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Forscher haben bei einer Familie mit vielen ungeklärten Krebserkrankungen entdeckt, dass einige Prädispositionen für Nierenkrebs auf Mutationen im BAP1-Gen zurückzuführen sind. Dieses Gen war bereits dafür bekannt, dass es die Bildung von Augenkrebs und Mesotheliomen begünstigt.
Ein Chirurg soll Patienten Organe transplantiert haben, obwohl diese gar nicht so lebensgefährlich erkrankt waren. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig erhebt Anklage.
Soziale Netzwerke wie Facebook könnten die Bereitschaft zur Organspende erhöhen. Das berichtet die Arbeitsgruppe um Andrew Cameron an der John Hopkins University, Baltimore. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse im American Journal of Transplantation (http://dx.doi.org/10.1111/ajt.12312).
Göttingen – Bei den Ermittlungen im Organspende-Skandal hat die Staatsanwaltschaft keine Beweise dafür gefunden, dass Patienten Geld für eine schnellere Transplantation gezahlt haben. Die Verfahren gegen rund ein Dutzend Betroffene seien eingestellt worden, sagte heute der Sprecher der Braunschweiger Staatsanwaltschaft, Klaus Ziehe. Anklage wurde aber gegen den Ex-Leiter der Göttinger Transplantationsmedizin erhoben. Dem Mediziner wird versuchter Totschlag in elf Fällen und Körperverletzung mit Todesfolge in drei Fällen vorgeworfen. Der ursprüngliche Verdacht der Bestechlichkeit gegen den Mediziner habe sich nicht bestätigt, sagte Ziehe.
Das zuständige Gremium der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren hat ein Anhörungsverfahren zur Beurteilung der Leistungszuteilungen für die Spitzenmedizin eröffnet.
Wissenschaftler zeigten nun im Zuge einer Studie, dass Vitamin-D-Mangel zur Ausbreitung des Hepatitis-B-Virus in der Leber beitragen könnte. Die Studienergebnisse schaffen die Grundlage für ein neues und besseres Verständnis der Viruserkrankung.
Die European Society of Hypertension (ESH) und die European Society of Cardiology (ESC) lockern die Blutdruckziele für die antihypertensive Therapie bei Hochrisikopatienten. Für Patienten mit Diabetes, kardiovaskulären Vorerkrankungen oder Nierenschäden gelten jetzt die gleichen Zielwerte wie für Patienten ohne bekannte Organschäden. Ein systolischer Blutdruck von unter 140 mm Hg wird in der jetzt vorgestellten Leitlinie als ausreichend angesehen. Bei über 80-Jährigen geben sich Kardiologen auch mit systolischen Blutdruckwerten von unter 160 mm Hg zufrieden.
Das deutsche Transplantationsgesetz soll um einen Straftatbestand erweitert werden: Manipulationen an Daten von Wartepatienten oder andere bewusste Verstöße gegen Richtlinien der Bundesärztekammer zur Organtransplantation sollen künftig mit Freiheits- oder Geldstrafe geahndet werden können. Der Gesetzgeber ist Ende der vergangenen Woche vom Deutschen Bundestag aufgefordert worden, das Transplantationsgesetz – es war erst im Juli 2012 novelliert worden, 15 Jahre nach seinem Inkrafttreten – ein weiteres Mal zu ändern.
Das BfArM informiert über die Einleitung eines europäischen Risikobewertungsverfahrens nach Artikel 31 der Verordnung 2001/83/EG. Das Verfahren wurde von Italien angezeigt. Betroffen sind 24 Wirkstoffe. Die Funktion der Berichterstatter wird auf 10 EU-Mitgliedsländer verteilt. Grundlage der Bewertung sind Studien, die auf ein erhöhtes Risiko von unerwünschten Arzneimittelwirkungen wie Hyperkaliämie und Nierenversagen bei gleichzeitiger Anwendung von zwei das RAS beeinflussenden Arzneimitteln hinweisen. Zu den RAS beeinflussenden Arzneimitteln gehören ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (AIIRAs) und direkte Renin-Hemmer (Aliskiren).
In den USA haben die Eltern einer Zehnjährigen vor Gericht erreicht, dass ihr Kind die Lunge eines Erwachsenen bekommt. Soll man sich durch Klagen oder PR-Aktionen ein Spenderorgan erstreiten können? Der Fall könnte auch die deutsche Debatte beeinflussen.
Paul Behrend hat gewechselt – von der Nacht- in die Spätdialyse. Zwar hätte die Nachtschicht große Vorteile gehabt. „Die lange Dialysedauer von jeweils acht Stunden pro Nacht führt dazu, dass der Körper schonend entgiftet wird. Die Entgiftung ist auf diese Weise auch besonders gründlich. Das hat zur Folge, dass man auch etwas mehr trinken kann“, berichtet Behrend.
Der Bundestag will Konsequenzen aus den Transplantationsskandalen des vergangenen Jahres ziehen. Ärzte müssen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren rechnen.
Eine junge Mutter bekommt kein lebensrettendes Organ, während ein Alkoholiker kurz nach der Transplantation stirbt. Ist das gerecht? Die Bundesärztekammer verschleppt die Reform des Vergabesystems. In den Kliniken wächst die Wut.
Eigentlich soll der Prüfbericht Missstände bei der Organvergabe an deutschen Kliniken aufklären. Doch obwohl er offenbar fast fertig ist, will die Bundesärztekammer ihn erst nach den Wahlen im Herbst veröffentlichen. Patientenforscher fürchten, dass die Kliniken den Bericht in der Zeit noch weichspülen.
Wer als Arzt Krankenakten manipuliert, um Patienten schneller zu einem Organ zu verhelfen, muss künftig mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Darauf haben sich die Fraktionen im Bundestag geeinigt. Das Gesundheitsministerium erhält zudem künftig Mitsprache bei den Kriterien für die Verteilung von Spendeorganen. Ärztevertreter sind nicht begeistert.
In der Pionierphase der Transplantation war klar und legitim, wer das Heft des Handelns in der Hand hatte: der Arzt und Wissenschaftler war Motor des Geschehens, er entwickelte das innovative Therapiekonzept, sprach alles mit dem betroffenen Patienten ab, organisierte die Organgewinnung, die Durchführung der Transplantation und die Nachsorge; er verantwortete somit die Transplantation im weitesten Sinn. Nicht nur das: in der Pionierphase entnahm der Chirurg das Organ häufig selbst und führte anschließend auch die Transplantation aus. Das machte ihn zum Herrn des Verfahrens. Daraus leitete er wie selbstverständlich das Recht ab, bestimmen zu dürfen, wer das Organ erhielt.
Diese Konstellation ist so nicht länger haltbar, wenn es um tausende Transplantationen verschiedener Organe geht. Die Gründung von Eurotransplant und die Entwicklung von Kriterien für die Organgewinnung, die Zuteilung, Transplantationen in großen klinischen Betriebseinheiten und Nachsorge war daher ein erster logischer Schritt, um Transparenz und Verteilungsgerechtigkeit anzustreben.
Mehr staatliche Kontrolle in der Transplantationsmedizin hält Bundesärztekammerpräsident Frank Ulrich Montgomery eigentlich nicht für notwendig. „Gegen tatsächliche kriminelle Energie Einzelner ist kein Kraut gewachsen“, sagte er auf dem diesjährigen Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit in Berlin mit Blick auf die Skandale in der Transplantationsmedizin in den vergangenen Monaten. Nach seiner Ansicht würde der Staat auf ganz ähnliche Herausforderungen und Probleme stoßen wie die Selbstverwaltung auch.
Der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn ist optimistisch, dass es zu einem fraktionsübergreifenden Antrag zur Reform der Organspende kommt. „Ich sehe da gute Aussichten, dass wir zusammenbleiben und einen gemeinsamen Vorschlag aller Fraktionen vorlegen“, sagte er heute in Berlin. „Das wäre bei diesem Thema ein wichtiges Signal“, so der CDU-Politiker.
Euskirchen – Die eigene Haut regelmäßig zu inspizieren und am Früherkennungs-Screening teilzunehmen, rät der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) anlässlich der sogenannten Euromelanoma-Woche 2013 Anfang Juni.