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Cortisonentzug 04 Sep 2010 11:22 #88190

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Wer hat Erfahrungen mit Cortison(entzug)?

Ich habe 5-einhalb Wochen 60 mg genommen, kaum geschlafen, bin dadurch in eine starke Stressspirale geraten, so dass ich mich sehr gut beobachten muss, um nicht gänzlich aus der Welt geworfen zu werden (irgendwie drogenähnlich, denke ich mal).

Habe nach anfänglicher Disziplinlosigkeit (Heißhunger) meine Ernährung komplett umgestellt auf Vollkorn-, entrahmte Milchprodukte, Gemüse, Obst, einmal die Woche Fleisch, genauso Fisch, gesunde Fette (und mein Anfangsgewicht wieder).

Seit einer Woche reduziere ich in 5-Tagesschritten. Bin jetzt bis morgen auf 15mg, insgesamt 4 Wochen, bis ich auf Null bin. Der erste Tag der Reduktion ist bis jetzt jeweils der schlechteste gewesen.

Jetzt kann ich wenigstens wieder schlafen und komme leichter in die Entspannung. Der Blutdruck normalisiert sich, - ich habe schon Tabletten reduziert.

NUn aber stellen sich zu dem Burn-out-Gefühl aus Unruhe und Erschöpfung heftige Schmerzen ein (Rücken, Muskeln, Ferse) und Einblutungen an der Haut bei einer recht frischen OP-Narbe. Mir macht das Angst.

Ich fahre jeden Tag 40-60 MInuten moderat Rad. Das hilft, um in die Entspannung zu kommen und gegen die Angst. Zu Gymnastik habe ich jetzt aber, mit den Schmerzen, keine Lust mehr.

Ich weiß, es wirkt sich bei jedem anders aus. Aber falls jemand aus Erfahrung Tipps für mich hat, wäre ich dankbar.

Ulrike

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Re: Cortisonentzug 04 Sep 2010 13:42 #88191

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Ich hatte nach dem Absetzen des Cortisons (5mg) große Probleme gehabt. Allerdings hatte ich das Zeugs beinahe 17 Jahre lang (mit kurzer Unterbrechung) eingenommen.

Ich war total kraftlos, konnte kaum auf den Beinen stehen und wenn doch, wurde mir nach 5-10min schwarz vor Augen und wenn ich mich nicht sofort hinsetzte, kippte ich um. Nachdem feststand, dass es Cortisonentzug ist (Cortisolwerte im Blut extrem niedrig) bekam ich Cortisol verschrieben und dies wurde über ein Jahr lang langsam ausgeschliechen.

Bereits ca. 2 Stunden nach der ersten Tablette fühlte ich mich wie neu geboren.

Grüße, Elena.

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Re: Cortisonentzug 04 Sep 2010 17:31 #88193

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Hallo Ulli,

kann alles nur unterstreichen was du an dir bemerkt hast.
Unter Cortison (80mg) hatte ich die Hölle. Epileptische Schübe, das ständige Grippegefühl
Leider habe ich den Fehler gemacht, das C zu schnell auszuschleichen. Ehrlich gesagt ging es mir unter dem BigC so elend, das ich es eher ausgerannt habe.

Seit dieser Zeit habe ich Muskel, Sehnen und Gelenkschmerzen vom Schlimmsten. dzu noch 12 Kg mehr zu meinem bestehenden Übergewicht und ich fühle mich wie ein jaulendes Bündel bei jeder Bewegung.
Das einzige was wirklich hilft ist Bewegung und Krafttraining. Seit ich wieder arbeite, jaule ich zwar still in mich hinein, kann aber langsam eine Besserung spüren.
Besonders der Muskel Aufbau, macht sich positiv bemerkbar. Daher denke ich, das dein leichtes Konditionstraining ebenfalls positive Effekte haben wird.
Das nicht sinkend wollende Gewicht macht mir am meisten zu schaffen. Obwohl ich 8 h in Bewegung bin, dabei körperlich anstrengen arbeite und nur knapp 1200 Kcal zu mir nehme, sinkt das Gewicht nicht. Ödem sind da bei schon berücksichtigt.
Also, durchhalten bewegen und zeitnah den Cortisonwert im Blut bestimmen lassen.

Gruß

gerdgerd

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Re: Cortisonentzug 04 Sep 2010 20:33 #88195

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DANKE, dann geht es ja nicht nur mich so. Besonders die Schmerzen machen mir zu schaffen.
Die heutige Radrunde hat mir aber schon sehr geholfen, auchvon den miesen Gedanken wieder runterzukommen.

Du arbeitest trotzdem? Ich möchte das auch, aber ich kann kein Auto fahren, mich nur schwer konzentrieren, vergesse viel, kriege meinen Alltag kaum bewältigt. Habe heute meinen neuen Wasserkocher kaputt gemacht und bin heilfroh, dass ich es noch rechtzeitig gemerkt habe, bevor er gebrannt hat. An den Herdplatten kleben Zettel, und ich vergesse trotzdem, sie auszumachen. Na ja, Stress hoch 3.

Warum sagen die Ärzte einem nicht vorher, dass man aufpassen muss, wenn am Anfang die Euphorie einsetzt, dass man dann tritzdem langsam machen muss. Mein Hirn war dermaßen fitt, dass ich Sachen machen konnte, die ich sonst zwar auch gut kann, aber nicht soooo. Der Körper auch. Ich hätte einiges anders gemacht, wenn ich geahnt hätte, in was ich mich da reindrehe. Aber das hilft jeztzt nichts.

Ich wünsche Dir alles GUte und viel sportliche Motivation, denn das, so habe ich es in einer Burn-out-Reha gelernt, ist das Beste, und Du schreibst es ja selbst auch.

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Re: Cortisonentzug 05 Sep 2010 03:07 #88197

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Hallo Uli,
auch mir ging es unter Cortison sehr schlecht (75 mg) ich war sehr agressiv, hatte beinahe einen Auffahrunfall und auch das Problem mit den Herdplatten kenne ich gut. Ich hatte nachts manchmal das Gehfühl, vom Balkon springen zu müssen. Ich habe es dann abgesetzt, zumal ich voll gearbeitet habe und mein Nepf mich nicht krank schreiben wollte ...
Ich habe dann nochmal einen zweiten Versuch unternommen, nach 8 Tage aber aufgehört, da ich ca.8 kg Wasser im Bauch eingelagert hatte.
Dir alles Gute, lg Chris

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Re: Cortisonentzug 05 Sep 2010 13:38 #88198

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Hey, Leute!

Ihr macht mir grad ganz fürchterliche Angst, wenn ich das hier lese.

Warum müsst ihr denn überhaupt Cortison nehmen? Ist das zwingend vorgeschrieben bei einer Transplantation?

lg, Anni

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Re: Cortisonentzug 05 Sep 2010 14:27 #88199

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Liebe Anni, ich habe mir lange überlegt, ob ich die Sache hier reinschreibe, weil ich genau das befürchtet habe. Andere bekommen es mit der Angst zu tun. Aber ich brauchte Unterstützung anderer, die Ähnliches erfahren habe wie ich. Es ist immer eine zweischneidige Sache ....

Ich und die, die mir geantwortet haben, gehören zu den wenigen, bei denen die Nebenwirkungen so heftig sind. BIsher war das bei mir noch nie so, denn Cortison habe ich schon oft nehmen müssen (als die Grunderkrankung auftrat, bei der TX zur Immunsuppression, bei einer Kehlkopfentzündung).

Die, die keine Probleme mit dem Cortison und vor allem seinen Segen erfahren haben, beantworten so eine Frage natürlich nicht. Die habe ich auch gar nicht angesprochen.

Ich habe mich aktuell auf diese Cortisontherapie eingelassen, weil ich damit eine Proteinurie aus meiner TX-Niere kriegen will. Wie es im MOment aussieht, scheint es zu klappen. Meine Werte haben sich sehr verbessert. Wenn ich das Medikament ausgeschlichen und mich wieder erholt habe, werde ich all die Nebenwirkungen vergessen haben.

Ich hoffe, Dich ein wenig beruhigt zu haben. Angst machen möchte hier niemand - im Gegenteil. Dieses Forum ist ja zur gegenseitigen Unterstützung da.

Wenn ich hier etwas lese, das mir Angst macht und mich nicht aktuell betrifft, klicke ich das schnell weg und lese den Rest gar nicht mehr.

Alles Gute und liebe Grüße, Ulrike

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Re: Cortisonentzug 05 Sep 2010 14:47 #88200

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Liebe Anni,

Das, mit dem Cortison, habe ich mich jetzt auch schon sehr lange gefragt!

Als ich meine letzte TX hatte (`95-`97), da war das noch Dauermedikation, ohne wenn und Aber! Allerdings habe ich auch noch Sandimmun UND Imurek genommen, vilt. hängt das damit zusammen! Mittlerweile ist man ja soweit, dass das Cortison abgesetzt wird, in vielen Zentren!

Bei meiner besseren Hälfte wird es jetzt auch reduziert, bzw. ausgeschlichen! Im Moment ist sie bei 2,5 mg, jeden 2. Tag! Sie kriegt aber noch zusätzlich Prograf und Cellcept!

Die Immunsuppressiva sind ja auch in den letzten Jahren immer besser geworden! Ich hatte ja noch die ganz alte Dröhnung!!!! ;-)

VG,
Michi!!! [cool]

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Re: Cortisonentzug 06 Sep 2010 08:52 #88205

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Hallo Anni,

ich habe auch über 12 Jahre Cortison genommen und bei Ausschleichen mal
abgesehen von einer leichten Müdigkeit keinen weiteren Effekt gemerkt.
Diejenigen die starke Reaktionen zeigen sind vermutlich auch in der Minderzahl,
sonst hätte es in diesem Thread ja deutlich mehr Antworten gegeben.

Schöne Grüße,

Boris

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Re: Cortisonentzug 06 Sep 2010 20:26 #88211

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Hallo boris,
ich denke, es kommt darauf an, wie hoch dosiert das Cortison ist. Wie gesagt, ich habe 75 oder 80 mg am Tag genommen, wegen meiner chronischen FSGS (Glomerulinephritis).
LG Chris

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Re: Cortisonentzug 07 Sep 2010 16:31 #88218

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Hallo Chris, hat es bei Dir denn etwas gebracht?

Bei mir könnte es die FSGS im TRansplantat sein (Biopsie hat nichts ergeben, aber die Ärzte werden sie voraussichtlich in einiger Zeit noch einmal machen; in meiner Niere muss es noch gute Areale geben, denn bei einem Krea von jetzt 1,9 kann nicht alles lädiert sein). Ich hoffe, es geht Dir gut ....

Ich sage Euch Danke für Eure Antworten. Ich habe noch doofe Zeiten (gestern das große Heulen), aber das ist ja normal, wenn man eine längere Geschichte hinter sich hat und mit dem Ausschleichen noch nicht durch ist. Das C. wirkt ja noch. Ich versuche jetzt aber, die guten Momente zu genießen und komme gerade von einem schönen Radausflug zurück.

Nun lasse ich auf Rat meines Nephrologen noch meine Schmerzen in den Füßen bei der Orthopädin abklären. Nur, weil ich eine entsprechende Vorgeschichte habe. Ich glaube aber nicht, dass da etwas ist.

Meine Werte werden besser. Das Eiweiß ist noch weiter zurückgegangen, was hoffentlich so bleibt, - ich muss jetzt das Ende des C. abwarten.

Danke und Grüße, Ulrike

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Hi :)

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