THEMA:

Hallo Leute,

ich könnte mir vorstellen, dass es hier einige gibt, die Interesse an meinen Bildern (Iranreise 2014) haben. Die Bilder sind bereits stark datenreduziert, sollten also leicht anschaubar sein...

Die Reise war keine Gruppenreise, sondern ein sog. Privatreise, organisiert von einem hiesigen Spezialveranstalter; d.h. es gab nur uns 2 (meine Frau und mich) als Touristen, ein Auto, einen driver (Reza, 41) und einen guide (Ali, 32).

Die Reise dauerte 3 Wochen und kostete mit Flug ab Stuttgart (Turkish Airlines), VP und allen Ü/F (in ordentlichen Hotels), sowie allen Eintritten plus Visum ca. 3.200 €/pP.

Die beste Reisezeit für den Iran ist das Frühjahr oder der Herbst. Die Reiseroute könnt ihr hier im Anhang betrachten - eine Kulturreise mit allen wichtigen Sehenswürdigkeiten, viel Fahrerei, z.T. durch chaotische Verkehrsverhältnisse (6.200 km!) und mit jeder Menge Eindrücke von einen sehr interesanten Land & herzlichen, (meist) aufgeschlosenen Leuten (von denen eine Menge der jüngeren unter der strikten Mullah-Herrschaft leiden)...

Hier kommt der LINK zu dropbox:

www.dropbox.com/sh/51c09japrhf35ji/AACkViyq7XOECWMXo7ejFqtta

Ihr müsst den Link kopieren und in einem neuen Browserfenster öffnen.

Gebt mir bitte Rückmeldung, ob das so klappt! Falls Interesse vorhanden, schicke ich in einigen Tagen den zweiten Teil der Bilder...

Und falls generelles Interesse an Bildbetrachtungen anderer Reisen vorhanden, lasst es mich bitte auch wissen, ich könnte noch manches folgen lassen - möchte aber keinem damit auf den Geist gehen...

Viel Spaß!

Gerd
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Danke! Sehr beeindruckend! Hat einen blinden Fleck in meinem Weltbild ein wenig mit Farbe befüllt!

Hallo Gerd,

ich hab mir noch nicht alle angeschaut aber einfach toll.

LG
Sabine

Super tolle Bilder, auch die Motivauswahl. Ich bin ja immer von diesen grossen Propagandabildern auf den Häuserwänden begeistert. Stimmt es das viele Antiamerikanische Motive entfernt wurden?

Roland: schrieb: Ich bin ja immer von diesen grossen Propagandabildern auf den Häuserwänden begeistert. Stimmt es das viele Antiamerikanische Motive entfernt wurden?

Hallo Roland,

ja, die großen Propagandabilder standen auch bei uns im Fokus. Ich finde es einfach faszinierend, wenn man solche Ungetüme sieht; so fremdartig und in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal der Islamischen Republik.

In keiner Stadt, auch in kleineren Ortschaften nicht, darf der große Khomeini fehlen, stets blickt er gestreng von der Wand; in letzter Zeit wird ihm meist ein milde lächelnder Rohani zur Seite gestellt... Ziemlich out jedoch scheint der Vorgänger Ahmadinedschad (Mach-mir-den Dschihad) zu sein - wir konnten mit einer Reihe von Iranern sprechen: oft kamen diese von sich aus auf uns zu und teilten uns ungefragt ihre Meinung zu diesem Herren mit.

Bei dieser Gelegenheit unterstrichen alle, mit denen wir sprachen, dass die amerika- und israelfeindliche Rhetorik (gepaart mit der Holocaust-Verleungnung) dem Iran geschadet und in die internationale Isolation getrieben hätte...

In diesem Zusammenhang dürfte auch die neuerliche Wandbemalung stehen; offen antiamerikanische Propaganda sieht man nicht mehr so oft... In meinem Bilderreigen kommt gleich ganz zu Beginn ein solches dieser raren Beispiele (Down with USA)...

Grüße, Gerd
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Hallo Gerd,

vielen Dank für Deine schönen Bilder. Sie zeigen uns ein wunderschönes Land mit offensichtlich sehr freundlichen Leuten. Es erscheint so ganz anders, als die Nachrichten es uns sonst so vermitteln. Ich würde mich seeehr über weitere Bilder freuen.

Vielen Dank
MaWa

MaWa: schrieb: ...vielen Dank für Deine schönen Bilder. Sie zeigen uns ein wunderschönes Land mit offensichtlich sehr freundlichen Leuten. Es erscheint so ganz anders, als die Nachrichten es uns sonst so vermitteln. Ich würde mich seeehr über weitere Bilder freuen.

Hallo Mawa,

die Nachrichtenmacher interessiert am Iran in erster Linie die undurchsichtige Atompolitik der dortigen Machthaber.

Das ist auch der Grund, warum bisher wenig über Land und Leute zu erfahren war. Unter Achmadinedschad ist der Tourismus im Lande fast völlig zum Erliegen gekommen, erst seit Rohani am Ruder ist, geht es damit wieder etwas aufwärts - das haben mir vele Leute erzählt.

Der Westen erhofft sich mit Rohani einen besseren, berechenbareren und offeneren Umgang mit dem Iran. Dazu müssen die Atomverhandlungen zu einem befriedigenden Ergebnis gebracht werden. Ob das gelingt, wird sich innerhalb der nächsten Monate zeigen...

Es zeigt sich auch hier im Iran, (und das gilt auch für andere Länder) dass die Leute auf der Straße oft nichts mit der Politik, die obengemacht wird, zu tun haben. Und ich kann die versichern, dass ich selten so freundliche, interessierte und aufgeschlossene Menschen getroffen habe wie gerade hier.

Hier ein aktueller Bericht aus der TAZ:

www.taz.de/Tourismus-im-Iran/!142669/

Also: Fotsetzung folgt!

Viele Grüße, Gerd
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Hallo Gerd,

sprachen Eure Guides Deutsch oder Englisch? Und wie kann man sich mit der Bevölkerung verständigen? Ich nehme ja nicht an, daß Du Farsi sprichst?

Deine Bilder erwecken den Eindruck, daß sich die Iraner sehr gerne fotografieren lassen. Sehr interessant. Befindet sich eigentlich östlich von Teheran nur Wüste? Da gibts doch diese Salzwüsten oder?

LG
Sabine

Sabine: schrieb: ...sprachen Eure Guides Deutsch oder Englisch? Und wie kann man sich mit der Bevölkerung verständigen? Ich nehme ja nicht an, daß Du Farsi sprichst?

Deine Bilder erwecken den Eindruck, daß sich die Iraner sehr gerne fotografieren lassen. Sehr interessant. Befindet sich eigentlich östlich von Teheran nur Wüste? Da gibts doch diese Salzwüsten oder?

Hallo Sabine,

Ali war unser guide, er hatte 4 Jahre Deutsch an der Uni gelernt und sprach es ganz passabel. Englisch konnte er auch - war aber hier gar nicht nötig. Reza, unser Fahrer, sprach nur sehr wenig Englisch (Deutsch gar nicht), er war aber ein Tausendsassa und Lebenskünstler, einer, mit dem man sich auch ohne viele Worte gut unterhalten konnte - wir hatten viel Spaß miteinander. Er war ein geborener Schauspieler, ein guter Sänger und ein agiler Fahrer (6.200 km ohne eine Schramme in katastrophalen Verkehrsverhältnissen). Außerdem war er ein erklärter Gegner des Mullah-Regimes und er machte keinen Hehl daraus. Muslim war er keiner, und er zeigte uns dies auch überdeutlich (man muss hier mal generell sagen, dass im Iran vieles möglich ist; man darf es bloß nicht an die Große Glocke hängen). Und man muss denen vertrauen können, die um diese Einstellung wissen, damit man sicher sein kann, nicht verpfiffen zu werden.

Die Iraner weisen insgesamt einen wesentlich höheren Bildungsgrad auf als viele ihrer Nachbarn (Türkei, Pakistan, Irak, Afghanistan). Man kann mit vielen, vor allem mit den Jüngeren, gut Enlisch sprechen. Außerdem legen sie viel Wert darauf, nicht als Araber verkannt zu werden; sie distanzieren sich geradezu davon. Und, ich muss sagen, es gibt viele Unterschiede zwischen Iranern und Arabern.

So paradox es sich anhört, für viele Frauen aus den arabischen Ländern wäre es ein Sprung in die Freiheit, würde man sie aus ihrer Heimat in den Iran verfrachten. Iranische Frauen erscheinen selbstbewusst, man sieht sie auf der Straße (und sie sind eben nicht nur als undefinierbare Schatten wahrnehmbar), sie sind gesichtsmäßig unverschleiert und die islamischen Bekleidungsvorschriften nehmen die Jüngeren, die in den Städten wohnen, ausgesprochen (nach-)lässig wahr. Die Mullah-Riege schafft es kaum noch, hier entsprechend durchzugreifen und ich hatte den Eindruck, man ist in Teheraner Regierungskreisen diesbezüglich etwas ratlos...

Schaust du hier: www.spiegel.de/politik/ausland/iran-prot...eheran-a-968200.html

Iraner (und vor allem: iranische Frauen!) sind nicht nur leicht zu fotografieren, nein, sie sind geadezu süchtig danach. Viele (und nicht nur Schulmädchen) sind ganz scharf darauf, zusammen mit Westlern aufs Bild zu kommen.... Ich kenne kein islamisches Land, in dem das Fotografieren von Personen (beiderlei Geschlechts!) so einfach wäre! Der Jemen (und auch der etwas liberalere Oman) sind dagegen das Mittelalter und die Frauen im Gefängnis - von Saudi Arabien ganz zu schweigen...

Ich habe ein Bild angehängt, vielleicht illustriert das etwas die Minimalanforderungen in Hinsicht Bekleiungsvorschriften für Frauen: Ali links, meine Frau Roswitha in der Mitte und Reza rechts. Alles andere muss nicht sein... Ich habe jedoch viele Touristenfrauen getroffen, die sich viel zu viel zugeschnürt hatten, und das in der Hitze - und ich muss sagen, deutsche Frauen waren hier an vorderster Front der Übererfüllung dieser Vorschriften. Nein, es gibt Vorschriften und es gibt Spielräume dazu, und die muss man nutzen...

Wüsten gibt es viel, ja, und im Osten besonders viel (auch Salzwüsten).

VG, Gerd
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Man kann ganz gut sehen wieviel Spaß die Leute am Fotografiert werden hatten. Hast Du da teilweise Anweisungen gegeben oder war das alles Spontan?

Hallo Roland,

nein, Anweisungen hat es keine gegeben, was alles ganz spontan. Die Iraner(innen) sind halt ziemlich fotogen (oder auch eitel, wie man will...).

Das höchste an Anweisungen war vielleicht, wenn ich etwas dirigiert habe, also mehr nach rechts oder mehr die Köpfe zusammenstecken oder so - einfach deshalb, damit alle(s) aufs Bild geht. Und das Wichtigste ist natürlich, dass alle hinterher das Bild auf dem Monitor ansehen können...

Guß, Gerd
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