Nephrologen gegen Schließung von Transplantationszentren
DO-News
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Der Gerinnungshemmer aktiviertes Protein C (aPC) schützt vor schwerwiegenden diabetischen Nierenschäden und könnte einen therapeutischen Ansatz für die Nephropathie bieten. Das berichten Wissenschaftler der Universitätskliniken Magdeburg und Heidelberg nach vielversprechenden Ergebnissen im Mausmodell. Die Studie ist in den Proceedings of the National Academy of Sciences USA (PNAS) erschienen (10.1073/pnas.1218667110).
Der Hersteller Merck&Co will weltweit den Vertrieb des Lipidsenkers Tredaptive (Wirkstoffe retardiertes Niacin/Laropiprant) einstellen. Er kommt damit einem Verbot zuvor, das sich für Europa nach einer Sitzung der European Medicines Agency (EMA) andeutete.
Nach vielen vergeblichen Versuchen ist es einem internationalen Forscherteam gelungen, die Bindungsstelle von Insulin an seinem Rezeptor zu entschlüsseln. Die Publikation in Nature (2013; doi:10.1038/nature11781) weckt Hoffnung auf Alternativen zu den regelmäßigen Injektionen.
Seit Sommer 2012 machen Manipulationen an deutschen Transplantationszentren Schlagzeilen. Jetzt sitzt ein erster Mediziner in Untersuchungshaft. Er soll an mehreren Kliniken manipuliert haben.
Deutlich weniger Menschen sind bereit Organe zu spenden. Schuld ist die Manipulationen von Patientendaten. Trotzdem drohen den Ärzten keine Haftstrafen.
Mehr als einhundert gezielte Manipulationen von Patientendaten sind seit dem vergangenen Sommer nun schon aufgeflogen – und dabei ist erst ein knappes Viertel aller 47 Zentren für Organtransplantation in Deutschland auf kriminelle Betrügereien bei der Organvergabe untersucht worden.
Der Harnsäurestoffwechsel wird von mehr Genen gesteuert, als bisher bekannt. Forscher konnten 28 Gene identifizieren, die mit dem Harnsäurespiegel assoziiert sind. 18 Genloci wurden neu identifiziert, für 2 fanden die Forscher eine Assoziation mit Gicht.
Herzpatienten haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Hepatitis E – das gilt besonders für Patienten mit einem transplantierten Herzen. Das berichten Wissenschaftler um Sven Pischke aus der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie und Christoph Bara aus der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) im American Journal of Transplantation (doi 10.1111/j.1600-6143.2012.04200.x)
Der Sammelurin eines Tages reicht nicht aus, um einzuschätzen, wie viel Speisesalz ein Mensch im selben Zeitraum zu sich genommen hat. Damit ist die Grundlage eines gebräuchlichen Diagnoseverfahrens erschüttert. Das berichten Wissenschaftler um Jens Titze vom Uni-Klinikum Erlangen in der Zeitschrift Cell Metabolism (doi 10.1016/j.cmet.2012.11.013).
Pharmakokinetische Studien, die für Frauen eine verzögerte Elimination von Zolpidem ergeben haben, veranlassen die US-Arzneibehörde FDA die Dosis des auch in Europa meistverordneten Schlafmittels zu halbieren.
Einen flächendeckenden Einsatz der Sonographie beim Gesundheits-Check-Up regt die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) an. Hintergrund ist eine Studie, bei der Ärzte mittels Ultraschall mehr behandlungsbedürftige Erkrankungen als mit einer Ganzkörper-Kernspintomographie entdeckten. Eine Arbeitsgruppe um Sabine Guth, stellvertretende Direktorin des Präventionscentrums Hamburg, hat sie in der Zeitschrift Ultraschall in der Medizin veröffentlicht (DOI: 10.1055/s-0032-1330284).
Die Bundesregierung lehnt es ab, nach dem Ende der Praxisgebühr auch die übrigen Zuzahlungen gesetzlich Krankenversicherter abzuschaffen. Die Fraktion der Linke im Deutschen Bundestag fordert, Zuzahlungen abzuschaffen.
Der Ruf der Transplantationsmedizin in Deutschland hat gelitten, unter anderem wegen systematischer Regelverstöße an einigen Transplantationszentren, die jüngsten sind am Neujahrstag aus Leipzig bekannt geworden. Auch die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), die die postmortale Organspende koordiniert, steht seit einiger Zeit in der Kritik: zu wenig Transparenz und Kontrolle beim Umgang mit den Geldern der Krankenversicherten, aus denen sie sich finanziert, ist ein Vorwurf, fehlende Strategien gegen den Mangel an postmortalen Organen, unkooperativer Führungsstil, der in den einzelnen DSO-Regionen demotivierend wirke.
Trotz des jüngsten Organspendenskandals am Uniklinikum Leipzig verteidigt Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) die deutsche Organspendepraxis. „Deutschland hat die strengsten Regeln, so dass Organe ausschließlich nach medizinischen Kriterien vergeben werden dürfen. Und das ist gut so!“, sagte Bahr der Bild-Zeitung vom Montag. Zugleich warb der Minister um Vertrauen. „Ich denke an die 12.000 Menschen, die dringend auf ein Organ warten. Wenn mehr mitmachen, müssen weniger warten.“
Der Hersteller von Bivalirudin (Angiox®) warnt in einem Rote-Hand-Brief vor einer unsachgemäßen Verwendung des Thrombininhibitors, der bei perkutanen Koronarintervention (PCI) zur Vermeidung thrombotischer Komplikationen eingesetzt wird.
Die in der Hypertonie häufige Kombinationstherapie aus Diuretikum und einem ACE-Hemmer oder Angiotensinblocker kann das Risiko auf ein akutes Nierenversagen erhöhen, wenn die Patienten zusätzlich ein nicht-steroidales Antiphlogistikum einnehmen. Eine Fall-Kontrollstudie im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2013; 346: e8525) ermittelt für diese „Triple“-Kombination ein signifikant erhöhtes Risiko.
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der gespendeten Organe von knapp 4.000 auf 3.500 gesunken. Grund sind offenbar die Transplantationsskandale in der zweiten Jahreshälfte.
Der Bundesverband der Organtransplantierten (BDO) hat sich gegen eine deutliche Verringerung der Zahl der Transplantationszentren ausgesprochen. Zugleich wandte er sich heute im badischen Schopfheim auch gegen eine staatliche Kontrolle der Transplantationsmedizin. Das Kontrollsystem funktioniere. Die neuerlichen Manipulationen am Universitätsklinikum Leipzig bezeichnete der Verband als „weiteren Schlag ins Gesicht“ für alle Patienten auf den Wartelisten.
Das Saarland gibt als eines der ersten Bundesländer seit dem 2. Januar 2013 die neuen Schwerbehindertenausweises im Scheckkartenformat aus. Damit gehört der relativ große Schwerbehindertenausweis in Papierform der Vergangenheit an. „Mit dem neuen Ausweis setzen wir eine Forderung der UN-Konvention um. Der Ausweis erfüllt den Wunsch behinderter Menschen nach einem kleineren Ausweisformat, das weniger diskriminierend wirkt“, erklärte der saarländische Sozialminister Andreas Storm.