THEMA:

Dies hat uns unsere KV mitgeteilt:
Rechtsgrundlage SGB V § 52 Leistungseinschränk. bei Selbstverschulden

Grundsätzl. hat d.Versicherte bei allen auftretenden Krankh. Versicherungsschutz
u. Anspr. aus Leistungen aus der Solidargemeinsch. Die Rechtsvorschrift
räumt jedoch den KK einen Ermessensspielraum ein, wenn sich ein Versicherter
eine Krankheit vorsätzlich zugezogen hat oder sie ihm durch ein von ihm
begangenes Verbrechen od. ein vorsätzliches Vergehen entstanden ist.
Die KK hat in diesem Fall die Möglichkeit, den Versicherten an den Kosten in
angemessener Höhe zu beteiligen und das Krankengeld ganz oder
teilweise zu versagen.

HaufeIndex 684671

Muss wirklich sagen, so lange is in unserem Land solche Rechtsgrundlagen
gibt, darf es eigentlich keine Lebendspende geben!

Hallo monster,

ich bin wirklich bestürzt. Nicht über das Gesetz als solches (für andere Bereiche mag es ja zutreffen), sondern, dass man solche Gesetzestexte an Lebendspender schickt, diesen Paragraphen einfach für sich ausnutzt und zurechtbiegt, was wahrscheinlich bei dessen Entwurf gar nicht vorgesehen war und ist.
Eigentlich solltest du das der DSO schicken (Verfechter der Lebendspende)und höhere Distanzen deiner KK einschalten. Vielleicht war da ein unwissender (oder sollte ich ein anderes Wort benutzen?) Sachbearbeiter am Werk - ich kanns mir anders nicht vorstellen, will es auch gar nicht.
Für mich ist das ein Skandal - unterstellt man jedem Lebendspender, sich mutwillig und vorsätzlich krank gemacht und damit die Kosten im Gesundheitssystem belastet zu haben und nun dafür zu bezahlen hat. Oder was wollen die dir sonst sagen?
Das gehört wirklich veröffentlicht - nicht nur in DO.

Alles Liebe und gute Nerven wünscht
chrisi

Hallo Chrisi,

das ist doch nicht das erste mal, dass Krankenkassen bei Lebendspendern diesen Paragraphen zücken.

Wirklich schlimm an der Geschichte finde ich, dass diese Misere von Lebendspendern seit Jahren bekannt ist. Die DSO weiß es, die Stiftung Lebendspende weiß es, die Transplantationszentren wissen es. Aber ohne diese grundsätzlichen Fragen im Sinne der Lebendspender gelöst zu haben, wird frisch und munter nach einer Ausweitung der Lebendspende geschrien. Das finde ich wirklich schlimm.

Die Krankenkassen machen letztlich nur ihre Arbeit und verstecken sich -wie so oft- hinter Paragraphen. Das Schlimme sind aber die Paragraphen - nicht die Krankenkassen.

LG
MaRIO

Hallo monster,

ist das Schreiben von der KK des Empfängers??
Bei uns zahlt die Empfängerkrankenkasse ohne Probleme Krankengeld und auch die Rezepte.
LG, Anja

Also das so was geschrieben steht hat mich dann doch geschockt.
Und die Auslegung ist immer noch im Ermessen der KK.
Deshalb werden ja Spender so völlig unterschiedlich von der KK behandelt.
Ich wollt wissen warum. Hab an die Bundesregierung geschrieben und
überall hin, wollt einfach eine Begründung. Von überall her kam nur
schwammiges Zeugs von wegen Spitzenverbandsregelung etc, etc.
Die klare Antwort hab ich nur bekommen, weil ich grad unsere Kasse nerve
bis aufs Blut!
Das schlimme finde ich, das hebelt gleichzeitig alle teuer bezahlten
privatrechtlichen Versicherungen aus.
Lebendspende zu bewerben und gleichzeitig solch eine Auslegung der
Rechtsprechung zu decken, das darfs eigentlich nicht geben!

noch witziger, wir haben beide die selbe versicherung!
Das war ja meine Frage an die Bundesregierungs Patientenbeauftragte
warum wird die Versicherungsrechtliche Abwicklung der Lebendspende
so unterschiedlich gehandhabt. Manche Kassen akzeptieren die Krankmeldung,
erstatten alle Kosten problemlos, manche machen Probleme ohne Ende.
Dürfte es eigentlich zumindest bei einer gesetzlichen KK nicht geben, weil
Gesetz für alle gleich ist. Is aber so...

> Die Krankenkassen machen letztlich nur ihre Arbeit und
> verstecken sich -wie so oft- hinter Paragraphen. Das Schlimme
> sind aber die Paragraphen - nicht die Krankenkassen.
>
> LG
> MaRIO
>
Hallo Rio,

den Paragraphen finde ich gar nicht schlimm, aber dass er für LEbenspender angewandt werden darf - auch noch nach Ermessen irgendwelcher (ahnungslosen) Sachbearbeiter. Das ist das Allerbeste.
Nach der Logik müsste man das vorsätzliche Vergehen des Spenders auf den Chirurgen ausweiten, der dann wegen Körperverletzung auf Verlangen eine Anklage bekommen müsste oder zumindest keine Entlohnung.
Merken die KKs denn gar nicht, wie dumm sie sich benehmen? Transplantationen sind auf Dauer wirtschaftlicher als Dialysebehandlungen. Wenn schon humane Gründe nicht greifen, dann doch spätestens diese.

Alles Liebe
chrisi

Hallo monster,

kapieren die das nicht, dass sie viel mehr Geld für die Dialyse gespart haben, als sie für die Ntx und Krankengeld bezahlen??????[schock]
Geht es jetzt um das Krankengeld/Krankschreibung deiner Frau oder um die Fahrkosten?
Also das mit den Fahrkosten kenne ich auch so, dass die KK nur das NÄCHSTE Krankenhaus bezahen. Wenn du dir ein anderes aussuchst, dann gibts nicht die vollen Kosten.
Aber deine Frau war doch wirklich nicht lange krank geschrieben.
Hast du schon mal einen Anwalt konsultiert??
Ich würde denen soooo lange auf den Sa.... gehen,bis die endlich mal korrekt reagieren. Das wäre für mich eine Lebensaufgabe
Egal wo man im Internet hinschaut, steht, dass die Empfängerkrankenkasse bezahlen muss. Wenn das zufällig dieselbe wie beim Spender ist, dann ist es eben so. Ich kann euren Ärger und eure Wut verstehen und drücke euch die Daumen und wünsche euch unendliches Durchhaltevermögen.
So ganz nebenbei hoffe ich natürlich, dass es euch beiden gut geht und das Nierchen gut arbeitet:-]
Liebe Grüße von Anja

Hallo monster,

mir läßt das ja keine Ruhe. Ich habe da was Interessantes gefunden:

Klick

Schau mal speziell auf Seite 7
LG, Anja

Hallo liebe Anja,
beide Nierchen arbeiten perfekt. Mir gehts unvergleichbar besser als
in Dialysezeiten.

Wir haben mit den Versicherungen einen Rundumärger aber Hauptsächlich
in Sachen Verdienstausfall meiner Frau, den Rest bekommen wir geregelt.
Ja wir suchen uns grade einen RA, nur leider macht keiner so gerne
Sozialrecht, weil sichs nicht wirklich rentiert. Wir sind hier am Land
da gibts überhaupt keinen erst 100 km weiter.
Wie gesagt wir warten jetzt noch was die Patientenbeauftragte mit ihrem
Brieferl bewirkt hat und hoffen unser Fall geht jetzt von der Provinz
nach München in die Hauptstelle.
Was ich bisserl bezweifle, ob uns ein Anwalt helfen kann, wenns kein
Gesetz gibt.......Weil die Rechtsprechung ist ja auf Seiten der Kasse.

Lg Monster

Ihr lieben Monsters!
Es tut mir sehr leid, dass Ihr nach dem so gelungenen Ausgang der Tx solche Sorgen habt. Versucht Euch trotzdem die Freude über das neue Leben nicht trüben zu lassen!
Ich kann Euch gut verstehen!
Manchmal liegt es auch am Sachbearbeiter, wie gesetzliche Regelungen ausgelegt werden.
Alles Gute!
beri

Hallo Ihr zwei.
das ist doch unglaublich. Wollt Ihr nicht mal ein bischen die Presse informieren?
Wenn ihr möchtet sagt mir wie der Sachbearbeiter heißt Ich ruf ihn an und mach ihn zur S....
Aber sicher bleibt Euch nur der Weg zum Gericht. Ich drück Euch noch immer die Daumen.
Übrigens die KK muss alles verzinsen. Nach 6 Monaten mit 4 %

Hallo Pluri ,
is ganz lieb mit dem Daumendrücken....
Ich bin mach der Kasse richtig Terror, auch wenns mir im Grunde nix
mehr bringt jetzt. Habe den Patientenbeauftragten der BRD eingeschalten.
Der war auch sehr freundlich. Wollte allerdings die Anerkennung meiner
Krankmeldung erreichen, da seit neuesten die TX-Zentren Krankschreiben
und die Möglichkeit der LFZG über den AG gegeben wäre.

Der Patientenbeauftragte hat der Kasse geschrieben, dass die Lebendspende ein politisches Ziel ist und das sie daher prüfen sollen wie sie uns finanziell und sozialversicherungsrechtlich unterstützen können, damit die Spende weiterhin
gesichert ist. So besonders hats die Kasse nicht gejuckt....

Habe auch die Medien eingeschalten. Eine Dame war sehr nett und wollte
bei der Kasse anrufen und die bisserl hektisch machen.
Was mir allerdings gesagt wurde, dass
für eine Negativ Berichterstattung Lebendspende und das wäre ja die
Sache mit dem Verdienstausfall im Moment keine Chance besteht dass
dies von einem Sender aufgegriffen wird das die Sache seit Steinmeier
eine heilige Kuh sei.

lg monster

Na der Patientenbeauftragte scheint ja auch nicht gut informiert zu sein.
Mir tut das leid dass ausgerechnet Leute die sowieso viel an der Backe haben noch soviel Ärger haben.
Ich würde mir an Deiner Stelle von allen Lebenspenden die hier im Chat bekannt sind eine Bestätigung geben lassen was alles bezahlt wurde und von welcher KK.
Und das der Krankenkasse schicken. Selbst wenn sie sich auf Ermessen beruft hat sie dabei keinen Spielraum sondern muss sich an Prinzipien wie Gleichbehandlung halten. Die Krankenkassen können nicht willkürlich bestimmen sondern haben für Ermessensentscheidungen enge Grenzen. Da kann es nicht sein dass bei gleicher Fallgestaltung verschiedene Krankenkassen unterschiedlich entscheiden.Und wenn es so viele gleiche Fälle gibt müssen sie das auch einsehen. Sonst blamieren sie sich vor dem SG. Sie müssten Euch nachweisen dass Euer Fall ganz anders liegt, was ja nicht der Fall ist.

Hallo Pluri,
kam falsch rüber. Ich und nicht der Patientenbeauftragte wollte die Anerkennung der Krankschreibung erreichen, da es jetzt von den Transplantationszentren scheinbar seit neum so praktiziert wird und die Krankschreibung lt. TX auch in der
Regel jetzt anerkannt wird.

Es gibt zwar noch keine gesetzliche Grundlage, aber es wird jetzt so
gehandhabt. Hab mich da informiert in München, Heidelberg und Berlin
die schreiben alle Krank. War ja vorher verboten bei Spende krank zu
schreiben..... jetzt wirds geduldet!