden. Die Spenderniere arbeitet sehr gut, zeigte sich Professor Dr. Paolo Fornara, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie und Leiter des Nierentransplantationszentrums, zufrieden. Der Urologie-Professor betonte, dass das positive Transplantationsergebnis durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem neuen Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II (Nierenheilkunde), Professor Dr. Matthias Girndt, und dessen Mitarbeitern möglich geworden ist. Ohne die immunologische Vorbereitung des Patienten in der Klinik von Professor Girndt hätten wir keinen Behandlungserfolg gehabt.



Die Klinik habe bewusst sechs Wochen mit dem Gang an die Öffentlichkeit gewartet um sicher zu sein, dass die Niere gut funktioniere. Wir sind stolz, zwei Bahn brechende Techniken wie die blutgruppenungleiche Transplantation und die laparoskopische Organentnahme erstmals bundesweit, wahrscheinlich sogar weltweit, miteinander verbunden zu haben, sagte Professor Fornara weiter.

Bei dem Patienten handelt es sich um einen 41-jährigen Mann aus dem Saalekreis. Er stand seit fast drei Jahren auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Der Patient war an einer chronischen Nierenentzündung erkrankt. Die Transplantation war der einzige Weg, um die Dialysepflicht beenden zu können. Seine in Süddeutschland lebende 44-Jährige Schwester war die Spenderin. Die Geschwister hatten selbst die Frage nach einer Lebendspende aufgeworfen. Nachdem sich allerdings herausgestellt hatte, dass beide unterschiedliche Blutgruppen haben, sie B positiv, er 0 positiv, mussten neue Wege beschritten werden.

Normalerweise würde ein Empfänger ein Spenderorgan mit einer unterschiedlichen Blutgruppe auf Grund vorhandener Antikörper unweigerlich abstoßen. Erst in den vergangenen Jahren konnte ein sehr aufwändiges Verfahren entwickelt worden, blutgruppenungleiche Nierentransplantationen durchzuführen. Mit einem speziellen Medikament werden die Zellen des Patienten, welche die Antikörper produzieren, ausgeschaltet. Vorhandene Antikörper werden mit einem speziellen Blutreinigungsverfahren ausgewaschen. Erste Erfahrungen auf diesem Gebiet sammelte das Universitätsklinikum Freiburg.

Diese immunologische Vorbereitung des 41-Jährigen Patienten erfolgte in der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II (Nephrologie). Das hallesche Nierentransplantationszentrum ist derzeit die einzige Einrichtung in Deutschland, die Nieren laparoskopisch entnimmt. Professor Fornara führte die Entnahme durch, Oberarzt Dr. Amir Hamza transplantierte dem Patienten wenige Minuten später im Nachbar-OP das neue Organ: Alles lief sehr gut, ohne chirurgische oder immunologische Komplikationen. Mit dem Tag der Transplantation konnte auf die Dialyse verzichtet werden, die Wundheilung verlief gut.

Durch die laparoskopische Nierenentnahme sind die Erfolge der Nierentransplantation beim Empfänger besser sowie die postoperative Belastung und die körperlichen Einschränkungen durch die Operation für den Spender deutlich geringer, so die bisherigen Erfahrungen. Die Wunde beim Spender verheilt schneller und hinterlässt kosmetisch bessere Narben. Die entnommene Niere kann direkt von dem Entnahme-OP in den Transplantations-OP gebracht werden, so dass sie praktisch ohne kalte Lagerungszeit transplantiert wird.

Das hallesche Nierentransplantationszentrum konnte im vergangenen Jahr 66 Nieren transplantieren, darunter zwölf Lebendspenden. Auch für 2009 sind blutgruppenungleiche Transplantationen geplant. Mit der blutgruppenungleichen Nierentransplantation hoffen die halleschen Ärzte, die Bereitschaft zur Lebendspende weiter steigern zu können. Denn die Zahl der Organe, welche hirntoten Spendern entnommen werden, kann die Zahl der benötigten Spenderorgane nicht decken. Bis zu sechs Jahre müssen Patienten in Deutschland auf eine Transplantation warten, noch immer endet für viele Patienten die Wartezeit tödlich, da kein passendes Organ gefunden werden konnte.

Das Foto zeigt Petra Ettel (Spenderin) und Uwe Jennert (Empfänger).

Halle, 26.1.2009


Viel Grüsse Peter

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Re: Lebendspende trotz unterschiedlicher Blutgruppen? 28 Apr 2009 09:22 #85709

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Hallo Alba,
die Uni Freiburg transplantiert auch ungleiche Blutgruppen erfolgreich.


www.transplantationszentrum-freiburg.de/ABOi.html


lg Silvi

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Re: Lebendspende trotz unterschiedlicher Blutgruppen? 28 Apr 2009 10:33 #85710

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Ich warte auf einen Termin in der Uniklinik Lübeck zur ABO-inkompatiblen Lebendspende. Meine Mutter muss nur noch was auskurieren, dann kann es hoffentlich bald losgehen!

Also keine Panik.

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Re: Lebendspende trotz unterschiedlicher Blutgruppen? 28 Apr 2009 12:05 #85712

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auch die Uni-Köln transplantiert unterschiedliche Blutgruppen, der Chef kommt aus Freiburg.

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Nicht alle Blutgruppen sind inkompatibel 28 Apr 2009 16:29 #85716

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Alba schrieb:
> ...
> habe aber überall gelesen, dass die Blutgruppen dafür identisch
> sein müssen (nur Rhesusfaktor sei dabei egal). Wir haben aber
> unterschiedliche Blutgruppen.

Hallo Alba,

das ist so nicht richtig. So koennen z.B. Organe von Spendern der Blutgruppe 0 auf Empfaenger aller Blutgruppen transplantiert werden. Hierzu ist kein besonderes Programm erforderlich. Solche Transplantationen wurden bei Lebendspenden auch bisher schon von allen Transplantationszentren durchgefuehrt.
Alle bisherigen Antworten gingen davon aus, dass Ihr tatsaechlich inkompatible Blutgruppen habt. Nenne doch mal konkret Eure Blutgruppen!

Viele Gruesse

Burgenbauer

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Re: Nicht alle Blutgruppen sind inkompatibel 28 Apr 2009 18:25 #85717

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Burgenbauer schrieb:

> Solche Transplantationen wurden bei Lebendspenden
> auch bisher schon von allen Transplantationszentren
> durchgefuehrt.

Hallo Burgenbauer,

0 kann sowieso jedem spenden, auch postmortal. Das ist kein Novum bei Lebendspenden. Die Ärzte von Alba werden das aber hundertprozentig wissen (wenn nicht, würde ich mir schleunigst eine andere Klinik suchen), sodass ich davon ausgehe, dass Albas Blutgruppe und die ihres Mannes tatsächlich inkompatibel sind. Vielleicht verrät sie uns ja noch die Konstellation.

Alles Liebe
chrisi

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Re: Nicht alle Blutgruppen sind inkompatibel 28 Apr 2009 19:08 #85719

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Chrisi schrieb:

> ---
> Hallo Burgenbauer,
>
> 0 kann sowieso jedem spenden, auch postmortal.
>
> Alles Liebe
> chrisi

Hallo Chrisi,

genau das ist ja das bekannte Problem derjenigen, welche Blutgruppe 0 haben und auf eine postmortal gespendete Niere warten. Deshalb sehen ja die aktuellen Richtlinien der Bundesaertzekammer vor, dass Nieren von postmortalen Spendern der Blutgruppe 0 nur dann an Empfänger einer anderen Blutgruppe vermittelt werden duerfen, wenn es sich um hochimmunisierte Empfaenger oder solche ueber 65 Jahren (ESP-Programm) handelt oder eine vollstaendige Uebereinstimmung der HLA-Merkmale vorliegt. Diese Einschraenkungen entfallen jedoch bei einer Lebendspende. Daher die von mir gewaehlte Formulierung.

Viele Gruesse

Burgenbauer

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Re: Nicht alle Blutgruppen sind inkompatibel 28 Apr 2009 21:45 #85723

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Vielen Dank, das wusste ich wirklich nicht. Man lernt nie aus im Leben. Da frage ich mich nur, warum die Nuller statistisch immer noch im Vergleich zu anderen Blutgruppen so lange warten müssen? Ich habe 10 Jahre auf meine Nuller-Niere gewartet und war vom ersten Tag meiner Diakarriere auf der Liste.

Liebe Grüße
Chrisi

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Re: Lebendspende trotz unterschiedlicher Blutgruppen? 29 Apr 2009 09:24 #85726

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Guten morgen, silvi,

ich wollte nur einen Hinweis auf die gelungene labaroskopische Organentnahme geben.

vG Peter

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Re: Lebendspende trotz unterschiedlicher Blutgruppen? 29 Apr 2009 09:49 #85728

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Hallo Knutpeter,
habe ich etwas dagegen gesagt?? Habe mir nur erlaubt den Link von der Uni Freiburg einzufügen, falls Alba aus Süddeutschland kommen sollte.
Silvi

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Re: Lebendspende trotz unterschiedlicher Blutgruppen? 05 Mai 2009 10:23 #85767

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Hallo Alba,

wir haben uns mit dem Thema Lebendspenden für unseren Sohn erkundigt. Man darf in den letzen 10 Jahren keinerlei großartige Erkrankungen gehabt haben (z.B. Hautkrebs). Es erfolgen für den Spender ein paar Tage Krankenhausaufenthalt, wo dieser von Kopf bis Fuß untersucht wird. Uns hatte der Arzt gesagt, man muss auch mit der Situation klar kommen, dass die Ärzte evtl. etwas finden und man selbst fühlt sich fit. Wenn gesundheitlich alles o.k. erfolgt ein Gespräch mit fremden Ärzten und Psychologen. Uns wurde gesagt, die wollen auch wissen, wie man mit der Situation klar kommt, wenn man spendet und die Niere funktioniert nicht.

Ich hoffe, Dir damit etwas helfen zu können und wünsche Euch das es bei Euch gut klappt.

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Hi :)

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