THEMA:

Hallo in die Runde,

unser Dia-Zentrum erstellt Quartalsberichte, die an die Hausärzte gehen. Dieser Quartalsbericht enthält detailliert alle medizinischen Vorkommnisse auch nicht unmittelbar Dialyse betreffend, also andere Baustellen.

Diese Quartalsberichte werden einfach in einen Arztbrief umbenannt und an die Urlaubsdialyse gefaxt.
Jetzt meine Frage :
Ausser den notwendigen Angaben zur Durchführung der Dialyse gehört sonst noch was in den Arztbrief ?
Kann und darf ich Einfluß auf den Arztbrief für die Urlaubsdialyse nehmen ???

Abgesehen davon, dass das Wort Diskretion im Dia-Zentrum weitestgehend unbekannt ist, bin ich der Meinung, dass Details anderer Baustellen nicht unbedingt der Urlaubsdialyse mitgeteilt werden sollten,
oder sehe ich das falsch ?

Inzwischen halte ich mich sehr zurück was Infos über andere Baustellen betrifft, denn die wollen überall mitmischen. Auf die notorische Frage wie geht es Ihnen antworte ich stets mit BESTENS, so daß keine weiteren Fragen nachziehen können.

Danke im voraus für eine Reaktion auf dieses Thema und einen schönen Tag noch wünscht
Belleamie

Hej,

in meinem Zentrum wird differenziert zwischen dem Hausarztbrief
und dem Infoblatt Dialyse viele Untersuchungen, sowie alle Diagnosen
stehen in beiden, manches was an Untersuchungen gemacht wird,
aber nicht relevant ist, nicht. Grundsätzlich habe ich aber auch kein
Problem damit, den Ärzten vor Ort einen detaillierten Überblick zu
verschaffen, dann wissen sie um Notfall Bescheid.

Ich bin der Meinung, alles was auf Deinen Allgemeinzustand Einfluss
haben kann, wie Kreislaufkrisen, schlechte Lungenfunktion, Infektionen,
etc. gehört in den Brief auf jeden Fall rein. Bei Psychiatrischen Erkrankungen
kommt es sicherlich auf den Einzelfall an, eine depressive Episode vor 15 Jahren
ist da nicht von Interesse, ein bekannter Medikamentenmissbrauch schon eher.

Schöne Grüße,

Boris

Ich kann Deine Grundkritik gut verstehen.
Ich hatte vor Jahren eine üble Fehlgeburt, die für mich eine enorme psych. Belastung - noch heute - ist. Bei einer ShuntOP wurde ich aus heiterem Himmel gefragt wann die Abtreibung war, es ging weiter im OP (örtliche Betäubung), wegen der Abtreibung, ob ich denn nicht wüßte wie alt ich wäre für eine Schwangerschaft. Ich konnte nicht mehr schlafen, war fertig mit den Nerven...alles weil in den Dauerdiagnosen die Fehlgeburt als Abtreibung eingetragen wurde. Habe es ....sehr wütend....von meinem Zentrum wieder herausnehmen lassen, aber im Krankenhaus ist es nun im System und Thema zu jeder ShuntOP!

Gruß ME

Ich habe nun ja eine Menge solcher Arztbriefe in die Türkei geschlickt, bzw. mitgenommen. Doch da standen immer nur die Dialyseangaben drin und meine ganzen Diagnosen, sowie die letzten Laborwerte und die Medikamentenliste.

Quartalsberichte gibt es nach meinem Wissen an die Hausärzte nicht!

@ME
das finde ich auch unmöglich und nicht nachvollziehbar.
Das Wort Dauerdiagnosen spiegelt ja genau wieder, was ich kritisiere. Ich frage mich, ob das denn sein muß. Immerhin hast Du Dich teilweise dagegen wehren können und ich werde das auch versuchen.
Gruß Belleamie

@Geierlein
In der Tat, mein Dia-Zentrum verschickt an die Hausärzte einen Quartalsbericht und wir bekommen auch eine Ausfertigung.
Das ist wohl von Zentrum zu Zentrum unterschiedlich.
Gruß Belleamie

Moin, belleamie,
also tendenziell stimme ich Boris zu, dass alles was zum Allgemeinzustand dazu gehört der Gastdialyse mitgeteilt werden sollte. Wie er schon sagte, Atemnot, Kreislaufprobleme und diverse Infektionen sind wichtig zu wissen. ich denke auch, dass es für den Dialysearzt deiner Heimdialyse wichtig ist über Baustellen informiert zu sein. und sei es nur wegen möglicher Wechselwirkungen von Medikamenten.

Wenn ich in Urlaub fahre sage ich meiner Dialyse aber immer, was sie der Gastdialyse faxen sollen (bzw meistens fahre ich ins Ausland und schicke daher den Kram übersetzt per Email). Aber tendenziell sind das immer: Datenblatt, Mediplan, neueste Blutwerte, HIV/Hep. Serologie (ich schicke dann noch ne Kopie von meinen Impfpass mit, da ich Hep. Antikörper wegen der Impfung habe und die Leute dann gerne ausrasten) und einmal die Diagnosen.

Wenn Du willst das etwas nicht mitgeschickt wird oder aus deinen Diagnosen verschwinden sollte, dann sprich das doch einfach mal mit deinem Arzt ab? Bei mir stand ewig dass der Blutdruck nicht einstellbar ist (was anfangs stimmte, jetzt aber schon lange nicht mehr so ist). Habe dann dem Arzt gesagt, dass das nicht mehr der Tatsache entspricht und entweder relativiert oder entfernt werden müsste, dann haben sie es gelöscht. Wenn dir bei einer Sache völlig unklar ist, warum die an die Gastdialyse geschickt werden sollte, dann frag ruhig auch mal nach. Entweder der Arzt kann Dir einen guten Grund nennen, oder Du sagst ihm, er soll das bitte nicht schicken.

Probieren kann man es auf jeden Fall mal würd ich sagen. Meine Ärzte lassen da alle gut mit sich reden.

Lieben Gruß,
bellymountain

Aber genau die Dauerdiagnosen sind es doch die das Urlaubszentrum
interessieren, damit sie einschätzen können, was auf sie zukommen könnte.
Es gibt aber natürlich auch Dinge die in den Dauerdiagnosen einfach falsch
sind und dann nicht da hineingehören. Wie sich das im Einzelfalle darstellt
muss man mit seinem Hausnephrologen besprechen.

Schöne Grüße,

Boris

Eigentlich wäre es absolut nötig gewesen musste man doch bis vor kurzem noch jedes Quartal vom Hausarzt pro Quartal eine überweisung hinbringen - da hätte der Hausarzt eigentlich ein Berichtsrecht! Das ist ja nun entfallen.

Die zwingend notwendige Überweisung ist aber eine spezifische Regelung
Deines Zentrums gewesen, ich habe bis auf das erste halbe Jahr noch nie
eine Überweisung an meinen Nephrologen gebraucht und seit zwanzig Jahren
auch keinen weiteren Hausarzt mehr.

Schöne Grüße,

Boris

Am einfachsten ist es wenn man die Befunde selbst an das Gastzentrum schickt, dann weiss man genau was auf den Briefen steht. Ich bekomm einmal im Quartal einen Hämodialyse Übersichtsbogen. Darauf stehen alle Diagnosen, die letzten Blutwerte,Medikamentenliste, Dialyserelevante Daten (Maschineneinstellung). Wenn ich denken würde, dass irgendein Wert oder Befund dei Gastdialyse nichts angeht würde ich es schwärzen. Aber was soll es, ich finde es nicht schlimm wenn die meine Befunde kennen.
Gruß Silvia

Dickes Dankeschön an alle für Eure Beiträge !!!

Zusammenfassend entnehme ich den Beiträgen, dass die Zentren wohl unterschiedlich arbeiten.

Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass Diagnosen von vor 1 oder 2 Jahren, die nicht die Dialyse betreffen, und mit Sicherheit meinen Allgemeinzustand in keinster Weise negativ beeinflußt haben, auch nichts im Arztbrief zu suchen haben. Wenn ich mir im KH vor 2 Jahren den Norovirus eingehandelt habe oder vor Monaten eine Gyn-OP w.Zysten hatte, so ist das weder für das Zentrum noch für eine Gastdialyse kaum interessant.

Zu Beginn meiner Teilnahme am HD-Verfahren hatte man mir seitens des Zentrums empfohlen, meinen Hausarzt nicht zu vernachlässigen, denn der würde u.U. für andere Anliegen benötigt werden wie z.B. auch Hausbesuche bei Krankheiten.

Auch wenn ich den Rest meines Lebens zeitweilig im Dia-Zentrum verbringen muß, so schließe ich für mich eine fast schon Veröffentlichung meiner Befindlichkeiten weiterhin aus und habe im Zentrum darum gebeten, diesbezüglich eine gewisse Diskretion walten zu lassen. Vielleicht entspricht das ja auch meiner angeborenen norddeutschen Zurückhaltung sowie einer entsprechenden Erziehung.
FAZIT : Ich hatte nicht die Absicht, ins Dia-Zentrum einzuheiraten........

Liebe Grüße
BELLEAMIE

Seit Abschaffung der 10 Euro will mein KfH nu immer eins haben, obwohl ich schon immer mich vorher befreien lasse von Zuzahlungen

Das Thema hattten wir schon und ich werde nicht wieder darauf eingehen und hier Prügel beziehen!

Werde den Teufel tun .... ich sag unserem Doc Bescheid und der faxt das dann dahin und ich nehme das Original mit zur Gastdialyse!

@belleamie
Das Problem ist einfach auch: Was rausgeschickt wurde ist raus und in einem fremden System. In meinen Arztbriefen taucht jetzt nicht mehr die Fehlgeburt als Dauerdiagnose auf, aber dort wo es hingeschickt wurde ist es gespeichert und taucht zu jedem Krankenhausbesuch auf.
Ich lasse mir nun generell die Arztbriefe in die Hnad geben und faxe selber nach Kontrolle. Mir ist aufgefallen, dass vieles nicht stimmt. Medipläne werden oft von Hand geändert aber nicht im System etc. Prüft eure Daten, bevor sie euch verlassen :-)

@ME
Ich sehe das auch so und werde die nächsten Arztbriefe genau durchsehen und ggf. um Änderung bitten.
Danke für Deinen Beitrag und liebe Grüße - Belleamie