THEMA:

Servus liebe DOler,

ich habe zwar bis jetzt noch nicht viel zum Forum beigetragen , aber bin ein fleissiger Leser. Nun, ich(22m) leide ja wie mal vor sehr langer Zeit erwähnt an dem Alport Syndrom, weshalb auch die erfolgreiche Transplantation im Oktober 2009 stattfand *sehr froh sei* . Ich habe die Niere von meinem Vater gespendet bekommen und zum Glück bis jetzt keine sehr großen Probleme gehabt. Soviel nur etwas zur Vorgeschichte.

Ich hatte die letzte Woche mit einem MagenDarm infekt und Duchfall (wahrscheinlich Cellcept) zu kämpfen, was sich jedoch schon gebessert hat. Nun habe ich seit Gestern Abend Meeresgeräusche im Ohr, so blöd es klingt. Diese kommen nur kurz und verzögert, besonders wenn ich mich Ducke usw. Ich kontrolliere den Blutdruck regelmässig, jedoch sind diese Anzeichen gleich - ob der Blutdruck zu hoch oder zu Niedrig ist. Es ist schon fast ein Gefühl der SChwindelkeit. Ich habe da vll an tinitus gedacht?!

Ich gehe zwar natürlich sofort am Monat zum Nephrologen, aber würde vll gerne Erfahrungen euerer Seits hören.

ps: Meine Medikation ist: Cellcept, Prograf, Decortin, Metroporl...

Liebe Grüße

Hallo takki,

als Hauptverantwortliche für den Tinitus werden heute ua, der oxidative Stress verantwortlich gemacht.

Vor kurzem wurden verschiedene Berichte über die Änderungen von oxidativen Streßmarkersubstanzen nach Nierentransplantationen veröffentlicht .

Durch eine erhöhte Konzentration freier Radikale kommt es zum oxidativen Stress im Innenohr. Die Folgen können stressbezogene Innenohrerkrankungen sein. Diese Belastung ist auch im Blutplasma von Patienten mit Tinnitus durch eine deutliche Erhöhung von Markern für oxidativen Stress nachweisbar. Es wurden hohe Homocysteinspiegel und gleichzeitig niedrige Folsäure- und Vitamin-B12-Konzentrationen festgestellt. Eine Supplementierung von Antioxidanzien kann dem oxidativen Stress entgegen wirken.

vG Peter

Hi Knut,

danke dir für die Info, ich werd das mal am Montag erwähnen, dass der Arzt gegebenenfalls was einleitet.

ps: Bei diesen Beschwerden taucht immer ein kurz verlangsamtes Wahrnehmen auf, wenn man das so ausdrücken kann. So ein Gefühl als wenn man mit Bluthochdruck im liegenden Zustand schnell aufsteht und einem kurz schwarz vor Augen is...nur ohne das extreme schwarz vor Augen . Mittlerweile glaube ich das es ein Kreislaufproblem ist..


lg

Hallo, Knutpeter,
die Hypothese des oxiativen Stresses ist derzeit vor allem Gegenstand der Forschung. Gesicherte Praktische Behandlungskonsequenzen lassen sich daraus derzeit nicht ableiten. Die Anwendung mancher Antioxidantien (du hattest auch einmal L-Arginin empfohlen entsprechend der NO-Hypothese) wird vor allem von den herstellenden Firmen gepusht (s. a. Herkunft deiner Literaturempfehlung in dem damaligen Thread).
Dass oxidativer Stress eine Hauptursache von Tinnitus sei, ist ebenfalls nicht gesichert. Studien zu verschiedensten Theorien zur Entstehung von Tinnitus gibt es mengenweise.
Von erhöhtem oxidativem Stress bei Nierentransplantierten auf eine solche Ursache von Tinnitus zu schließen, ist ebenfalls nicht gesichert, da müsste ja dann bei dieser Patientengruppe Tinnitus statistisch häufiger auftreten als bei nicht so belasteten Patienten.
Wer sich also mit Folsäure, B12 etc. behandelt, tut das derzeit auf eigenes Risiko. Deine Anmerkung eine Supplementierung von Antioxidantien kann dem oxidativen Streß entgegenwirken bestätigt dies ja, indem sie eine gängige Leerformel der Fernsehreklame aufgreift.

Antonio

glaub ich auch zumindest nach Deiner Beschreibung. Hatte das mal als junges Mädchen bei der Blutabnahme. Es war so als würde das Blut nur noch bis Höhe MUND/ Nase kommt. Und führte zu Rauschen im Ohr und Blindsein. pluri

Hallo Antonio,

1998 gabe es den Nobelpreis für die Forschungsarbeiten um NO, nachdem ursprünglich die gefäßerweiternde Wirkung [Nitro, Viagra] im Vordergrund standen, wird heute NO und o-Stress für viele Krankheiten verantwortlich gemacht, auch in der Nephrologie HIER Ich habe mein Herz an diesem Thema verloren. Weil es so spannend ist.

In den Leitlinien Hörsturz HIER werden zur Pathogenese des Hörsturzes ua. angegeben: Durchblungsstörungen, Infektionen und Störungen der Ionenkanäle , für mich haben die alle etwas mit NO und o-Stress zu tun.

Mein Argininbeitrag war eine NEM-Werbeaussage, aber nur weil sie das Thema einfach beschrieben hatte, ich schließe mich natürlich voll deinem letzten Satz an.

vG Peter

oha... das passt ja alles zu den momentanen Problemen mit meinem linken Ohr. Ist ja interessant, wieviele Fragen wir in der letzten Zeit explizit zu diesem Thema haben.

Liebe Grüße
chrisi

Hallo,

die Probleme habe ich im Moment auch, genau wie beschrieben, nur ohne das Schwarzwerden vor Augen. Allerdings habe ich letzte Woche einmal zu lange gewartet mit dem Wiederhinsetzen und schon lag ich auf dem Badezimmerboden...[schock]. Da lag es tatsächlich am niedrigen Blutdruck.
Bin aber auch erst seit 4 Monaten transplantiert und kämpfe noch mit der Anfangsphase der Medikamente. Hoffe doch sehr, dass das mal aufhört.

Gruß, Oppossum Dagmar

Hi,

ja das hoffe ich natürlich für dich auch, und für mich auch so gesehen - bin ebenfalls erst seit ca. 5 Monaten transplantiert. Momentan hab ich ein ständiges summen im Ohr -.- und zu der sc*** Karnevalszeit kann man nur zum Notarzt. Oh man.

lg

Danke.. super info