Hallo Ihr Lieben,
dann werde ich mal den Anfang machen, um dieses m.E. sehr persönliche aber auch hilfreiche Forenthema Seelen-Spiegel mit Leben zu erfüllen. Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass viele den Mut und die Kraft aufbringen werden, hier ihren innigsten Gefühlen freien Raum zu geben. Ich weiß, es ist nicht einfach, darüber zu reden. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es einem danach viel viel besser geht.
Mein momentanes Gefühsleben ist etwas von mir entfernt, gleichzeitig aber auch so unbeschreiblich nah. Ich habe das Gefühl, neben mir zu stehen, hilflos zu sein, einfach nur zusehen zu müssen, wie sich die Dinge entwickeln. Ja, teilweise richtige Ohnmacht gegenüber dem eigenen Ich und diese Furcht vor Veränderungen - das macht mich traurig und auch wütend. Ich kann nicht mal sagen, worauf ich Wut habe. Es ist einfach da. Viele von Euch haben mir schon gesagt, ich mache mir zu viele Gedanken, soll doch einfach nur leben... Aber ich kann nicht aus meiner Haut. Wißt Ihr, als ich mal zu einer Kur war, da habe ich mit einer Psychologin sehr intensiv über mich gesprochen. Sie meinte, ich solle die Krankheit als Chance begreifen, nicht in dem Sinne, sie bloß zu akzeptieren, sondern durch sie ein aktiver, hilfreicher und Mut machender Mensch werden. Ich habe lange darüber nachgedacht. Ich denke, ich weiß nun, was sie damit sagen wollte. Nur die Umsetzung ist das Problem! Vielleicht geht es Euch ja ähnlich? Vielen hier erscheint es wohl so, dass ich immer nur optimistisch bin, lächle, aus allem, was kommt und ist, das Gute sehe oder zumindest daran glaube. Aber so ist es nicht! Ich selbst bin oft mit mir im Unklaren, verstecke mich hinter selbst gebauten Mauern und hoffe, dass sie nicht zusammenbrechen. Dieser Schutzwall (wovor eigentlich?) ist quasi der Spiegel meiner Seele. Ja, ich stehe dann da, fühle mich eingeengt in Mauern, sehe, wie es immer dunkler wird um mich rum, will schreien - doch niemand hört mich! Dabei weiß ich doch, wie schön es im Freien ist, wie es ist, einfach so zu leben ohne Sorgen und ohne Ängste. Doch dann fällt mir ein, was ich alles machen wollte....Ja, früher, als ich noch jünger und unbeschwerter war, da hatte ich Träume, wie jede(r), wollte die Welt verändern, sie umarmen, küssen, hatte Ideale.....Doch das Leben ist nicht so. Leider habe ich das bis heute nicht begriffen. Ist es denn so schlimm, in Träumen zu leben, sich etwas von dem zu holen, was man niemals bekommen wird? Es ist wirklich oft so, als würde ich schlafen, ja es sogar wollen, weil ich zu gern manchmal die Augen vor der Wirklichkeit verschließen will. Ich kann diejenigen sehr gut verstehen, die jetzt vielleicht denken, der Junge hat nen Knall, der tickt nicht ganz richtig! Was will der denn eigentlich? Ich weiß es eben selbst nicht so genau. Manchmal denke ich, ich drehe mich im Kreis. Dann wieder ist alles klar. Ein anderes Mal habe ich nur noch Fragen....finde aber keine Antworten. Dabei müßte ich doch zufrieden sein. Ich habe nen Job, der mir Freude bereitet, habe Freunde, eine gute Familie und natürlich Euch. Aber trotzdem denke ich, da fehlt etwas. Ist das normal?........ Euer wartender Björn