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Pro&Kontra Beitrag
Vor der Dialyse hatte ich 4 Jahre Zeit mich auf die Suche nach
Informationen über mögliche Überlebensstrategien zu machen und
entschied mich für PD. Ich dachte ich habe noch etliche Jahre Zeit bis
zur Dialyse als ich wegen akutem Nierenversagen (meine Werte
verschlechterten sich innerhalb von drei Wochen rapide -> die Ärtze
waren ratlos!) sofort dialysiert werden musste. Also musste ich mit
einem Halskatheder HD machen. Ich hatte das Gefühl, dass ich den Ärtzen
und Schwestern ausgeliefert bin, es war ungewohnt vier Stunden irgendwo
zu liegen. Ich habe zwar die Zeit mit lesen und schlafen ausgenutzt,
aber nach der Dialyse habe ich mich sehr schlecht gefühlt, ich habe
dann die nächsten zwei Stunden geschlafen. Also war quasi ein Tag
vorbei, ohne dass ich davon etwas gehabt habe. Am nächsten Tag habe ich
mich auch nicht besser gefühlt. So ging es dann zwie Monate.
Ich habe meinen Ärtzen gesagt, dass ich so schnell wie möglich auf PD wechseln will. Seit 2(1/2) Jahren mache ich nun PD, die ersten zwei Monate CAPD, danach CCPD. Es geht mir gut abgesehen von manchen Nächten, wo mir die Geräusche des Cyclers die Nachtruhe rauben (dann könnte ich das Ding aus dem Fenster schmeissen). Ich kann behaupten, dass PD mir ermöglicht mein Leben so weiterzuleben wie in der Prädialysezeit bis auf einige Einschränkungen. Da ich keine Restausscheidung mehr habe, empfinde ich es als eine große Belastung, dass ich nicht so viel trinken kann wie ich mag. Der Austausch mit anderen Patienten (zum Glück gibt es DO!) fehlt mir auch, da ich alle 6 Wochen im Diazentrum bin und dort "nur" den Artz treffe. An manchen Abenden ist es störend so früh ins Bett zu gehen, so dass man die acht Stunden Dialysezeit einhält. Wenn ich weiss, dass ich nicht die Zeit dazu habe, mache ich einen manuellen Wechsel und verkürze so die Zeit am Cyler. Das spricht gegen die PD, aber ich muss sagen ich nehme diese Einschränkungen in Kauf, da aus meine Perspektive die Nachteile der HD überwiegen.